Lilly Flohr wurde 1903 in Wien geboren. Sie trat bereits im Alter von 8 Jahren erstmals am Raimund-Theater in Wien auf, später spielte sie Soubrettrollen.
Vor dem Krieg gelangte sie vor allem in Berlin und Köln zu einer gewissen Berühmtheit - man benannte Strümpfe nach Ihr.
Schon bald erlebte sie auch die Kehrseite der Medaille als Theaterschauspielerin, die oftmals die gleiche Rolle mehrere Hundert mal spielt und in eine gewisse Monotonie gerät.
Da wurde Lilly Flohr auf den Film aufmerksam, wo man in einem Jahr verschiedenste Rollen verkörpern konnte.
Sie begann ihre auf die Stummfilmzeit begrenzte Filmkarriere mit "Ein Lied von Hass und Liebe" (18) und "Die Erbin" (18), danach folgte schon die Hauptrolle im Film "Das Mädchen aus der Ackerstrasse" (19).
In den 20er Jahren folgten weitere erfolgreiche Produktionen wie "Das Haus in der Dragonergasse" (21), der Fortsetzungsfilm "Wie das Mädchen aus der Ackerstrasse eine Heimat fand" (21), "Schande" (22), "Fridericus Rex" (22) und "Kinder der Strasse" (28).
Als der Tonfilm aufkam, zog sie sich aus dem Filmgeschäft zurück.
Sie erhielt 1934 Auftrittsverbot und emigrierte 1935 nach Shanghai. Dort bot sie sowohl auf der Operetten - als auch auf der Sprechbühne Glanzleistungen.
Sie sang gemeinsam mit Rosl Albach-Gerstl in den Operetten DORINE UND DER ZUFALL und DER ORLOW.