Katja

Kurzinfo:

Jahrgang   1978
Beruf         Einkauf, Produkt- & Marketing
                Manager für IT
Motorrad    HONDA CBF 600 S/A (PC43)

Freut sich besonders auf:
Die Berge!!!! Camping, Lagerfeuer, Motorrad
fahren, kaltes Bier, nette Leute treffen

Freut sich gar nicht darauf:
Durch große Städte fahren zu müssen!
Linksverkehr in Australien & Neuseeland!




Interview:

Hallo Katja, schön das Du Dir die Zeit nehmen konntest. Erzähl´ doch mal, wie das bei Dir mit dem Motorrad fahren angefangen hat.

Das kann ich gar nicht so genau beantworten. Ich weiß nur, dass ich schon als ganz kleines Kind immer jedem Motorrad hinterher geschaut habe und die Maschinen immer anfassen wollte. Einmal habe ich mir dabei die Finger verbrannt (lacht).

Wie ist das denn passiert?

Die Nachbarin von meinen Großeltern hatte ein Motorrad. Ich war bei meiner Oma und meinem Opa zu Besuch und habe im Garten gespielt. Die Nachbarin kam nach Hause und stellte die Maschine im Hof ab. Also bin ich natürlich gleich freudig darauf zu gelaufen und musste es "antatschen". Der Motor war natürlich noch heiß und ich war um eine Erfahrung reicher.

Und wie ging es später weiter? Klassischer Einstieg mit 15 und einem Mofa und später eine 80´er bzw. 125´er mit 16 Jahren?

Ich habe mit 18 direkt den "richtigen" Motorrad-Führerschein gemacht. Irgendwie ging das mit den Moppeds, 80´ern und 125´ern an mir vorbei. Offen gesagt, weiß ich gar nicht warum. Vermutlich habe ich das Geld lieber für den Führerschein mit 18 Jahren gespart. Allerdings hatte mein bester Freund einen Mofa-Führerschein. Sein erstes Mofa haben wir in der Garage aus einander genommen und neu lackiert. Die Farbe war grausam...aber damals fanden wir es lustig. Manchmal hat er mich auf dem Parkplatz vom Schwimmbad fahren lassen oder Nachts auf Feldwegen.



Du bist also ohne Führerschein auf einem Mofa unterwegs gewesen. Bist Du zu diesem Zeitpunkt auch schon auf "großen" Maschinen gefahren?

Ja und zwar immer als Sozia. Mein Cousin Björn hat mich so richtig mit dem Motorradfahren & -reisen angesteckt. Er ist ein paar Jahre älter als ich und hatte damals eine Yamaha XT. Auf der hat er mich immer mal mit genommen. Später hat er sich eine 1100´er BMW GS geholt. Manchmal rief er Freitags oder Samstags früh an und fragte, ob ich mit ihm mit kommen will. Dafür bin ich im heute immer noch sehr dankbar. Die Ausfahrten haben viel Spaß gemacht. Als ich dann meinen eigenen Führerschein hatte, bin ich öfters mit ihm und seinen Kumpels unterwegs gewesen. Das hat mir als Anfänger super geholfen und ich habe die schönen Strecken in Hessen kennen gelernt.

Wie war es für Dich, den Führerschein zu machen und hast Du Dir direkt eine Maschine gekauft?

Ich hatte wahnsinnig viel Freude daran, den Führerschein zu machen. Die Fahrschule gehörte einem entfernten Verwandten von mir und so bekam ich gute Konditionen und manchmal eine extra Portion Aufmerksamkeit. Mit dem Autoführerschein habe ich im Winter begonnen. Für die erste Motorrad Fahrstunde musste ich bis zum Frühling warten. Die Fahrschulmaschine war eine Kawasaki EL250. Pünktlich zum 18. Geburtstag hatte ich im April 1996 den Führerschein in den Händen. Ein eigenes Motorrad konnte ich mir zu dem Zeitpunkt noch nicht leisten. Allerdings durfte ich mir die Maschinen von der Fahrschule an Sonntagen ausleihen!
Und wenige Wochen vorher war neben meinem Elternhaus "mein Motorradglück" in Gestalt neuer Nachbarn eingezogen.

Das klingt spannend. Erzähle bitte mehr darüber!

Inge und Jürgen zogen in das Reihenhaus neben uns ein. Ich habe mich prima mit den beiden verstanden und wir wurden schnell Freunde. Jürgen hatte zu dem Zeitpunkt eine Suzuki DR650. Das war ein richtiger "Krauthobel" mit Kickstarter und manchen kleinen Marotten. Inge hatte ihren Führerschein auch noch nicht so lange. Sie und ich durften daher nur auf 34PS gedrosselte Maschinen fahren. Die Drossel an der DR konnte mechanisch rein gesetzt werden. 
Jürgen war so nett und hat mir erlaubt, die Suzuki zu fahren. Im Gegenzug habe ich die Maschine regelmäßig geputzt und auf die Katzen aufgepasst, wenn Inge & Jürgen in den Urlaub gefahren sind. Zwei Jahre später hat sich Jürgen eine Honda VFR gekauft. Das ist seitdem eine meiner absoluten Lieblingsmaschinen. Ich hatte dann den "offenen" Führerschein und somit durfte ich den roten 98PS Feger über die Straßen jagen!
Zusätzlich war mein Cousin Björn gerne bereit, mir seine 650´er BMW ab und zu auszuleihen. Ich war also mit Maschinen versorgt, ohne selber eine zu besitzen. 
Ich wollte mir eigentlich eine Yamaha XJ600 kaufen. Mein Papa war allerdings dagegen und so war mein erstes Fahrzeug ein roter VW Polo.


Wann warst Du das erste Mal mit dem Motorrad auf Reisen?

Das muss im Sommer 1998 oder 1999 gewesen sein. Wir haben einen "Familienurlaub der anderen Art" an der französischen Atlantikküste gemacht. Meine Tante und mein Onkel sind mit dem Wohnwagen gefahren. Björn und sein Kumpel waren auf ihren Motorrädern unterwegs. Und meine Schwester und meine Cousine kamen mit dem Auto hinterher. In dieser Konstellation sind wir im Konvoi gefahren. Ich habe Björn zwischendurch am Steuer seiner Yamaha Ténéré abgelöst und er hat sich dann ans Steuer des Campers gesetzt, damit mein Onkel sich mal ausruhen kann. Ich kann mich bis heute daran erinnern, wie frei ich mich auf dem Motorrad gefühlt habe und das ich das pure Glück empfunden habe! Das Gefühl hat mich nie mehr los gelassen.

Und wie ging es dann weiter?

Ich lernte Nadine 2006 kennen, zog ein Jahr später nach Köln und suchte mir einen neuen Job. Durch sie und ihre Familie lernte ich auch das Team von Honda Stute in Köln kennen & schätzen. Im Sommer 2008 habe ich dort meine CBF600SA (PC43) gekauft. Zwölf Jahre nachdem ich meinen Führerschein gemacht hatte, war ich nun stolze Besitzerin meiner eigenen Maschine.

Wie bist Du auf die Idee mit der Reise gekommen?

Die Lust zu einer solchen Reise habe ich schon lange verspürt, den konkreten Gedanken aber nie zu Ende gedacht. Irgendwann kamen Nadine und ich auf das Thema und plötzlich wurde aus dem Gedanken ein Projekt mit einem klaren Ziel. 

Vielen Dank für das Interview und viel Spaß weiterhin!