Als erstes muss natürlich Werbung in eigener Sache gemacht werden. Mein Mann ist Sportflugzeugpilot und war jahrelang Heißluftballon-Fahrer. Letzteres hat er gewerbsmäßig aus Zeitgründen an den Nagel gehängt. Aber der Fliegerei bleibt er verbunden. Wer sich schon immer mal den Traum vom Fliegen erfüllen wollte, kann einen Rundflug vom nahegelegenen Müritzflugplatz machen und die vielen tausend Seen von oben anschauen. Dabei sollte man wissen, dass die Region eine bewegte Vergangenheit hat. Denn, was heute als Müritz-Airpark auf dem besten Wege ist, ein schmuckes Fliegerdorf zu werden, war früher einmal Teil der zentralen Flugzeug-Erprobungsstelle der Deutschen Luftwaffe. Bis 1945 wurden hier sämtliche Flugzeug-Fabrikate und Prototypen getestet, darunter auch die ersten Strahlflugzeuge der Welt. Um die 4000 Ingenieure, Werksmeister und weitere Bedienstete standen hier in Lohn und Brot. Damals war Rechlin/Lärz ein strategisch wichtiger Ort in einer schlimmen Zeit und Teil der Rüstungsmaschinerie. Doch: Nur wer die Vergangenheit kennt, kann die Gegenwart verstehen. Denn es gibt noch so viele Spuren der Vergangenheit. Wer etwas tiefer in die Materie eindringen will, kann das Luftfahrttechnische Museum in Rechlin besuchen oder sich auf dem Lärzer Flugplatz in einem privaten Luftfahrtmuseum umsehen. Eine weitere Möglichkeit wäre, sich das Buch "Sterben war ihr täglich Brot" von Norbert Lebert zu besorgen. Es ist ein Roman nach Tatsachen, der sehr für das Thema sensibilisiert. Ich selbst hatte ein altes Exemplar dieses Buches zum Lesen bekommen und konnte nicht mehr aufhören. Es war so spannend. Mein Mann sagte: "Leg das Buch doch neu auf". Ich dachte: Das wäre schön, aber es klappt sicher nie. Aber es hat geklappt! Ich hatte den Autorensohn ausfindig gemacht, weil der Autor selbst schon verstorben ist. Ich konnte meine Verbindung zum Flugplatz darlegen und stieß gleich auf offene Ohren. 2017 war es soweit: Die Neuauflage ist erschienen. Das neue Buch enthält nun zusätzlich zum Originalroman einen zeitgeschichtlichen Anhang mit vielen historischen und aktuellen Fotos aus der Region. Erschienen ist das Buch im mecklenbook-Verlag des Nordkurier. Das Luftfahrttechnische Museum Rechlin hat mich bei der Neuauflage sehr unterstützt und viele Dokumente und Fotos beigesteuert. Dafür danke ich herzlich. Jetzt ist das Buch wieder im Handel erhältlich - auch direkt bei "Mitten im Dorf" für den gebundenen Ladenpreis von 17,90 Euro. Aber auch Baden und Radfahren ist bei uns möglich. Ganz in der Nähe verläuft der Radfahrfernweg Berlin-Kopenhagen. Auch der
Müritzrundweg ist hier angesiedelt, ebenso lassen sich viele romantische
Kurzziele erreichen.
Wem der Sinn nach Pferden steht, kann sich auf dem Reiterhof im Nachbarort auf dem Pferderücken ausprobieren. Dort gibt es Huftiere von ganz klein bis richtig groß und auch alle Größen von Reiterkappen. Nur Mut. Reizvoll ist aber auch, die Seen ringsum mit dem Boot zu erkunden. An der Gaarzer Mühle, ganz in der Nähe, befindet sich ein Bootsverleih. Hier gibt es Kanus, Kajaks, Kanadier, aber auch Wassertretboote oder kleinere Motorboote, die führerscheinfrei gesteuert werden können. Auch das kleine "Café Loni" lädt zum Verweilen ein. Und abends gibt es auf dem Campingplatz warme Küche. Wenn das Wetter zu wünschen übrig lässt, lädt die Müritz Therme in Röbel mit jeder Welle Spaß zum Badevergnügen ein, die Scheune in Bollewick hält viel traditionelles Handwerk und bäuerliche Produkte, Ausstellungen, Tonkeramikgefäße, handgefertigte Kerzen und viele nette Mitbringsel für zu Hause bereit. Nicht zuletzt gibt es das Müritzeum in Waren mit vielen Süßwasseraquarien und einer interaktiven Ausstellung, die zum Erkunden einlädt. Analog dazu ist das „3 Königinnen Palais“ in Mirow (5 km vom Hof) sehenswert,
wo auch viel ausprobiert und angefasst werden kann. Wer mag, kann den
Kirchturm besteigen und einen sagenhaften Blick über den Mirower See erleben - oder die geheimnisvolle Fürstengruft besichtigen. Ja, und dann gibt es noch den elterlichen Bauernhof, mit
Kühen, die von Hand gemolken werden, mit zwei stolzen Katern Weißmaul und Naseweiß sowie Schmusekätzchen Cat Lemmy sowie Hühnern, die glücklich in der Erde scharren. Wir selbst haben einen Riesenschnauzer-Mischlingshund Nero, der sich gern streicheln
lässt, aber auch sehr wachsam ist. Auch für Leckerlis ist er jederzeit dankbar. Viel Gelegenheit
also, um Ferienspaß zu haben – für groß und klein. |