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Mein Lese-Tagebuch

Bewertung:

Der grüne See - Maeve Binchy * * * * 1/2

Kit MacMahon ist ein glückliches junges Mädchen, das von seinen Eltern zärtlich geliebt wird. Doch eines Tages verschwindet Helen, Kits schöne Mutter, die im Dorf immer eine Außenseiterin war, spurlos.

Ist sie im See ertrunken, jenem See, der sie immer wieder zu einsamen nächtlichen Spaziergängen verleitete? Oder gab es Gründe für sie, die Familie zu verlassen und der Stimme ihres Herzens zu folgen? Welches Geheimnis umgab die einsame Frau, von dem offenbar nur die kluge Einsiedlerin Schwester Madeleine etwas ahnte?

Kit, ihr Vater und ihr Bruder Emmet müssen nun mit einem Leben ohne Mutter fertig werden. Kit ist fest entschlossen, den größten Wunsch ihrer Mutter zu erfüllen: Sie soll etwas aus ihrem Leben machen und ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen. Aber Kit erkennt, daß sich die Träume der Mütter nicht immer verwirklichen lassen.

in

Steine und Rosen - Sabine Kornbichler * * * * *

Katja Winter verliert erst ihren Job, dann ihren Lover und schließlich auch noch ihre Wohnung. "Womit habe ich das verdient?", fragt sie sich, als sie nun in ein altes Haus umziehen und dort eine Wohngemeinschaft gründen muss - mit dem undurchschaubaren Robert, seinem temperamentvollen Sohn und der 70jährigen Margarete zur Linden, die auf einen Platz im Seniorenheim wartet. Doch dann kommt alles anders...

Katja Winter wird gleich mehrfach vom Unglück getroffen, als sie ihre Arbeit verliert und sich dadurch auch gleich ihr Lebensgefährte von ihr lossagt, was zur Folge hat, dass sie am Ende ohne Wohnung dasteht. Sie beschließt, in ein altes Haus zu ziehen und aus finanziellen Gründen eine rein zweckgebundene Wohngemeinschaft zu gründen. Die Bewohner von "Haus Lieblich", wie die Protagonistin das alte Haus liebevoll nennt, sind sehr unterschiedlich. Katja, die am Anfang völlig zurückgezogen und unzugänglich ist, sich durch ihr Verhalten vor weiteren Schicksalsschlägen schützen möchte, wird mehr und mehr mit den Eigenheiten der beiden anderen Mieter konfrontiert und muss sich aus ihrem egoistischen Schneckenhaus herausbegeben. Da ist Robert, der erfolgreiche Geschäftsmann und Single, dem das Schicksal eine schwere Krankheit und obendrein einen kleinen Sohn beschert.Klein Paul schafft es nach und nach, sich Katjas Herz zu erobern, auch wenn es zuerst gar nicht danach aussieht. Und dann kommt Margarete, 70 Jahre alt, ein Freigeist und in Erwartung eines freien Platzes im Seniorenheim. Margarete habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen, denn mit ihrer sehr ehrlichen, schonungslosen und zugleich warmherzigen, gütigen Art sorgt sie ganz gewaltig für Turbulenzen aber auch für kulinarische Genüsse in dem außergewöhnlichen Haushalt. Beim Lesen muss man immer wieder unwillkürlich schmunzeln, auch von Zeit zu Zeit laut lachen, aber auf jeden Fall viel nachdenken. Das Buch ist einerseits leicht zu lesen, hat jedoch auch Tiefgang, genau die richtige Mischung! Am Ende fällt es direkt schwer, die zweibeinigen (und auch vierbeinigen) Bewohner des alten Häuschens wieder zu verlassen. Zwar herrscht am Schluss etwas sehr viel "Friede, Freude, Eierkuchen", aber insgesamt lohnt es sich wirklich, den Roman zu lesen.

Die Meeresgöttin - Judith E. French * * * * *

Du gehörst mir! Ein Geschenk der See! Auf seinen muskulösen Armen trägt Cain die zarte Elisabeth aus dem tosenden Meer, das sie zu verschlingen drohte. Erschöpft schmiegt sie sich an Cains Brust, die wie Bronze schimmert. Ja, sie sind füreinander bestimmt! Für eine Liebe, wie es sie nur selten gibt! Lady Elisabeth Sommerset - Tochter eines Earls. Im Jahre 1664 auf dem Wege zu ihrer Hochzeit mit dem zwielichtigen Edward Dunmore. Nach einem Schiffbruch wird sie an die Küste Virginias getrieben. Cain Dare - Ein Indianer, wild und schön wie ein junger Gott. Eine Prophezeihung hat ihm eine Frau verheißen, die das Meer bringt- Elisabeth! Doch Gefahren und Prüfungen warten auf die beiden: Gefängnis und Sklaverei für Cain, eine erzwungene Ehe mit Edward für Elizabeth. Aber selbst dessen blanker Hass kann sie nicht trennen

Nach einem Schiffbruch vor der Küste Virginias treibt Lady Elisabeth Sommerset hilflos in einem Beiboot auf dem Meer. Cain, der alleine am Strand lebt, rettet sie, bringt sie in seinen Wigwam und versorgt ihre Verletzungen. Er ist überzeugt, Elizabeth zu seiner Frau zu machen, wie er in einer Vision gesehen hatte, dass seine Geliebte über's Meer zu ihm kommen würde. Anfangs ist die junge Adelige recht arrogant und anmaßend, von Dankbarkeit keine Spur. Aber da sie gezwungenermaßen einige Zeit bei Cain lebt, beginnt sie, sein Leben mit anderen Augen zu sehen und entdeckt ihre Liebe zu ihm. Trotzdem möchte sie ihr Wort nicht brechen, und Cain bringt sie nach Jamestown, damit sie sich mit ihrem Verlobten in Verbindung setzen kann. Der ist aber schon lange wieder nach England zurück gereist. Nach längerer Krankheit möchte auch Elizabeth wieder nach Hause und stellt auf der Heimfahrt mit Entsetzen fest, dass Cain als Sklave auf dem Schiff festgehalten wird und davon überzeugt ist, dass sie ihn verraten hat.

Mit Cain habe ich richtig mitgelitten, er muss schlimmes erdulden. Trotzdem gibt er nicht auf, und nachdem er von Elizabeths Unschuld erfahren hat, versucht er mit aller Kraft, sie für sich zu gewinnen. Gut gefallen hat mir, dass der Protagonist in diesem Fall wirklich ein Indianer ist, der zwar auch zu einem Viertel durch seine Großmutter weißes Blut in sich trägt, aber nie ein anderes Leben als das eines Indianers geführt hat. Auch hat er keinen reichen weißen Vater, der ihm am Ende alles vererbt, wie in den meisten "Halbblut- bzw. Indianer-Liros".

Der Roman ist toll geschrieben und sehr spannend, ein wirklich schönes Buch!

Das graue Schloss am Meer - Marion Zimmer Bradley * * * 1/2

Das graue Schloss am Meer mit dem viereckigen Normannenturm birgt einen alten, kostbaren Schatz. Jeder Schlossbewohner hegt heimlich den Wunsch ihn eines Tages zu besitzen, aber allein die Gräfin weiss, wo der Schatz vergraben ist. Mit List, Intrige und Gewalt versuchen alle, ihr das Geheimnis zu entreißen: Sie muss sogar um ihr Leben bangen - denn unter ihren Verfolgern ist jemand, der einen besonderen Grund hat, sie zu töten - jemand, der ganz genau weiss, dass sie gar nicht die echte Gräfin ist.....

Das Buch ist bereits in der Reihe "Romantic Thriller" unter dem Titel "Die zweite Gräfin" erschienen. Mit dem Roman lernt man eine neue, weniger bekannte Seite der Autorin kennen. Mir persönlich sind ihre Fantasy-Romane lieber, denn vieles an dieser Geschichte scheint an den Haaren herbeigezogen. Die Protagonisten wirken teilweise unglaubwürdig, wie auch die ganze Story. Allerdings ist das Buch trotzdem spannend geschrieben und leicht zu lesen. Wenn man nicht allzu kritisch herangeht, kann man ein paar vergnügliche Lesestunden damit verbringen.

Ramses / Der Tempel der Ewigkeit - Christian Jacq * * * *

Im zweiten Band von Christian Jacqs Romanbiographie besteigt der junge Ramses den Thron Ägyptens. Wird er ohne die weise Führung des allzu früh verstorbenen Vaters der Aufgabe gewachsen sein? Wird er sich gegen die Machtgelüste des älteren Bruders, gegen die Intrigen am Hof zu Memphis und das selbstherrliche Gehabe der Amun-Priester in Theben behaupten können?

Ganz so fesseln wie Band 1 konnte mich dieses Buch nicht. Der Roman dreht sich hauptsächlich um die vielen Intrigen, die zu Beginn seiner Regierungszeit gegen Ramses im Gange waren. Gut gefallen hat mir wiederum die genaue Schilderung des Lebens am Hofe des Pharao und die tollen Landschaftsbeschreibungen, wobei Christian Jacq auch auf Details großen Wert gelegt hat.

Ramses / Der Sohn des Lichts - Christian Jacq * * * * *

Kurzbeschreibung

Ramses II. zählt zu den großen Herrschern der Weltgeschichte. In seiner 66jährigen Regierungszeit von 1279-1213 v. Chr. führte er das altägyptische Reich auf den Höhepunkt politischer und kultureller Macht. Der französische Ägyptologe Christian Jacq hat sich in jahrelanger Forschungsarbeit mit dem Herrscher und seiner Epoche beschäftigt. In einem Zyklus von fünf in sich geschlossenen Bänden, deren erster Band hier vorliegt, läßt er Ramses und das goldene Zeitalter Ägyptens noch einmal lebendig werden."Ramses, der legendäre Pharao... welch ein Weggefährte für einen Romancier! Von seinem ersten Kampf gegen einen wilden Stier bis zur letzten Ruhe im mildtätigen Schatten der Akazie des Westens entfaltet sich das Schicksal eines grandiosen Herrschers, Sinnbild für die Macht und Erhabenheit Ägyptens zur Zeit der Pharaonen." (Christian Jacq)Christian Jacq, geboren 1947 bei Paris, promovierte in Ägyptologie an der Sorbonne. Für seine wissenschaftlichen Publikationen wurde er von der Academie francaise ausgezeichnet. Im Zuge seiner Forschung gründete er das Institut Ramses, das sich insbesondere der Erhaltung gefährdeter Baudenkmäler der Antike widmet. Er schrieb mehrere erfolgreiche Romane, darunter den Weltbestseller "Ramses".

Anfangs war ich skeptisch, hatte Bedenken, daß der Stoff in fünf Bänden recht trocken und wissenschaftlich abgehandelt würde, aber Band 1 hat mich schnell vom Gegenteil überzeugt. Das Buch ist flüssig und sehr eingängig geschrieben und nicht mit zu viel historischem Wissen überfrachtet, aber man erfährt doch sehr viel Wissenswertes über das Leben am Hof des Pharao und viele Rituale und Gebräuche, die sicher in dieser oder ähnlicher Form stattgefunden haben. So einige geschichtlich belegte Tatsachen hat der Autor bestimmt für die Zwecke seines Romans abgewandelt, aber insgesamt bekommt man ein lebendiges, farbenprächtiges Bild der Jugendzeit des Ramses vermittelt. Gerade die eher einfache Sprache fand ich in diesem Fall sehr passend. Auch wenn vieles vorhersehbar ist, schon durch die Tatsache, daß Ramses nicht viel passieren kann, da es sonst sicher keine weiteren 4 Bände geben würde, fehlt es dem Buch nicht an Spannung.

Die Tage des Raben - Dagmar Trodler * * * * *

Klappentext:

Die Rückkehr in seine nordische Heimat hatte ihnen kein Glück gebracht. Hass und Argwohn schlugen Erik, dem letzten Thronfolger des alten

Herrschergeschlechts, und seiner jungen Frau Alienor von Sassenberg, der Eifelgräfin, entgegen. Nun kehren sie einem Land den Rücken, das in Gewalt und Blutvergießen versinkt. Ihr Ziel ist der Hof des Normannenherzogs Guilleaume, von dem Erik einst den Ritterschlag erhielt. Und so folgen sie mit den beiden Töchtern dem Herzog, erst in die Normandie und schließlich nach England. Denn Guilleaume ist jetzt König von England - man nennt ihn Wilhelm den Eroberer. Erik und Alienor besteigen ein Schiff nach Jorvik und lernen so zunächst den nördlichen, dänisch geprägten Teil Englands kennen, den Wilhelm einen

ganzen Winter lang mit seinen Truppen verwüstet hat. In Yorkshire versucht die junge Familie mit dem Mut der Verzweiflung, sich eine neue Existenz aufzubauen. Freudig wird Erik vom König in den Kreis der Ritter aufgenommen. Sie belagern das auf einer Insel im Sumpf gelegene Kloster Ely, um Hereward, den letzten Aufständischen von England, endgültig niederzuschlagen. Bei ihrem Angriff kann Hereward zwar fliehen, fällt aber wenig später Erik in die Hände, der soeben wieder zu seiner Familie zurückgekehrt ist. Und da trifft Erik eine folgenschwere Entscheidung. In der Nacht vor Eriks Rückkehr ist Alienor ein einzelner Rabe am Rande der Sümpfe aufgefallen, der fortan ihre Nähe zu suchen scheint. Vor allem als die Schatten des Schicksals - und ihrer Vergangenheit - einmal mehr

über sie hereinbrechen...

Dagmar Trodler ist einfach eine wunderbare Erzählerin! Den dritten Band um Alienor und Erik habe ich wieder genauso verschlungen wie seine beiden Vorgänger. Beim Lesen hatte ich fast durchgehend einen Kloß im Hals, so arg werden die Protagonisten vom Schicksal gebeutelt. Die Erzählweise läßt einen tief ins Geschehen eintauchen, und man erlebt gefährliche aber auch schöne und gefühlvolle Situationen fast hautnah mit. Immer wieder begeistert mich, wie die Autorin immer die richtigen Worte findet, wie gut sie Stimmungen und Bilder mit ihrer Erzählung einfangen kann. Eine faszinierende, anrührende Geschichte über ein tolles Paar und die unendliche Liebe! Ein wenig vermißt habe ich eine Landkarte des alten England vorne im Buch (oder im Anhang), wie man sie bei vielen historischen Romanen findet, denn ich gucke immer gerne die Reiserouten nach.

Meine Liebe, mein Leben - Constance Bennett * * * 1/2

Mutig wie ein Mann, betörend wie eine Sirene, freiheitsliebend wie ein Seeadler das ist Caitlin OShea, 1748 der schönste weibliche Freibeuter der Weltmeere. Captain Eric Crosse glaubt nicht, daß es sie wirklich gibt, bis er ihr auf ihrem Schiff gegenübersteht und in den Tiefen ihrer smaragdgrünen Augen zu versinken droht. Er schwört sich: Diese Frau soll für immer seine Liebe, sein Leben gehören. Und er bietet ihr seinen Schutz, denn Caitlin ist in Gefahr, nachdem ihr Vater getötet, sein Schiff durch eine Explosion zerstört wurde. Als sie entdeckt, wer hinter den Anschlägen steckt, will sie Rache. Rache für ein Verbrechen, das ihr vor Jahren angetan worden ist. Doch nur mit Erics Hilfe kann sie den Schurken endlich zur Strecke bringen...

Mutiger, freiheitsliebender Freibeuter trifft noch mutigere, freiheitsliebende Freibeuterin. Anfang und Ende der Geschichte sind spannend und flüssig erzählt, aber die "lange Mitte" zieht sich ganz gewaltig. Und die Protagonisten reden grundsätzlich aneinander vorbei. Außerdem haben mich die vielen Wiederholungen und Phrasen bei der Wortwahl ziemlich geärgert. Der doch recht spannende Schluß, der auch nicht völlig vorhersehbar war, hat mich ein klein wenig versöhnt.

Safran für Venedig - Helga Glaesener * * * 1/2

Herbst 1327. Die Gewürzhändlerin Marcella Bonifaz ist mit Damian Tristand, der Liebe ihres Lebens, auf dem Weg nach Venedig, wo die beiden in den Stand der Ehe treten wollen. Da erhält Tristand die Nachricht, dass sein Handelskontor in Narbonne schwere Verluste macht, und er bittet Marcella, mit ihm zunächst nach Frankreich zu reisen, um nach dem Rechten zu sehen.

Schon bald stellt sich heraus, dass Tristand keinem seiner Mitarbeiter trauen kann. Damit nicht genug: Ein frommer Bürger findet einen verfrühten Tod – und die Suche nach dem Betrüger und Mörder führt das Paar ausgerechnet in Marcellas Heimatdorf, das sie als Kind so überstürzt verlassen musste. Als die beiden sich in dem alten Ketzernest nach ihrer Schwester Jeanne erkundigen, die auf mysteriöse Weise ums Leben kam, stoßen sie auf eine Mauer des Schweigens. Und dann wird nicht nur ihre alte Amme, die Licht ins Dunkel bringen könnte, im Badehaus ermordet; auch Tristand entgeht einem Mordanschlag nur um Haaresbreite. In ihrem früheren Elternhaus erkennt Marcella schließlich, wer damals die Fäden zog – jemand, der vor nichts zurückschreckt.

Als ich mit dem Buch angefangen habe, hatte ich anfangs Hoffnung, daß mir das Buch besser als der Vorgänger-Band gefallen könnte. Leider hat mich auch bei diesem Roman wieder der Schreibstil gestört, der im Lauf der Handlung immer verworrener und hektischer wird. Der nahtlose Wechsel von wörtlicher Rede zu Marcella's Gedankengängen, immer wieder unterbrochen von (gedachten) Briefabschnitten an deren alte Freundin Elsa, ist zum Teil sehr schwer nachzuvollziehen. Marcella's Gedanken und auch die Dialoge mit Damian lassen den Leser an der angekündigten "großen Liebe" der beiden zweifeln. Die Charaktere kommen für meinen Geschmack zu oberflächlich und gefühllos rüber.

Dr. Quinn, Ärztin aus Leidenschaft. Sprache des Herzens - Dorothy Laudan * * * 1/2

Michaela Quinn lebt nun schon seit fast einem Jahr in Colorado Springs . Doch nach wie vor muß die junge Ärztin miterleben , wie überkommene Traditionen und Vorurteile ein friedvolles Nebeneinander von Weißen und Indianern immer wieder verhindern . Als ihr Gegenspieler , der Barbier Jake Slicker , einen kleinen Indianerjungen erschießt , müssen Michaela und Sully mit vereinten Kräften dafür kämpfen , blutige Ausschreitungen zu verhindern . Der gemeinsame Einsatz für den Frieden schweißt die beiden noch enger zusammen und führt der Ärztin vor Auge , daß sie bald eine Entscheidung treffen muss ...

In dieser schwierigen Situation erhält Dr.Mike ein Telegramm mit der Nachricht , daß ihre Mutter schwer erkrankt ist . Hals über Kopf reist sie in ihre Heimatstadt Boston ... wo sie sofort in ein Karussell der Gefühle gerät : Denn der attraktive Kollege Dr.Burke bietet ihr eine Partnerschaft an - nicht nur in seiner Praxis ! Nach langem Zögern faßt Michaela einen Entschluss ...

So sehr mir die TV-Serie gefallen hat, mit den Büchern werde ich nicht so recht warm. Das mag daran liegen, daß ich die Geschichten schon kenne und enttäuscht bin, daß sie im Buch doch sehr gekürzt sind. So viele TV-Folgen (Stunden) in so ein dünnes Buch zu packen, geht eben nur mit starken Einschränkungen, schade!

Heute und für immer - Nora Roberts * * * *

Als die junge Anthropologin Kasey Wyatt den Auftrag annimmt, den erfolgreichen Schriftsteller Jordan Taylor bei dessen Recherchen zu seinem neuesten Roman zu unterstützen, ahnt sie nicht, dass diese Begegnung ihr ganzes Leben verändern wird.

Eine sehr gefühlvolle Geschichte, wunderschön zu lesen. Allerdings ist die Protagonistin fast zu perfekt. Sie ist warmherzig, hochintelligent, wunderschön und stellt ihr eigenes Glück zu Gunsten anderer zurück. Das ist schon fast unheimlich, die absolut fehlerlose Überfrau! Andererseits wird das Klischee der bösen Schwiegermutter ausführlich strapaziert.

Das Lied der alten Steine - Barbara Erskine * * * 1/2

Nach ihrer Scheidung reist Anna Fox, wie ihre Ururgroßmutter vor langer Zeit, auf dem Nil von Luxor nach Assuan. Dabei hat sie Louisas alte ägyptische Duftflasche und deren illustriertes Tagebuch von 1850, das sie während der Reise liest. Die idyllische Kreuzfahrt auf dem Nil entpuppt sich jedoch schon bald als Albtraum. Der Schlüssel zu den rätselhaften, teils tödlichen Zwischenfällen scheint in dem Glasfläschchen zu liegen, das Louisa vor langer Zeit mit nach Hause gebracht hatte.Seltsam, dass die beiden Mitreisenden Andy und Toby, die um ihre Gunst buhlen, sich auch so für Louisas Sachen interessieren!

Irgendwie werde ich mit den Romanen von Barbara Erskine nicht recht warm. Das vorliegende Buch beginnt recht vielversprechend, aber die Rahmenhandlung bleibt leider sehr oberflächlich und endet sehr plötzlich, als würde noch ein Stück fehlen. Faszinert hat mich Louisas altes Tagebuch, welches mich mit der Rahmengeschichte um ihre Ururenkelin Anna etwas aussöhnen konnte. Dieses Tagebuch selbst, das Anna im Lauf ihrer Reise liest, ist spannend, mystisch und aufregend geschrieben. Durch das Hin und Hier auf Annas Kreuzfahrtschiff, die Zwistigkeiten der anderen Fahrgäste, wird man leider immer wieder herausgerissen. Das Verhalten von Andy nervt, und ich hätte Anna etwas mehr Durchsetzungskraft gewünscht, denn sie kommt in der Geschichte ziemlich naiv und leicht beeinflußbar rüber. Schade, denn aus der Story hätte man wirklich etwas Besonders machen können.

Celinas Tochter - Sandra Brown * * * 1/2

Nach Jahren kehrt die attraktive Alexandra Gaither in ihre Heimatstadt zurück, als erfolgreiche Anwältin und weltgewandte Frau. Endlich scheint der Zeitpunkt da, das zu bekommen, was sie seit langem anstrebt: Gerechtigkeit - und Rache. Vor fünfundzwanzig Jahren nämlich ist ihre Mutter Celina hier, im tiefsten Texas, ums Leben gekommen, und drei der mächtigsten Männer der Stadt kommen als Mörder in Frage. Keine einfache Aufgabe für Alexandra: Jeder der drei ist aussergewöhnlich charmant - und jeder ist verdächtig. Alle versuchen sie, ihre Sünden und Geheimnisse vor ihr zu verbergen. Doch sie wäre nicht Celinas Tochter, wenn es ihr nicht gelänge, die Schatten zu lüften - und sich von der Last der Vergangenheit zu befreien.

Man muß sich schon erstmal durch 150 Seiten kämpfen, bis die Story in Fahrt kommt. Aber dann geht es Schlag auf Schlag. Es wird spannend, und man erlebt so einige Überraschungen. Es ist faszinierend, was Alexandra bei ihren Nachforschungen so alles ans Tageslicht bringt. So ganz nebenbei entwickelt sich auch eine schöne Liebesgeschichte, mit der ich allerdings ein wenig Probleme hatte, denn der Altersunterschied zwischen den Protagonisten ist schon ziemlich groß. Der Geliebte könnte locker Alexandras Vater sein. Gestört hat mich auch der teilweise ziemlich vulgäre Umgangston, der sich nicht nur auf einige Personen beschränkt, zu denen er durchaus passen würde. Darum gebe ich dem Buch nur 4 von 5 Sternen.

Mein wildes rotes Herz - Christine Dorsey * * * * 1/2

South Carolina, 1759. Die Engländerin Caroline Simmons ist nach dem Tod ihres Vaters mittellos und arrangiert deshalb eine Ehe mit einem reichen Amerikaner. Ihren zukünftigen Mann hat sie noch nie gesehen. Der Furcht einflößende Fremde, der sie nach ihrer Überfahrt am Hafen abholt, ist jedoch nicht ihr Zukünftiger. Es ist Wolf MacQuaid, ein attraktiver Halbindianer, der Rache an seinem Vater geschworen hat – und nun dessen unschuldige Braut, Caroline, verführen möchte. Wolf hat nur nicht damit gerechnet, dass er sein Herz an sie verlieren könnte ...

Der Plot ist nicht gerade brandneu: Verarmte Engländerin von Adel verlobt sich mit einem unbekannten, reichen Farmer in Amerika, um ihren jüngeren Bruder versorgt zn wissen. Sie kommt in der Neuen Welt an, ohne ihren künftigen Ehemann zu kennen, wird aber von dessen Sohn abgeholt, welcher ein uneheliches Halbblut ist und seinen Vater haßt. Um sich an seinem Vater für die ungerechte Behandlung seiner verstorbenen, indianischen Mutter zu rächen, beschließt Raff, die junge Frau zu verführen. Caroline fühlt sich von Anfang an zu dem dunklen, geheimnisvollen, wilden Mann hingezogen, und sie verbringen eine gemeinsame Liebesnacht in Raff's Hütte. Caroline ist schwer enttäuscht, als Raff sie bei ihrem Verlobten abliefert und schnell verschwindet. Die Heirat findet doch statt, denn Caroline braucht dringend die dadurch entstehende finanzielle Sicherheit. Als die Farm von Indianern überfallen wird, Caroline entführt und ihr Ehemann umgebracht wird, taucht unverhofft Raff auf, um Caroline aus der Hand der Cherokesen zu befreien. Caroline, die ihn liebt, obwohl er sie verlassen hatte, ist sich seiner Gefühle nicht sicher und verhält sich einerseits sehr reserviert ihm gegenüber, andererseits besteht nach wie vor eine starke körperliche Anziehungskraft.

Caroline wird als vernünftige, verantwortungsbewußte Frau dargestellt, die jedoch sofort alle guten Vorsätze über Bord wirft, sobald Raff sie nur ansieht oder berührt. Aus Angst, mittellos dazustehen, verheimlicht sie Raff, daß ihre erste gemeinsame Liebesnacht nicht folgenlos geblieben ist. Ihr verstorbener Ehemann hat ihr deutlich klar gemacht, daß ihr nur dann die Farm und sein Erbe gehören, wenn sie ihm einen Sohn zur Welt bringt.

Die Autorin hat das Thema spannend und mitreißend umgesetzt, auch geschichtliche und politische Hintergründe werden meiner Meinung nach recht objektiv dargestellt. Etwas unglaubwürdig ist die Verwandlung, die mit Caroline vor sich geht. Als sie in Charles Town ankommt, ist sie eine eher schüchterne Frau, die vor allem Angst hat. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sie sich zur Kämpfernatur. Aber insgesamt finde ich den Roman sehr gelungen und lesenswert.

Der Weg nach Vinland - Margaret Elphinstone * * * * *

Die Wikingerfahrt nach Amerika - erzählt aus der Sicht einer Frau!

Rom, im 11. Jahrhundert: Die Feder des Mönchs kann der Erzählung der alten Isländerin kaum folgen. Gudrid erinnert sich. An ihre Kindheit in Island. Daran, wie sie mit ihrem Vater nach Grönland auswandern musste, wo sich gerade eine erste Siedlertruppe niedergelassen hatte.

Doch der größte Traum der Wikinger war "Vinland", ein unbewohntes Paradies jenseits der bekannten Welt, in dem es Wild, Fisch, Holz und Wein im Überfluss geben sollte.Gudrids Mann Thorstein ließ dieser Traum nicht mehr los. Wie besessen suchte er nach der sagenumwobenen, unbekannten Welt. Gudrid jedoch, der von den anderen Hellsichtigkeit, ja Zauberkräftenachgesagt werden, zweifelte, ob Vinland nicht vielmehr das Reich der Dämonen und Toten ist. Und wirklich, Gudrids und Thorsteins Fahrt forderte einen schrecklichen Preis.....

Die Geschichte basiert auf den alten Sagen über die Entdeckung Nordamerikas durch die Wickinger. Gudrid, eine Schwiegertochter Eriks des Roten, erzählt aus ihrer Sicht über ihre Erlebnisse, als sie mit ihrem ersten Mann aufbricht, um von Grönland nach Neufundland zu segeln. Leider mißglückt die Reise, und ihr Mann stirbt, ehe er seinen Traum verwirklichen kann. Erst mit ihrem zweiten Mann Karlsefni, einem Kaufmann, gelingt es Gudrid, das "Weinland" (Vinland) zu erreichen, und der gemeinsame Sohn Snorri wird dort geboren. Laut der alten Sage war er der erste in Amerika geborene Europäer.

Der Stil des Romans ist außergewöhnlich. Zum Teil ist er in der ersten Person geschrieben, wenn Gudrid dem Mönch Agnar ihre Geschichte erzählt. Dazwischen schieben sich immer wieder Schilderungen in der dritten Person sowie Gespräche, die Gudrid mit dem Mönch führt, allerdings sind diese Dialoge nur einseitig festgehalten. Was Agnar, der Mönch antwortet, bleibt der Phantasie des Lesers überlassen.

Ich hatte bei der Lektüre den Eindruck, daß die Autorin sehr ausführlich und gründlich für ihr Buch recherchiert hat. Das Leben und die Verhältnisse sind sehr intensiv geschildert, nichts wird beschönigt, Hunger, Krankheit und Not werden sehr eindringlich beschrieben. Bei den wunderbaren Schilderungen des Landes entstanden deutliche und lebendige Bilder in meinem Kopf. Auch hat die Geschichte etwas Mystisches, denn immer wieder hat Gudrid Visionen und Begegnungen mit den Geistern bereits Verstorbener.

Die schottische Braut - Kinley MacGregor * * * * *

Um ihren Clan zu retten, ist die junge Schottin Caledonia MacNeely bereit, alles zu tun. Auch wenn das bedeutet, einen Fremden zu heiraten, dessen Vergangenheit ebenso Geheimnis umwoben ist wie sein Ruf schlecht. »Sin« MacAllister ist ein Mann, den viele fürchten. Zu Recht, denn seitdem ihn seine Familie verstieß, ist der eiskalte Lord nichts und niemandem mehr verpflichtet – nur seinem König. Und wegen dieses Königs hat Sin MacAllister jetzt ganz gegen seinen Willen eine dickköpfige schottische Braut, die ihm anscheinend an Temperament in nichts nachsteht ...

Der starke, unnahbare Sin entpuppt sich als innerlich sehr sensibler Mann, vom Leben und seinen Mitmenschen zutiefst enttäuscht. Die meisten haben Angst vor ihm. Als Caledonia ihm begegnet, spürt sie sehr schnell, daß hinter der harten, eiskalten Fassade sehr viel mehr verborgen ist, als die meisten Menschen ahnen. Es ist direkt rührend, wie sie sich lange Zeit erfolglos um sein Herz bemüht. Kinley MacGregor hat einen tollen Schreibstil, gefühlvoll, romantisch und mitreißend.

Herr Jensen steigt aus - Jakob Hein * * * * *

Sie sind komisch. Sie sind tragisch. Wir erkennen uns in ihnen wieder und betrachten fortan das Alltägliche mit anderen Augen: Von Gregor Samsa bis Garp bevölkern Sonderlinge die Literatur. Herr Jensen ist einer von ihnen. Herr Jensen arbeitet bei der Post. Sorgfältig, beinahe liebevoll pflegt er seine Zustellungen in die Schlitze der Briefkästen zu schieben. Arbeitet Herr Jensen nicht, denkt er über geheime Jagdgründe für Frauen nach oder über die Schwerkraft. Für ihn hätte es immer so weitergehen können. Eines Tages allerdings wird Herr Jensen freigestellt, um Freistellungen vermeiden zu können, wie man ihm erklärt. Bald darauf stellt er fest, daß man einen Wecker, der nicht mehr wecken muß, eigentlich Uhr nennen sollte. Immer seltener verläßt er seine Wohnung. Denn nun ist er einer ganz großen Sache auf der Spur, nur entdecken darf ihn dabei keiner - dafür hat Herr Jensen gesorgt. Ist es wirklich die hohe Kunst des Nichtstuns, die Herrn Jensen treibt, oder verfolgt er nicht doch einen geheimen Plan? Nicht das Alltägliche, nicht der Wahnsinn interessieren Jakob Hein, es ist der schmale Grat dazwischen

Herr Jensen ist ein Sonderling, aber andererseits so normal daß jeder von uns einen Herrn dieser Art in seiner Nachbarschaft haben könnte. Er ist ein Mensch ohne Eigeninitiative, völlig angepaßt und unauffällig. Wie so schön beschrieben ist, jemand muß ihn mitnehmen, egal um was es geht. Als Student wurde er von einem ehemaligen Klassenkamerade "mitgenommen", als der sich einen Ferienjob sucht. Herr Jensen nimmt den gleichen Ferienjob an und bleibt dabei. Sein Studium bricht er ab und arbeitet 10 Jahre lang bei der Post, allerdings nicht in einem "richtigen" Arbeitsverhältnis mit Ausbildung. Als bei der Post Stellen abgebaut werden, ist Herr Jensen zuerst an der Reihe zu gehen. Sein Chef begründet die Kündigung, daß Herr Jensen nicht unter den Sozialplan fällt und eine Kündigung, die nach 10 Jahren erfolgen müßte, für ihn nicht in Frage käme, da er ja seinen Beruf nicht gelernt hat. Also landet Herr Jensen in der Arbeitslosigkeit. Das kurzweilige Buch schildert, wie sich Herr Jensen verändert und was er aus seiner Situation macht. Einerseits sind manche Situationen drastisch übertrieben, andererseits ist die Geschichte erschreckend real. Obwohl eigentlich nicht viel im Buch passiert, habe ich es fast atemlos, in einem Rutsch, durchgelesen. Der skurrile Humor, besonders am Beginn der Geschichte, hat mich immer wieder schmunzeln lassen. Am Ende war ich nur noch nachdenklich. So schnell werde ich Herrn Jensen sicher nicht vergessen!

Der kalte Hauch des Flieders - Judith Hawkes * * * *

Sally und David Curtiss - von Beruf Parapsychologen - mieten sich für den Sommer in einem alten Haus in Neuengland ein. Dort soll es angeblich spuken. In der Tat geschehen bald unheimliche Dinge - unerklärliche Geräusche, abrupte Temperaturstürze, plötzliche Berührungen durch unsichtbare Hände. Recherchen bringen die dunkle Geschichte des Hauses ans Licht, und bald werden Sally und David selbst unmerklich immer stärker in den Bann der Vergangenheit gezogen ...

Das Buch paßt eigentlich nicht in's gängige Horror- und Grusel-Genre, wo man es oft in Läden und auch bei Rezensionen eingeordnet findet. Die Autorin spricht mehr das Feinstoffliche in ihrer Geschichte an. Da geht es nicht ums blanke Entsetzen, sondern es werden unterschwellige Gefühle und Ängste angesprochen. Der Roman ist kein Schocker oder Reißer, sondern es geht eher ruhig zu in dem Spukhaus, das Sally und David gemietet haben. Bei vielen Szenen ist sich der Leser gar nicht im Klaren, ob es sich wirklich um ein parapsychologisches Phänomen handelt, oder ob den Protagonisten nicht die eigene Phantasie und Gedankenwelt einen Streich spielt. Im Lauf der Geschichte erfährt man auch viel über die Beziehung zwischen Sally und David, die sehr vielschichtig und zum Teil recht problematisch ist.

Das Buch enthält immer wieder sehr schöne, poetische Beschreibungen von der Atmosphäre und den Stimmungen in dem alten Haus, und man erfährt in den drei großen Abschnitten jeweils viel über den jeweiligen Protagonisten, seine Gefühlswelt und die Geschichte aus seiner Sicht. Es läßt sich sehr angenehm und leicht lesen. Leider ist das Ende völlig offen und viel zu kurz abgehandelt. Ich hatte auf den letzten Seiten das Gefühl, als könnte sich die Autorin nicht entscheiden, ob sie das Ende eher nüchtern gestalten oder lieber PSI-wissenschaftlich aufklären sollte. Schade, irgendwie hat die Abrundung gefehlt.

Im Licht des Mondes - Nora Roberts * * * * *

Leidenschaftlich und stürmisch war die Liebe zwischen der temperamentvollen rothaarigen Mia Devlin und dem geheimnisvollen Sam Logan. Ausgerechnet jetzt, nach elf Jahren, kehrt er zurück auf ihre geliebte Insel, über der seit Monaten Unheil aufzieht. Ein alter Fluch ist erwacht, der Mia und ihre besten Freundinnen, Nell und Ripley, vernichten kann. Da endlich sieht Mia ein, dass sie Hilfe von Sam mit seinen besonderen Fähigkeiten nötig hat ...

Der letzte Band der Hexen-Trilogie strotzt nur so vor Magie und Mystik! Er hebt sich dadurch etwas von den ersten beiden ab, denn da spürte man die Magie nur am Rande. Die Geschichten um Nell und Ripley waren eher realitätsbezogen. Mir persönlich hat dieser Abschluss sehr gut gefallen. Schade, daß diese Insel nicht in der Realität existiert. Gerne würde ich in dem gelben Cottage wohnen und jeden Tag einen Abstecher in Mia's Büchercafe machen. So verschieden die "drei Schwestern" auch sind, es sind alles tolle, wunderbare Frauen, die man gerne zur Freundin hätte.

Der Kreole - Jennifer Blake * * * * 1/2

New Orleans im Karnval des Jahres 1858. Anya Hamilton, eine schöne Plantagenbesitzerin, besucht zusammen mit ihrer Halbschwester Celestine und deren Verlobten Murry Nicholls einen Maskenball. Der Kreole Ravel Duralde, als schwarzer Ritter gewandet, bittet Anya zum Tanz - und entfacht in ihr einen Sturm der Gefühle. Kein anderer als er hat vor einigen Jahren in einem leichtsinnigen Duell ihren Verlobten getötet...

Murry glaubt Anya durch Ravel beleidigt und fordert von ihm eine Erklärung. Ein neuerliches Duell droht, und Anya, die ihre Schwester vor einem ähnlichen Schicksal bewahren will, greift zu einem ungewöhnlichen Mittel: Sie entführt den Kreolen auf ihre Plantage, wo sie ihn einige Zeit gefangenhält. Wider Willen verfällt sie dabei dem Charme des dunklen Abenteuerers, den sie jahrelang zu hassen glaubte, weil er ihr Glück zerstörte.

Wieder zurück in der Stadt, wird Anya überfallen und vermutet hinter dem Anschlag Ravel als Rädelsführer. Sie erfährt erst später, daß Ravel die Gegenteil die "Vigilanten" befehligt, eine Bürgergruppe, die sich zum Ziel gesetzt hat, dem Bandewesen den Garaus zu machen. Als eigentlicher Übeltäter entpuppt sich der Erbschleicher Murray, dessen wahres Wesen schließlich auch Celestine erkennt. Er fällt von der Hand eines Feindes, und Anya und Ravels Glück steht nichts mehr im Wege...

Eine sehr schöne, spannende Story, wunderbar geschrieben und mit tollen Protagonisten! Anya ist für ihre Zeit eine sehr starke und unabhängige Frau, die sich nicht so leicht einschüchtern läßt. Leider gibt es zwischen Ravel und ihr so einige Mißverständnisse, die zu schwerwiegenden Ereignissen und Verwicklungen führen. Manchmal empfand ich gewisse Ungereimtheiten in den Dialogen, die aber für mich den Lesegenuss nicht sehr getrübt haben.

Dem Coverbild nach zu urteilen nahm ich an, daß es sich bei Ravel um einen farbigen Kreolen handelt, da mir der Begriff auch bisher nur so bekannt war, aber dem ist nicht so. Bei Wikpedia habe ich folgende Erklärung gefunden:

"In den USA wurde aus "criollo" schließlich "creole"; das zunächst eine Bezeichnung für die Nachkommen französischer oder spanischer Einwanderer bzw. Nachkommen der Bewohner der französischen Karibikkolonien in den Südstaaten, insbesondere in Louisiana war. Im Gegensatz dazu sind die dort lebenden Nachfahren der Bewohner Akadiens die Cajuns.

Der Begriff ist jedoch unklar definiert, beispielsweise wurden auch frühe deutsche Immigranten, die sich an der „German Coast“ entlang des Mississippis niederließen, als Creoles bezeichnet."

Fieber der Sehnsucht - Rebecca Brandewyne * * * * 1/2

Sie erblickte das Licht der Welt, während Blitz und Donner die Erde erschütterten - Storm, die schwarzhaarige Südstaatenschönheit. Kurz bevor sie zur Ehe mit einem alternden texanischen Rancher gezwungen werden soll, fällt in die Hände einer Bande von Gesetzlosen, die sie an den Revolverhelden "El Lobo" verkaufen. Doch der skrupellose Abenteurer erweist sich als einfühlsamer Liebhaber, und Storm erlebt in der wilden Prärie von Texas die Liebe ihres Lebens.

Eine sehr traurige, bewegende Geschichte, die mir insgesamt sehr nahe ging und auch gefallen hat. Die Charaktere der Protagonisten sind sehr ausführlich und intensiv beschrieben, besonders von El Lobo war ich fasziniert. Es werden alle Facetten einer großen Liebe geschildert, die fast am Wahnsinn und der Gier des Ranchers Gabriel zerbricht.

Nur zwei kleinere Kritikpunkte gibt es:

1. sehr viele Wiederholungen bei den erotischen Szenen, die man gerne teilweise hätte weglassen können.

2. Storm hat lt. Erzählung rabenschwarzes Haar, und die "Cover-Schönheit" ist blond. Die Verlage sollten doch etwas mehr bei der Abstimmung der Buchcover auf den Inhalt achten.

Das Kind der Stürme - Juliet Marillier * * * * 1/2

Im dritten Band ist Fainne, eine verschollene Enkelin von Sorcha, die zentrale Figur. Seit dem Tod ihrer Mutter wird sie von ihrem Vater, einem abtrünnigen Druiden, in völliger Abgeschiedenheit großgezogen und zu einer machtvollen Zauberin ausgebildet. Erst als junges Mädchen erfährt sie von ihrer Herkunft. Auf Wunsch ihres Vaters soll die widerstrebende Fainne nun ihre einflussreiche Familie kennen lernen und ihren Platz in der Gesellschaft einnehmen. Doch Fainne ist nicht nur die Enkelin Sorchas von Sevenwaters, ihre andere Großmutter ist die Hexe Oonagh, bereits aus dem ersten Band bekannt. Oonagh sieht nun ihre Chance zur Rache gekommen und betraut Fainne mit einem furchtbaren Auftrag.

Wieder gelingt es Juliet Marillier hervorragend, das historische, gerade vom Christentum eingenommene Irland lebendig werden zu lassen und mit den fantastischen Elementen ihrer Erzählung zu vermischen. An den märchenhaften Zauber des ersten Romans reichen die Folgebände nicht ganz heran -- doch dafür entschädigt das komplexe Beziehungsgefüge der inzwischen drei Generationen überspannende Geschichte, im Laufe derer aus liebgewonnenen Figuren legendäre Helden geworden sind. Dabei ist Fainne in ihrer Fehlbarkeit ganz eine Frau aus Fleisch und Blut, und auch die Liebesgeschichte widersetzt sich dieses Mal wohltuend gängigen Klischees.

Die junge Fainne wird zur Zauberin ausgebildet. Die besonderen Kräfte, die in dem Mädchen immer stärker werden, machen es für seine Großmutter, die Hexe Oonagh, zu einem machtvollen Werkzeug ihrer Rache. Fainne aber kämpft dagegen an ... Der irische Sagenschatz bietet einen fruchtbaren Boden für fantastische Erzählungen. Doch nur wenige Autoren verstehen es so gut wie Juliet Marillier, eine eigene Geschichte daraus zu weben.

Auch der dritte Band der Sevenwater-Trilogie hat mich nicht enttäuscht. Zwar waren anfangs einige Längen in der Geschichte, aber schnell war ich von Fainne, Sorcha's Enkelin, fasziniert. Ihre Großmutter, Lady Oonagh, versucht, das Mädchen für ihre Zwecke zu mißbrauchen. Fainne fühlt sich innerlich zerrissen. Auf der einen Seite steht die Sorge um alle, die sie liebt, denn die wären in großer Gefahr, wenn Fainne sich nicht nach den Wünschen ihrer Großmutter richtet. Andererseits müßte sie gegen ihr Gewissen und gegen ihre Familie in Sevenwaters handeln, wenn sie vollbringen würde, was ihre Großmutter ihr befiehlt. Die Sache scheint auswegslos, und Fainne wird immer wieder von Zweifeln geplagt, ob sie den rechten Weg geht. Dazu kommt die Erkenntnis, daß sie sich in Darragh, ihren Freund aus Kindertagen, verliebt hat, was die Sache nicht gerade einfacher macht. Das Buch ist ein wundervoller Abschluß der Trilogie.

Die Schnäppchenjägerin - Sophie Kinsella * * * * 1/2

Rebecca Bloomwood verdient ihren Lebensunterhalt damit, anderen Leuten gute Tipps in Geldfragen zu geben. Ihre Freizeit verbringt sie mit Einkaufen. Kein Wunder, dass sie sich ständig gezwungen sieht, sich durch ausgiebiges Shoppen zu entspannen - ein Teufelskreis. Schließlich droht sie in ihrem selbst geschaffenen Chaos unterzugehen, da sie sich gleichzeitig die Bank vom Leib halten, den attraktiven Luke Brandon beeindrucken und ihrer täglichen Arbeit nachgehen soll ...

Insgesamt ist es ein flüssig geschriebenes, amüsantes und leicht zu lesendes Buch. Es ist teilweise umwerfend komisch, aber es gibt auch Momente, wo ich die Protagonistin nur noch unmöglich und chaotisch fand. Die ganze Geschichte ist maßlos überzogen und übertrieben, aber ein Körnchen Wahrheit ist wohl für viele darin zu erkennen. Öfter mußte ich schmunzeln, weil mir etwas ähnliches vielleicht auch schon passiert ist. Einen halben Stern Abzug gibt es für mich, weil der Roman für meinen Geschmack doch oft allzu sehr übertrieben war..

In den Armen des Highlanders - Kinley MacGregor * * * * *

Nichts hat sich der schottische Lord Draven weniger gewünscht als eine Frau unter seinem Dach. Doch jetzt muss er auf königliches Geheiß ein Jahr lang die junge verführerische Lady Emily beherbergen, die Tochter seines verfeindeten englischen Nachbarn. Und die temperamentvolle, selbstbewusste Lady Emily hat ganz eigene Pläne mit dem widerwilligen Lord: Sie wünscht sich nichts sehnlicher, als in den Armen dieses heißblütigen Schotten zu liegen ... So verführerisch, heiß und sinnlich wie ein schottisches Torffeuer!

Draven de Montaque, fünfter Earl von Ravenswood, wurde zum Krieger erzogen. Er hat eine äußerst schlechte Meinung von sich selbst, hält sich für unfähig, Liebe zu empfinden, ja er traut sich selbst nicht über den Weg. Auf Grund schlimmer Kindheitserlebnisse versucht er, jede seiner Gefühlsregungen zu verdrängen. Auch seine Umwelt sieht in ihm nur den gefühllosen Mann, ja er wird sogar als Teufel bezeichnet. Um die Feindschaft mit seinem Nachbarn Sir Hugh in Grenzen zu halten, beschließt König Henry II, dessen jüngste Tochter zu Draven als Unterpfand zu schicken. Draven muß schwören, der Lady kein Leid anzutun und sie nach einem Jahr unversehrt ihrem Vater zurück zu schicken. Alle haben nicht mit dem Mut und der Hartnäckigkeit Emily's gerechnet. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, das Herz des ernsten Draven zu gewinnen und ihn zum Lachen zu bringen. Keine leichte Sache, aber Emily gibt nicht auf. Lebensfroh und warmherzig versucht sie immer wieder, Draven davon zu überzeugen, daß er nicht der schlechte Mensch ist, für den er sich selbst hält. Mit viel Herz und Humor beschreibt die Autorin die oft witzigen, teils aber auch tragischen Situationen, die sich zwischen den beiden Protagonisten ergeben. Emily ist eine richtig herzerfrischende Heldin, die vor nichts zurückschreckt, und Draven tut einem direkt leid, wie er mit sich selbst und seinen Gefühlen kämpft, die er einfach nicht wahrhaben will, aus Angst, Emily zu verletzen, denn es lastet ein alter Fluch auf seiner Familie.

Lakota Woman - Mary Crow Dog * * * * *

"Wenn man vorhat, auf die Welt zu kommen, muß man sich vergewissern, daß man weiß und männlich geboren wird. Es sind gar nich so sehr die großen Dinge, die uns zu Boden drücken,es genügt schon die Tatsache, daß man Indianerin ist und versucht, an unserer Lebensart und Sprache festzuhalten, während man von einer fremden, stärkeren Kultur umgeben ist."

Geboren 1955 in einem Indianerreservat, in äußerst desolate und ärmliche Verhältnisse, gehört Mary Crow Dog heute zu der Generation indianischer Amerikaner, die sich in der American Indian Movement (AIM) organisiert haben und ihre Rechte einfordern.Ihre außergewöhnliche Lebensgeschichte, die sie in lakonischem Ton, mitunter voll Zorn, voll Leidenschaft erzählt, aber auch mit Poesie und Humor, liest sich wie eine Skandalchronik jüngster amerikanischer Geschichte: Was sie vom Leben in South Dakota berichtet, von Polizeiwillkür und Behördenschikanen gegen Indianer, von offenem Rassismus, ist erschreckend. Sie zeit aber auch eine junge Frau, die sich als Rebellin von Kind auf behauptet hat und schließlich in der AIM zu eigener Identität findet.

Mary Crow Dog beschreibt ihr eigenes Leben, wie sie in ärmlichen Verhältnissen aufwächst und schon sehr früh mit Rassenhass konfrontiert wird. Sie rebelliert von Anfang an gegen die Einschränkungen, die den Indianern immer wieder auferlegt werden und lernt die Unterschiede der Justiz kennen, die sehr stark zwischen Straftaten von Weißen und von Indianern unterscheidet. Sie erlebt, wie Freunde und Verwandte aus unerfindlichen Gründen den Tod finden oder ungerecht und oft brutal behandelt werden. Einerseits hat mir die Beschreibung der Willkür und der Brutalität der Weißen Amerikaner beim Lesen die Sprache verschlagen, und das Benehmen deutscher Nonnen in der Reservatschule hat mir die Schamröte ins Gesicht getrieben. Andererseits kann ich für die junge Frau nur Bewunderung empfinden für ihren Mut und ihr Engagement. Noch sehr jung schließt sie sich der AIM (Amerikanische Indianerbewegung) an und lernt Leonard Crow Dog kennen. Er ist Medizinmann und setzt sich immer wieder für sein Volk und dessen alte Traditionen ein.

Mary Crow Dog beschreibt ihr Volk in sehr bewegender Weise, hat aber trotz aller Probleme und Sorgen auch ihren Humor und ihren Optimismus nicht verloren, was immer wieder aus ihrem Bericht hervorgeht. Sehr schön und poetisch finde ich die Aufteilung des Buches, denn jedes Kapitel beginnt mit einem passenden indianischen Spruch oder Lied. Auch beschreibt die Autorin sehr intensiv und hautnah die Durchführung alter indianischer Rituale, die lange Zeit in Amerika verboten waren und nur heimlich ausgeführt werden konnten. Solange es solche Menschen gibt, besteht noch Hoffnung, daß die Indianer und ihre Kultur nicht zum Aussterben verurteilt sind.

Die Widerspenstige - Penelope Williamson * * * * *

Boston, 1721: Als die junge Delia McQuaid eine Heiratsannonce beantwortet, um als »Braut auf Bestellung« in den noch unzivilisierten Norden zu gehen, trifft sie auf den rauhen und gutaussehenden Arzt Dr. Savitch. Er gesteht ihr, die Anzeige für einen Nachbarn in seiner Heimatgemeinde, einen Witwer mit zwei Kindern, aufgegeben zu haben. Der Arzt wird ihr Begleiter und Brautführer auf der langen und beschwerlichen Reise an die Grenze der Zivilisation. Maine, 1724: Delia und Dr. Savitch erreichen die Gemeinde in der nördlichen Wildnis und sie steht ihrem Bräutigam zum ersten Mal gegenüber. Inzwischen kennt sie jedoch auch Ty Savitch näher, ausgebildet in England, aufgezogen von Indianern - ein Fremder in allen Welten, mit einer verwundeten Seele und gespaltenen Gefühlen gegenüber Delia und seinem einzigen Freund, dem zukünftigen Ehemann.

Penelope Williamson hat es mit diesem Buch wieder mal geschafft, mich so zu fesseln, daß alles andere warten mußte. Delia ist 17 und lebt mit ihrem Vater in Boston. Seit dem Tod der Mutter hat er angefangen zu trinken, und wenn Delia ihm kein Geld gibt, schlägt er sie. Als sie eines Tages einen Zeitungsabschnitt mit o.g. Heiratsanzeige findet, steht ihr Entschluß schnell fest. Sie geht in den wilden Norden, um einen Witwer mit zwei Kindern zu heiraten. Der Arzt Dr. Tyler Savitch führt sie und den neuen Pfarrer mit seiner Frau durch die Wildnis. Savitch fühlt sich sehr zu Delia hingezogen, aber er verdrängt seine Gefühle, da er in seiner Vergangenheit zu oft den Schmerz erlebte, wenn er einen geliebten Menschen verloren hat. Er hat sich fest vorgenommen, niemanden mehr zu lieben, was ihm einen gewissen Selbstschutz geben soll.

Das Buch schildert die ganze Tragik dieser Liebe, die nicht sein soll, und als Savitch Delia zurückweist, heiratet sie Nat, den Witwer. Nat hängt noch viel zu sehr an seiner erst kürzlich verstorbenen Frau, um sein Herz neu zu verschenken. Immer wieder kommt es zu zwischenmenschlichen Problemen und Streit. Delia und Tyler sind mit beide sehr schnell ans Herz gewachsen. Sie sind sehr lebhaft und gefühlvoll beschrieben, und auch die anderen Charaktere kommen nicht zu kurz. Der Klappentext hat mich anfangs etwas verwirrt, denn auf Grund der angegebenen Jahreszahlen hat man den Eindruck, daß die Reise von Boston durch die Wildnis 3 Jahre dauern würde, was im Roman nicht der Fall ist. Auch ist Nat nicht Tyl's bester und einziger Freund, sondern einfach ein guter Nachbar, dem Tyl einen Gefallen erweisen möchte. Aber das tut der wunderbaren Geschichte keinen Abbruch. Es ist ein Buch, das ich sicher wieder einmal lesen werde.

Stolz und Vorurteil - Jane Austen * * * * *

"Es ist eine allgemein anerkannte Wahrheit, daß ein Junggeselle im Besitz eines schönen Vermögens nichts dringenderes braucht, als eine Frau!" In diesem Falle ist der reiche Freier Mr. Darcy, der auf einem Ball Elisabeth, die intelligente Protagonistin unseres Romans, kennenlernt. Zuerst findet sie nichts als Verachtung für diesen hochmütigen Schnösel und sein abfälliges Gehabe.

Elisabeths Mutter, eine geldgierige Dame, sähe nichts lieber, als die Verheiratung ihrer Tochter und den damit verbundenen gesellschaftlichen Aufstieg. Vater Bennet, in langjährigem Ehepandämonium zum Zyniker geworden, hält sich aus allem raus. Darcy wiederum verachtet die Bennets ihrer Vulgarität und ihres niedrigen Standes wegen. Ein Happy-End scheint ausgeschlossen -- doch es kommt anders.

Wieder einmal habe ich mich einer Leserunde bei den Büchereulen angeschlossen.

Hier geht es zur Leserunde "Stolz und Vorurteil"

Im Licht der Sonne - Nora Roberts * * * * *

Alles, was sich Ripley Todd wünscht, ist ein ruhiges, friedliches Leben auf ihrer geliebten Insel ‚Three Sisters'. Mit ihrem Bruder Zack, dem Sheriff der Insel, setzt sie das auch meist in die Tat um. Von dem "magischen Unsinn", dessen Wissen sie sehr beunruhigt, möchte sie absolut verschont bleiben - bis MacAllister Booke auftaucht, ein Spezialist für unerklärliche Phänomene, der die Insel untersuchen soll. Als er Ripley begegnet, weiß er, dass nur sie allein den Schlüssel zur Wahrheit in der Hand hält. Ripley findet diesen ernsthaften, außergewöhnlichen Mann zwar faszinierend, doch darf sie ihm ihr Wissen - und ihr Herz - wirklich anvertrauen?

Dieser zweite Band dreht sich hauptsächlich um Ripley Todd, die mit ihrem Bruder zusammen für die Sicherheit auf der Insel "Three Sisters" zuständig ist. Erstmal ist es ein schönes Gefühl, wieder (als Leser) auf die Insel zu kommen und die vertrauten Einwohner wieder zu "treffen". Nell, über die im ersten Buch hauptsächlich geschrieben wurde, ist inzwischen mit Zack, Ripley's Bruder, verheiratet. Auch das Buch-Cafe mit seiner außergewöhnlichen Ausstrahlung gibt es nach wie vor. Als MacAllister Booke auf die Insel kommt, um aus beruflichem Interesse Forschungen über unerklärliche Phänomene auf der Insel anzustellen, ist Ripley erst mißtrauisch. Aber eines Tages entdeckt sie, daß sie sich in Mac verliebt hat. Auch in diesem Band hat Nora Roberts wieder wunderbar die Stimmung auf der Insel eingefangen und die Charaktere der Einwohner liebevoll und sympathisch gezeichnet. Im letzten Drittel steigt sie Spannung stetig an........

Wieder ein wunderschönes Buch, das Geschmack auf Band 3 macht.

Geliebter Fremder - Kathleen E. Woodiwiss * * * *

Ashton Wingate ist mit seiner reizenden jungen Frau Lierin auf dem Weg zu seinem Familienbesitz in Natchez, einer kleiner Stadt im Süden der USA. Plötzlich wird der Raddampfer, auf dem das frisch vermählte Paar reist, von Flußpiraten gekapert. In dem wilden Getümmel wird Ashton durch eine Kugel schwer verletzt. Hilflos muß er mitansehen, wie Lierin über die Reling des Dampfers geschleudert und von den Fluten des Mississippi  mitgerissen wird. Alles Suchen nach ihr ist vergeblich; sie scheint ertrunken zu sein.

Doch dann begegnet Ashton Jahre später und unter dramatischen Umständen einer jungen Frau, die bei einem Unfall ihr Gedächtnis verloren hat. Sie sieht Lierin täuschend ähnlich, und Ashton ist sich sicher, daß es sich tatsächlich um die Vermißte handelt. Behutsam versucht er, ihre Erinnerung zu wecken, sie davon zu überzeugen, daß sie einander einmal geliebt haben. Wenn Lierin sich auch  nicht erinnern kann, beginnt sie doch, den Fremden, der ihr Mann zu sein behauptet, in ihr Herz zu schließen.

Da taucht der zwielichtige Malcolm Sinclair auf und gibt vor, mit dieser Frau verheiratet zu sein. Er scheint beweisen zu können, daß es sich nicht um Lierin handelt, sondern um deren Zwillingsschwester Leonore. Doch Ashton spürt, daß Sinclair nur eine unerhörte Intrige spinnt, und gibt den Kampf um die geliebte Lierin nicht auf. Wie in einem dramatischen Schachspiel kontert er Zug um Zug die Finden seines gefährlichen Gegenspielers.

Insgesamt ist es eine wunderschöne Liebesgeschichte, wenn auch teilweise die Situationen etwas verwirrend und gleichzeitig zu vorhersehbar wirken. Da sich das Verwechslungsspiel um Zwillingsschwestern handelt, fand ich auch die Lösung mit den beiden Namen etwas unglücklich, da ziemlich verwirrend. Allerdings ist das in der Geschichte bedingt und läßt sich wohl nicht sehr viel besser lösen. Auf jeden Fall ist das Buch trotzdem sehr lesens- und liebenswert.

Der Fluch von Belheddon Hall - Barbara Erskine * * *

Was bringt eine junge Mutter dazu, ihr eigenes Kind wegzugeben? Diese Frage stellt sich Joss, die als Baby zur Adoption freigegeben worden war, nach der Geburt ihres ersten Kindes. Die Suche nach ihren wahren Eltern führt sie zum Testament ihrer leiblichen Mutter und nach Belheddon Hall, einem imposanten, verwunschenen Herrensitz in Essex, in dessen Gemäuer der Leibhaftige sein Unwesen treiben soll.  

Joss nimmt die Erbschaft trotzdem an und zieht mit ihrem Mann Luke und ihrem Sohn Tom ins Haus ihrer Ahnen. Doch kaum hat sich die junge Familie in Belheddon Hall eingerichtet, ereignen sich gespenstische Dinge...  

Joss beginnt die Geschichte ihrer Familie zu erforschen, und Stück für Stück wird die schreckliche Wahrheit über Belheddon Hall klar: Weder Väter noch Söhne haben offensichtlich eine Chance, hier zu überleben. Luke und Tom befinden sich in größter Gefahr.  

Wird es gelingen, die unerlösten Seelen - denn nicht anderes sind ja die Geister - zu bezwingen, um sowohl ihnen als auch der jungen Familie und dem alten Landsitz endlich die wohlverdiente Ruhe zu geben?  

Eigentlich könnte die Geschichte sehr spannend sein, denn das Thema gibt viel her. Aber stellenweise hatte ich das Gefühl, manche Passagen wurden nur geschrieben, um dem Buch insgesamt mehr Fülle zu geben. Statt auf 500 Seiten hätte die Story wohl auch auf 300 Seiten gut Platz gefunden und wäre dann fesselnd gewesen. Nicht nur mit Buchseiten, auch mit Gespenstern wurde bei diesem Buch nicht gekleckert sondern geklotzt. Es tauchen so viele verschiedene Gespenster und dunkle Mächte in dem Haus auf, daß man leicht die Übersicht verliert. Die Protagonisten (besonders der Mann und die Schwester von Joss) waren bis zum Schluß völlig uneinsichtig und stur, konnte passieren was wolle. Dauernde Wiederholungen haben nicht gerade zu einem Gänsehaut-Effekt bei mir geführt. Für mich ist es eine nette, nicht übermäßig gruselige Gespenstergeschichte mit eher seichtem Ausgang.

P.S. Ich liebe Dich - Cecelia Ahern * * * *

Der Plan war einfach: zusammenbleiben, ein Leben lang. Doch nun ist Gerry tot. Gehirntumor. Und Holly, erst 29, bleibt alleine zurück. Wie soll sie nun weitermachen? Alles scheint zu Ende. Da taucht ein Paket mit Briefen auf: von Gerry, geschrieben in seinen letzten Lebenstagen, für Holly, für die nächsten Monate. "Werde Karaoke-Queen, Holly! Suche Dir endlich einen interessanten Job, Holly! Greif nach den Sternen, Holly! Und PS: Ich liebe Dich!". Holly lacht, weint, und tut, was Gerry schreibt: sie lernt, wer ihre wahren Freunde sind. Sie lernt, sich ein wenig neu zu verlieben und macht mit jedem Brief einen Schritt in ein neues Leben und in neues Glück.

Insgesamt kann ich sagen, daß mir das Buch gut gefallen hat. Anfangs hatte ich gewissen Probleme, denn einige Aktivitäten der 3 Freundinnen kamen mir doch etwas überspannt vor, und die Handlung erschien mir zu oberflächlich. Aber spätestens ab Seite 150 hatte mich die Geschichte emotional voll gepackt. Ich finde es erstaulich, mit wie viel Gefühl eine so junge Autorin die inneren Kämpfe der Protagonistin beschreibt. Tränen flossen bei mir kaum, allerdings ab und zu mußte ich schon mal schlucken. Der überraschende, weitgehend offene Schluß ist meiner Meinung nach sehr gut gelungen.

Im Zauber des Highlanders - Karen Marie Moning * * * * *

Alles im Leben der ehrgeizigen Doktorandin Jessica dreht sich um ihre Karriere - kein Wunder, dass sie kein Privatleben hat. Doch eines Abends ändert ein Blick in den Spiegel alles. Ein lediglich mit einem Kilt bekleideter Adonis, der sie aus einem antiken, reichverzierten Spiegel ansieht, warnt sie vor einem Eindringling im Universitätsgebäude. Magisch angezogen von der erotischen Ausstrahlung des Fremden, überlegt Jessi nicht lange: Seinen Anweisungen folgend, befreit sie ihn durch einen alten Zauberspruch - nicht wissend, dass sie sich damit in ein Abenteuer mit völlig ungeahnten Folgen stürzt...

Wieder ein typischer "Moning": Amüsant, kurzweilig, spannend, humorvoll und sehr erotisch.

Stolz und Leidenschaft - Brenda Jagger * * * * *

Von Herkunft und Erziehung könnten sie verschiedener nicht sein:

Cara, die in den Slums für sich und ihr Kind ums nackte Überleben kämpft. Durch eine hinterlassene Schuld ihres Vaters gerät sie dabei in die teuflische Abhängigkeit zu einem faszinierenden Mann. Schliesslich benutzt sie ihn zur Verwirklichung ihrer Ziele...

Gemma, die reiche und verwöhnte Industriellentochter entspricht so gar nicht den gesellschaftlichen Normen ihrer Zeit. Mit Intelligenz und Kopf versucht sie, gegen die erstickenden Zwänge der Familie und der Gesellschaft anzugehen.

Doch in einem ähneln sich die beiden Frauen: Sie sind fest entschlossen, ihr Ziel zu erreichen, und sie lieben beide den selben Mann......

Der erste Eindruck täuscht, es handelt sich nicht, wie man bei Betrachtung des Umschlagbildes erwartet, um einen klassischen Liebesroman. Das Buch schildert sehr eindringlich und bewegend das Leben zweier sehr unterschiedlicher Frauen Mitte des 19. Jahrhunderts in England. Beide haben ihre Ziele und Träume und verwirklichen sie auf ihre Art. Eingebettet sind die beiden Schicksale in den historischen Hintergrund der damaligen Zeit, die politische und gesellschaftliche Situation in England und die bittere Not in Irland, die Reformbewegung der Chartisten mit ihren Höhepunkten und Niederlagen. Brenda Jagger's Erzählung ist sehr facettenreich und packend. Einmal angefangen, kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Eigentlich mehr zufällig an das Buch gekommen, bin ich froh, es gefunden und gelesen zu haben.

Das verschwundene Kind. Die Hebamme von Glückstadt - Edith Beleites * * * * *

1636: Hebamme Clara entbindet bei einer dramatischen Geburt im Glückstädter Schloss eine junge Adelige von einem gesunden Jungen. Am nächsten Tag ist die Frau samt Säugling verschwunden. Erst als die engagierte Hebamme zwei Jahre später auf Einladung des dänischen Königs Christian IV. in Kopenhagen ist, trifft sie die junge Sophie wieder. Keiner jedoch will etwas von einem Kind wissen. Als Clara Drohungen erhält, ist ihre Neugierde endgültig geweckt.

Da ich bereits die ersten beiden Bücher über Clara und Willem sehr schön fand, habe ich mich ganz besonders auf ein Wiedersehen mit diesen beiden sympathischen Protagonisten gefreut und wurde auch nicht enttäuscht. Mittlerweile sind die zwei verheiratet, leben aber recht unkonventionell, und jeder hat sich seinen persönlichen, eigenen Bereich in der Partnerschaft erhalten, was für die damalige Zeit sicher äußerst ungewöhnlich war. Ein Teil der Bürger von Glückstadt sieht das sicher mit Unbehagen, aber Clara, die engagierte Hebamme und ihr Willem haben mittlerweile einen starken Freundeskreis und die Gunst des Königs.

Auch dieser Roman enthält wieder ausführliche Beschreibungen über den Beruf der Hebamme zur damaligen Zeit. Interessieren würde mich, ob es damals wirklich so fortschrittliche Geburtshelferinnen und Mediziner gegeben hat, denn die Versammlungen muten sehr modern an. Es ist sicher nicht jedermanns Sache, detaillierte Beschreibungen eines Kräutergartens zu erhalten, aber mich persönlich spricht der sprachliche Stil von Edith Beleites sehr an,und ich freue mich schon auf die Fortsetzung. So ganz nebenbei wird Clara auch diesmal wieder in geheimnisvolle Ereignisse verwickelt und muß einen rätselhaften Fall um ein verschwundenes Kind klären.

Tod und Teufel - Frank Schätzing * * * *

Köln im September 1260: Erzbischof und Bürger versuchen, einander mit allen Mitteln in die Knie zu zwingen. Jeder steht gegen jeden.

Jacop den Fuchs, Herumtreiber und Nichtstuer, kümmert das wenig. Ihn interessieren mehr die erzbischöflichen Äpfel. Was ihm allerdings schlecht bekommt: In den Ästen sitzend wird er Zeuge, wie ein höllenschwarzer Schatten den Kölner Dombaumeister vom Gerüst stößt. Er hat den Mord als einziger gesehen. Aber der Schatten hat auch ihn gesehen. Als wenig später jeder, dem Jacop die Geschichte erzählt hat, tot ist, wird ihm endgültig klar, daß er zur falschen Zeit am falschen Ort war. Immer deutlicher zeigt sich, daß der Domsturz nur ein auftakt einer unerhörten Intrige war. Dem Fuchs bleibt keine Wahl, als sich dem unheimlichen Gegner zu stellen, wenn er die Wahrheit finden will. Zu deinem Duell, das in finsterste menschliche Abgründe führt.....

Verbündete findet er in dem ständig betrunkenen Färber Goddert von Weiden, dessen schöner Tochter Richmodis, in die Jacop sich verliebt, und ihrem Onkel, dem Physikus Jaspar Rodenkirchen, der mit Goddert ständig "gelehrte Disputationen" abhält, die aber jedesmal in Besäufnisse ausarten. Während sie herausfinden, dass hinter den Morden die Absicht der Kölner Patrizier steht, den Erzbischof Konrad zu ermorden, geraten sie ins Blickfeld des skrupellosen Mörders Urquhart, einem ehemaligen Kreuzritter, der besonders durch Gefühlskälte und Sarkasmus auffällt.

Eigentlich sind Krimis normalerweise nicht so meine bevorzugte Richtung, aber die Geschichte hat mich gleich von Anfang an gefesselt. Als Jacop von einem Apfelbaum aus den Mord am Kölner Dombaumeister beobachtet, ahnt er nicht, was für Probleme damit auf ihn zukommen. Erst als er merkt, daß alle Menschen, denen er von dem angeblichen Unfall erzählt, auf brutale Weise umgebracht werden, wird ihm bewußt, daß sein eigenes Leben in Gefahr ist, denn der Mörder sucht ihn als einzigen Zeugen, um ihn aus dem Weg zu räumen. Urquhart, der Mörder mit den "toten Augen", ist entschlossen, alles und jeden aus dem Weg zu räumen, der sich seinem Plan entgegenstellt.

In kurzen Kapiteln wird abwechselnd die Situation von Jacop und seinen Freunden sowie von Urquhart und seinen Auftraggebern geschildert. Spannend und auch mit einer Portion Humor geschrieben hat mir die Geschichte insgesamt gut gefallen. Allerdings der Sprachstil paßt nach meinem Geschmack nicht ins 13. Jahrhundert. Die Dialoge kommen für die Zeit zu locker daher, und viele Ausdrücke waren damals sicher nicht üblich. Auch die teilweise sehr langatmigen Gespräche, die eigentlich nicht unmittelbar mit der Geschichte zu tun haben, fand ich etwas nervig.

Der Schatz in den Highlands - Rebecca Michele * * * *

Lucille arbeitet als Verkäuferin in einem Hutladen im London des ausgehenden 19. Jahrhunderts, als sie von ihrem Großvater ein Haus in Schottland erbt. Das Erbe entpuppt sich als kleine, mittelalterliche Burg, in die sich Lucille sofort verliebt. Noch mehr aber versetzt Harrison McGinny, der äußerst attraktive Verwalter des Anwesens, ihr Blut in Wallung. Zusammen mit seiner Mutter lässt dieser jedoch keinen Zweifel daran, dass er Lucille als Eindringling empfindet und eigentlich selbst mit dem Erbe gerechnet hatte. Trotz der Intrigen der Mutter kommen sich Harrison und Lucille näher ... Währenddessen stößt Lucille auf alte Papiere, aus denen hervorgeht, dass ein legendärer Schatz im Haus verborgen liegen soll. Als eine vermeintliche Schwester McGinnys auftaucht und Lucille Harrison beobachtet, wie er des Nachts in der Burg umherwandert und die Wände abklopft, ahnt sie, dass sich hinter ihrem Rücken einiges zusammenbraut

Nach zwei "anstrengenden" Büchern war diese Geschichte die reine Erholung. Der angenehme Schreibstil und die sehr sympathische Protagonistin haben mir schöne Lesestunden beschert. Zwar gab es, besonders am Schluß, einige Ungereimtheiten, besonders Harrison war mir bis zum Ende der Geschichte nicht ganz geheuer. Es haben sich zwar einige Mißverständnisse aufgeklärt, aber so manches Detail der Handlung konnte ich nicht recht nachvollziehen. Alles in allem aber war das Buch sehr lesenswert und spannend.

Mirabilis - Susann Cokal * *

Frankreich im 14. Jahrhundert. Als Bonne Mirabilis zwölf Jahre alt war, musste sie mit ansehen, wie ihre Mutter Blanche geopfert wurde, um die Stadt Villeneuve von der Pest zu reinigen. Seither wird Blanche von manchen als Heilige verehrt, während Bonne sich als Amme verdingen muss. Doch auch Bonne eilt bald der Ruf des Wunderbaren voraus. Am hellichten Tage rettet sie ein Kind aus einer Bärengrube. Radegonde Putemonnoie, die geheimnisvollste und schönste Frau der Stadt, wird auf Bonne aufmerksam. Obwohl bereits Witwe, hat sie ein Kind empfangen und such eine Amme. Bonne zögert nicht, die Anstellung anzunehmen, auch als sie erfährt, dass Radegonde ins Kloster muss, wenn sie ein Mädchen gebärt - und sie im Verdacht steht, eine Hexe zu sein.

Der Roman hat meine Erwartungen in keiner Weise erfüllt. Die Inhaltsangaben war so vielversprechend, und ich habe mich auf einen historischen Roman gefreut. Das Buch ist aus der Sicht von Bonne Mirabilis in der Ich-Form geschrieben. Das Konzept fand ich zuerst recht interessant, denn dazwischen wird die Geschiche immer wieder aus der Sicht ihrer Freunde und Nachbarn geschildert. Da ist Hercule, der Kleinwüchsige, denn Bonne rettet und bei sich aufnimmt. Da ist Gottfriedus, der Bildhauer. Er ist Bonne's guter Freund, und sie gibt ihn für ihren Onkel aus. Und dazwischen meldet sich immer wieder die Bäckersfrau zu Wort; sie ist die Vermieterin von Bonne's kleiner Kammer. Klar, die Sichtweise der Dinge war zur damaligen Zeit völlig anders als heute, aber die Handlungen und Gedankengänge der Protagonisten war für meine Begriffe völlig überspannt und unglaubwürdig. Bonne, die Amme, fängt während einer Hungersnot an, die halbe Stadtbevölkerung zu stillen. Eine Amme mag für 2 oder vielleicht auch für 3 Kinder genug Milch haben, aber die geschilderten Ereignisse waren meiner Meinung nach völlig an den Haaren herbei gezogen. Die Personen in Bonne's Umfeld scheinen im Lauf der Geschichte alle mehr oder weniger dem Wahnsinn anheim zu fallen. Wirre Gedankengänge und völlig abgedrehte Aktionen wechseln sich ab. Die Person der Radegonde Putemonnoie bleibt für mich bis zum bitteren Ende völlig unnahbar und fremd, und Bonne konnte auch nicht gerade meine volle Sympathie erreichen. Dazu kommt sie einfach zu selbstgefällig rüber. Abschließend ärgere ich mich über die Stunden, die ich verschwendet habe, um mich durch dieses Buch zu quälen.

Die Steine der Fatima - Franziska Wulf * * * *

Beatrice Helmer ist Chirurgin in einem Hamburger Krankenhaus. Nach der Operation an einer alten arabischen Frau findet sie in ihrem Kittel plötzlich einen geheimnisvollen Stein. Dann verliert sie das Bewusstsein. Sie erwacht in einer völlig fremden Welt: Die Frauen sind verschleiert, die Männer mehr als grob zu ihr, und die Sprache ist ihr gänzlich unverständlich.

Ist sie in einem Harem gelandet? Fast verfällt Beatrice in tiefe Depression, doch dann rettet sie bei einer Operation der Lieblingsfrau des Emirs das Leben ...

Lange lag dieses Buch auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Ich hatte mich durch einige negative Buchkritiken abschrecken lassen. Jetzt kann ich sagen, daß sich die Lektüre gelohnt hat! Das Buch ist wunderschön geschrieben, wie ein Märchen aus 1001er Nacht. Genau wie diese Märchen ist die Geschichte einerseits grausam, andererseits wunderbar romantisch. Man kann die orientalische Atmosphäre förmlich spüren und riechen, das duftende Räucherwerk, die Schalen mit Rosenblüten, die ausgewählten Speisen. Beatrice, die Chirurgin aus Hamburg, landet plötzlich in einem arabischen Harem und braucht lange, um zu verstehen, was mit ihr geschehen ist. Aber mit der Zeit begreift sie und schafft es, sich in dieser fremden Welt zu behaupten. Zwei Männer spielen in ihrem Leben eine entscheidende Rolle. Leider ist die Liebesgeschichte sehr auf den Schluß zusammengedrängt und etwas "zwiespältig". Das Ende wirft jede Menge Fragen und einige Ungereimtheiten auf. Das ist der Grund, wieso ich nur 4 Sterne vergebe.

Olaf der Elch - Volker Kriegel * * * * *

Als der Elch Olaf noch sein übergrosses Geweih hatte, machte ihn das zum Gespött im Wald. Als jedoch eine Schaufel abbricht, ist er noch nicht einmal mehr als Weihnachtselch zu gebrauchen... bis er den einäugigen Weihnachtsmann trifft...

Eine wunderschöne Weihnachtsgeschichte, drollig und warmherzig illustriert. Das Buch ist geradezu ideal für die Weihnachtszeit, sowohl für Kinder als auch für Erwachsene.

Weihnachten sind wir eine Famille - Ann Major * * *

Julia Weihnachten Band 4

Die Originalausgabe "Santa's Special Miracle" erschien 1990 bei Silhouette.

Die deutsche Ausgabe erschien 1991 bei Cora.

Die schöne Noreen wohnt mit ihrem kleinen Sohn Darius allein in einem abgelegenen Farmhaus in Texas. Gern würde sie Darius den sehnsüchtigen Wunsch nach einem Daddy erfüllen. Da steht am Heiligen Abend Grant Hale vor ihrer Tür - der Mann, den sie nie vergessen konnte - und schließt sie liebevoll in seine Arme...

Nette Geschichte ohne Tiefgang, für zwischendurch ganz amüsant, wenn auch etwas unglaubwürdig.

Im Lichterglanz - Rita Rainville * * *

Julia Weihnachten Band 4

Die Originalausgabe "Light Out" erschien 1990 bei Silhouette.

Die deutsche Ausgabe erschien 1991 bei Cora.

Steve Ryan, der neue Nachbar der scheuen Carroll, setzt alles daran, ihr Herz zu erobern. Einfühlsam und zärtlich will er Carroll wieder an die Liebe glauben lassen. Er weiß, wenn sie ihm beim hellen Schein der Lichterkerzen in die Augen sieht, wird er ihr einen Heiratsantrag machen...

Insgesamt etwas unrealistisch und für meinen Geschmack zu schmalzig und langatmig.

Das Wunder dieser Nacht - Marie Ferrarella * * * * *

Julia Weihnachten Band 4

Die Originalausgabe "Her Special Angel" erschien 1990 bei Silhouette.

Die deutsche Ausgabe erschien 1991 bei Cora.

Der Cowboy Gabriel Goodfellow hilft der hübschen Jackie, ihre Farm wieder neu aufzubauen. Für Jackie ist Gabriel wie ein Engel des Glücks. Nach seinen zärtlichen Küssen hofft Jackie so sehr, daß er sie nie mehr verläßt, denn durch ihn hat sie all ihren Kummer vergessen.

Diese Geschichte hat mir in dem Buch besonders gut gefallen. Die Protagonisten kommen ungemein sympathisch rüber.

Mein Geschenk ist Liebe - Cathleen Creighton* * * *

Julia Weihnachten Band 4

Die Originalausgabe "The Mysterious Gift" erschien 1990 bei Silhouette.

Die deutsche Ausgabe erschien 1991 bei Cora.

Liebevoll kümmert sich der attraktive Tony D'Angelo um Karen und ihren kleinen Sohn Andrew, die in dem kleinen Ort in der Sierra Nevada eine neue Existenz aufzubauen wollen. Karen hätte nie damit gerechnet, daß Tony ihr ein solches Weihnachtsgeschenk macht: einen Verlobungsring!

Sehr gefühlvoll beschrieben, auch wenn am Ende nicht alles geklärt werden kann. Trotzdem hat mir die Geschichte gefallen.

 

Das Liebesritual - Shirl Henke * * * * 1/2

Auf der Flucht vor einer tödlichen Gefahr gibt sich Roxanna als ihre verstorbene Freundin Alexa aus, eine reiche Erbin. Sie reist in den amerikanischen Westen, um dort eine für Alexa arrangierte Ehe einzugehen. Auf dem Weg dorthin wird sie von Indianern gekidnappt. Der berüchtigte Pistolenheld Cain, ein indianisches Halbblut, rettet sie aus den Fängen der Cheyenne. Roxanna ist fasziniert von dem verwegenen Cain und in seinen Armen erwacht ein süßes Verlangen in ihr ...

Der Titel der deutschen Übersetzung wird dem Buch absolut nicht gerecht, denn das einzige "Ritual" in dem Roman ist der indianische Sonnentanz, dem sich Cain unterwirft, um seine Seele zu heilen und mit sich selbst Frieden zu schließen. Wieder einmal habe ich mich gefragt, nach welchen Gesichtspunkten die Verlage bei der Übersetzung bzw. Vergabe des deutschen Titels vorgehen. Der Originaltitel ist sehr passend, nämlich "Sundancer".

Ansonsten hat mir das Buch sehr gut gefallen. Bis auf einige Wiederholungen, bei denen ich nicht sagen kann, ob sie von der Autorin so gewollt sind oder ob es an der Übersetzung liegt, ist der Schreibstil und die ganze Story sehr ansprechend. Man merkt deutlich, daß Shirl Henke viel Mühe in genaue Recherchen zu indianischen Bräuchen und der Lebensweise der Cheyenne investiert hat. Roxanas Zeit bei den Indianern ist detailreich und sehr natürlich erzählt.

Die Alchimistin - Kai Meyer * * * *

Schauplatz dieser schaurig-romantischen Thriller-Brodelküche ist ein schroffes Felseneiland in der Ostsee. Darauf düster thronend wie ein Adlerhorst, ein uraltes Schloß, der Stammsitz der Familie Institoris. Wir befinden uns am Ende des 19. Jahrhunderts. Zu dieser mythenumflorten Truppe gesellt sich der Waisenknabe Christopher, der in dem dumpfen Gemäuer eine neue Heimstatt finden soll. Vater-Alchimist Nestor Nepomuk Institoris, hier fortan nur NNI genannt, frönt hoch oben in der Turmstube, abgeschieden von der Familie, seiner Forschung und es scheint, als stehe er kurz vor einer entscheidenden Entdeckung. Die Mutter treibt es im tiefen Gewölbe mit dem Nachbarn. Dann ist da noch die Titelheldin, Tochter Aura Institoris, heimlich vom Vater zur Alchimistin ausgebildet. Ziehsohn Christopher ahnt, über dieser merkwürdigen Familie dräuen finsterste Geheimnisse.

Zu recht: Im fernen Wien haust der Alchimist Lysander, ein Schurke und Erzrivale NNI´s, in den Abwasserkanälen der Stadt und schmiedet Rachepläne. Er läßt NNI durch seinen Hauskiller, den Hermaphroditen Gillian ermorden. Es folgt eine wilde Schnitzeljagd quer durch Europa. Aura, die sich inzwischen mit Christopher angewärmt hat, aber auch Gillian verfallen ist, bringt dank ihres erworbenen Wissens Licht in das Dunkel des väterlichen Geheimnisses.

Trotz des guten Schreibstils und der aufgebauten Spannung konnte ich mich nicht hundertprozentig mit dem Roman anfreunden. In der Familie Institoris und ihrem Umfeld gibt es kaum jemanden, den man als "normal" bezeichnen könnte. Jede Person in der Geschichte hat mindestens ein dunkles Geheimnis. In düsterer Atmosphäre gibt es Mord, Totschlag, Inzest und andere Greueltaten am laufenden Band. Der geschichtliche Hintergrund war für mich nicht schlüssig, und auf den letzten hundert Seiten kommt man kaum zum Atmen bei all den Grausamkeiten. Insgesamt war für meinen Geschmack das ganze zu makaber und am Ende auch sehr verworren, wer jetzt genau durch Inzest mit wem verwandt ist. Da ich den Schreibstil an sich gut fand, gebe ich immerhin 4 Sterne.

Im Licht der Sterne - Nora Roberts (Teil 1 der Hexen-Trilogie) * * * * *

Seit acht Monaten auf der Flucht, verspürt die junge, aparte Nell Channing endlich Frieden und Geborgenheit, als sie die Insel der 'Drei Schwestern' betritt. Sie findet einen Job in einem Café, das der hinreissenden, rothaarigen Mia gehört. Die schliesst Nell sogleich in ihr Herz. Denn sie erkennt die Gabe der Magie in ihr, etwas, das auch Ripley, die burschikose Schwester des Sheriffs besitzt - und mit aller Macht verdrängt. Zack Todd, der umschwärmte Sheriff der Insel, fühlt sich unwiderstehlich von Nell angezogen - und wird plötzlich mit Nells düsterer, gewalttätiger Vergangenheit konfrontiert...

Dies war meine erste Begegnung mit den Büchern von Nora Roberts. Die Autorin ist eine wunderbare Erzählerin, und die Protagonisten sind toll beschrieben. Sehr gefühlvoll und in wunderschönen Worten schreibt Nora Roberts über die Liebesgeschichte zwischen Nell und Zack und schafft eine erotisch knisternde Atmosphäre, ohne allzu sehr ins Detail zu gehen. Besonders gut hat mir der mystische Hauch gefallen, der um die drei Freundinnen und das Büchercafe besteht. Nells Schicksal hat mich sehr berührt, und ich habe mir bereits den zweiten Band der Hexen-Trilogie besorgt.

Entscheidung auf Hawkswell Castle - Laurie Grant* * * *

Mit einem niederträchtigen Plan, der ihr von ihrem Onkel aufgezwungen wurde, reist die entzückende Lady Claire de Coverly nach Hawkswell Castle. Die junge normannische Witwe ist 1140 im englischen Bürgerkrieg unverschuldet zwischen die politischen Fronten geraten. Als sie auf dem Schloß die süße Peronelle und den kecken Guerin sieht, schließt sie die beiden gleich ins Herz. Und sie weiß sofort, daß sie die Kinder niemals entführen kann. Der Vater der Kleinen, der kraftvolle Ritter Alain, Baron of Hawkswell, ist von Claires Liebreiz bezaubert. Von ihrem dunklen Geheimnis ahnt er nichts. Er sehnt sich nur nach ihren süßen Küssen, ihrer zarten Haut. Und im Überschwang der Gefühle bittet er sie, seine Gemahlin zu werden. Nun muß sie ihm gestehen, wer sie wirklich ist.....

Ein wunderschön geschriebener Roman, voller Romantik und auch Spannung. Er hat alles, was man für ein paar gemütliche Lesestunden braucht.

Galopp ins Glück - Rita Mae Brown * * * *

Virginia im Jahre 1995: Während einer Fuchsjagd verirrt sich die Maklerin Pryor Blackwood im Nebel und galoppiert geradewegs hinein ins siebzehnte Jahrhundert -wo ihre kolonialen Vorfahren schon auf sie warten. Die unfreiwillige Reise in die Vergangeheit entpuppt sich als ein zukunftsweisendes Abenteuer...

Rita Mae Brown, geboren in Hanover, Pennsylvania, wuchs in Florida auf. Sie studierte in New York Anglistik und Filmwissenschaft. Berühmt wurde sie mit 'Rubinroter Dschungel' und durch ihre Romane mit der Tigerkatze Sneaky Pie Brown als Co-Autorin. Sie lebt als Schriftstellerin und Drehbuchautorin auf einer Farm in Charlottesville.

Die ganze Zeitreise-Geschichte erschien mir ein wenig an den Haaren herbei gezogen. Die Charaktere waren für meinen Geschmack zu oberflächlich geschildert, andererseits war immer wieder die Fuchsjagd sehr ausführlich und langatmig beschrieben. Ich habe schon mal 100 Seiten gebraucht, um einen Zugang zu dem Roman zu finden. Zwischendurch fand ich die Story dann doch wieder recht interessant, aber insgesamt hat mich das Buch nicht völlig überzeugen können. Die Autorin scheint ein riesiger Fan von Pferden und eben der Fuchsjagd zu sein. Da ich mit der Jagd überhaupt nichts am Hut habe, hat mich die Ausführlichkeit hier ziemlich genervt.

Mehr als nur Träume - Jude Deveraux * * * * *

Die junge Amerikanerin Dougless Montgomery macht mit ihrem Verlobten eine Autoreise durch England. Als es unterwegs zwischen den beiden zum heftigen Streit kommt, überlässt ihr Verlobter die junge Frau kurzerhand in der Nähe eines Kirchhofes ihrem Schicksal. Völlig verzweifelt bricht Dougless in der Kapelle schluchzend über dem Sarkophag eines längst verstorbenen Ritters zusammen und wünscht sich aus tiefstem Herzen einen Ritter in schimmernder Rüstung für sich als Retter in der Not. Sie staunt allerdings nicht schlecht, als dieser plötzlich leibhaftig vor ihr steht.

Ihr ein wenig unwilliger Retter ist Sir Nicholas Stafford, Earl of Thornwyck - und gemäß seines Grabsteins starb er 1564. Nicholas stand kurz vor seiner Hinrichtung, da er fälschlicherweise des Verrats an der Krone beschuldigt wurde. Obwohl er zu seiner Zeit ein berühmter Architekt war, blieb Nicholas der Nachwelt nur als Frauenheld und Verräter in Erinnerung, was ihn zutiefst erschüttert, als er es erfährt.

Als Nicholas Dougless zum ersten Mal sieht, hält er sie für eine Hexe, die offensichtlich irgendetwas von ihm will. Davon, sich plötzlich im 20. Jahrhundert wiederzufinden, ist er zudem wenig begeistert, aber bald ist sein Interesse für diese Zeit geweckt.

Doguless weiß, sie muss Nicholas wohl auf irgendeine Art und Weise "gerufen" haben, doch hat sie keine Ahnung, wie sie ihn wieder in die Vergangenheit schicken kann. Schließlich kommt sie zu dem Schluss, dass sie den "Auftrag" hat, Nicholas' Namen in der Vergangenheit reinzuwaschen und die Schuldigen zu finden, die seinerzeit für seine ungerechtfertigte Verurteilung verantwortlich waren.

Ein sehr schöner Zeitreiseroman mit zwei liebenswerten Charakteren in den Hauptrollen. Gut gefallen hat mir die Beschreibung, wie Nicholas sich nach seiner Ankunft im 20. Jahrhundert verhalten hat. In den meisten Büchern haben die Zeitreisenden keinerlei Probleme, ganz plötzlich mit der völlig anderen Welt und ihren technischen Wunderwerken zurecht zu kommen. Nicholas ist am Anfang schon sehr verstört und rennt fast in einen Bus, weil ja alles völlig unbekannt für ihn ist. Immer wieder kommt es zu amüsanten Zwischenfällen, weil er völlig neue und rätselhafte Sachen entdeckt. Neugierig wie ein Kind kann er sich mit einem Taschenrechner beschäftigen und sich über Eiscreme oder Schokoladentörchen freuen. Witzig beschreibt Jude Deveraux zum Beispiel, als Nicholas, der Ritter aus dem 16. Jahrhundert plötzlich mit der Musik von den Rolling Stones konfrontiert wird oder aus Neugierde immer wieder die Alarmanlage im Museum an- und ausschaltet. Auch die vielen selbstlosen Aktionen, die Dougless unternimmt, um ihren Geliebten zu retten sind humorvoll und warmherzig geschildert.

Leider gab es einige Ungereimtheiten, die wahrscheinlich bei der Übersetzung passiert sind. Da wird zum Beispiel aus der weiblichen Dougless plötzlich ein männlicher Douglas. Glücklicherweise halten sich solche Patzer im Rahmen und stören daher nicht allzu sehr.

Vollidiot - Tommy Jaud * *

Simon Peters, Verkäufer in einem T-Punkt-Laden, steht kurz vor seinem dreißigsten Geburtstag. Seit seine Freundin ihn verlassen hat, ist er etwas von der Rolle. Weder im Club-Urlaub noch im Kölner Tag-und-Nacht-Leben findet er sexuelle Erfüllung. Und bei Ikea sind nur Pärchen unterwegs. Als er sich endlich ein Herz fasst und die traumhafte Tresenkraft aus dem Starbucks gegenüber anspricht, fühlt er sich "wie ein Ossi beim ersten McDonalds-Besuch, drei Minuten nachdem die Mauer gefallen ist." Natürlich geht der Annäherungsversuch schief, denn Auge in Auge mit der Angebeteten bringt Simon kein Wort heraus: "ein Reh im Fernlicht eines Gurkenlasters."

Zum Glück gibt es aber Paula. Die ist mit allen Beziehungswassern gewaschen und hat den perfekten Paula-Plan parat, mit dem Simon die Milchschaum-Fachkraft todsicher klarmacht. Dummerweise vermasselt Simon den Plan, weil er sich am Tag X aus seiner Wohnung aussperrt. Zum Glück hat seine kroatische Putzfrau Lala einen Ersatzschlüssel.

Am Anfang fand ich das Buch noch ganz lustig, auch wenn ich die Gedankengänge des Protagonisten nicht unbedingt nachvollziehen konnte,weil die Betrachtungsweise der Dinge eher der männlichen Sicht entspricht. Aber im Lauf der (Lese)Zeit wurde das ganze so chaotisch und völlig unwirklich, daß mir das Lachen größtenteils verging. Sorry, das ist nicht meine Art von Humor. Mein Fazit nach 280 Seiten: der Titel "Vollidiot" ist so ziemlich das Beste am Buch, denn er trifft absolut auf den "Helden" der Geschichte zu.

Verhext - Amanda Quick * * * * *

Als ihre Tante Zoë erpresst wird, stürzt sich die temperamentvolle Iphiginia mit Feuereifer in die Aufklärung des Falles. Sie gibt sich als Geliebte des angeblich verstorbenen Earl of Masters aus, bis dieser bei einem Ball höchstpersönlich vor ihr steht. Iphiginia fällt aus allen Wolken - doch der Earl ist von seiner "Mätresse", wie es scheint, sehr angetan ...

Ein sehr amüsanter, herzerfrischender Liebesroman, an dem mir besonders gut gefallen hat, daß die "Heldin" nicht das hilflose, schutzbedürftige junge Mädchen ist, wie in dem meisten Geschichten dieser Art. Iphiginia hat ihren eigenen Kopf und ist gut in der Lage, für sich selbst zu entscheiden. Als sie sich in den Earl of Masters verliebt, fällt es ihr oft schwer, zu akzeptieren, daß auch er sehr gute, intelligente Ideen hat. Es kommt immer wieder zu interessanten Wortgefechten, und einige Situationen sind schlichtweg komisch. Angenehm finde ich auch, daß sich die Protagonisten von Anfang an aufeinander zu entwickeln, ohne zwischendurch zermürbende Streitigkeiten auszufechten. Das Buch ist wie geschaffen für einen gemütlichen, unbeschwerten Lesenachmittag.

Zeit im Wind - Nicholas Sparks * * * * *

Manchmal schweifen ihre Blicke in weite Ferne. dann reagiert sie verhalten, wenn mehr Leichtigkeit und Freude zu erwarten wäre. Jamie ist immer freundlich, manchmal bis zur Schmerzgrenze nett und hilfsbereit. Von Gleichaltrigen wird sie belächelt und von den Erwachsenen für ihre Güte bewundert... Landon, ein ziemlich coller Klassenkamerad am College, stellt skeptisch fest, daß sie mal diese und mal jene Wirkung auf einen hat, aber nie eine normale. Jamie ist mit ihrer geradezu heiligen Aura, ihrer häufigen Entrücktheit und ihrem ätherischen Wesen schwer zu begreifen. Niemals hätte Landon gedacht, daß er sich in ein so seltsames Mädchen verlieben würde. Landon, der es liebt, Streiche auszuhecken, mit seinen Kumpels nachts auf Grabsteinen zu lümmeln und Erdnüsse zu essen oder den Pfarrer (der Jamies Vater ist) wegen seiner harschen Predigten gegen die Unzucht zu verlachen.

Doch das Unmögliche geschieht. Jamie stellt sich, während er, jetzt 57, in der Rückschau erzählt, als die größte Liebe seines Lebens heraus. Tragischer Weise ist ihr Glück nur von kurzer Dauer. Dann legen sich schwere dunkle Wolken über die Süße der zarten Regungen, wie sie nur die erste große Liebe kennt. Jamies unterschwellige Traurigkeit, die ihm schon öfter Rätsel aufgab, hat einen tragischen Namen. Jamie trägt ein entsetzliches Geheimnis mit sich herum.

Zeit im Wind ist die anrührende und mitreißende Geschichte einer besonderen Liebe zwischen zwei Teenagern, wie sie verschiedener nicht sein können. Ihr traumhafter Grad an Reinheit und Echtheit läßt Wunder geschehen und vermag, Berge zu versetzen. Sie ist mit ihren schwindelnden Höhen und grausigen Abgründen von der Art, wie man sie ein ganzes Leben nicht vergißt, während kein Bild der erinnerung jemals wirklich verblaßt.

Es ist ein Roman der leisen Töne. Die Handlung ist nicht spektakulär, erzählt wird die Geschichte einer wunderbaren Liebe zwischen zwei sehr unterschiedlichen Menschen. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen bis zur letzten Seite. Das Buch hat mich sehr berührt und am Ende auch traurig gemacht. Gleichzeitig wird einem im Lauf der Geschichte die unendliche Kraft der Liebe bewußt.

Flammen der Sehnsucht - Shirlee Busbee * * * *

Noch keine Frau hat das Herz des ungebärdigen Rafael Santana zu rühren vermocht. Seine harte Kindheit bei den Komantschen und Konflikte mit seinem arroganten Großvater haben ihn scheinbar gefühllos werden lassen.Frauen sind ihm bloß flüchtige Vergnügungen für ein paar angenehme Stunden. Zu Elizabeth Ridgeway allerdings, der bezaubernd schönen, blonden engländerin, fühlt er sich auf unerklärliche Weise hingezogen, so sehr er sich dagegen wehrt. Die junge Frau ist von ihrem Vater an einen Mann verschachert worden, der an ihren Reizen kein Interesse zeigt: Nathan Ridgeway ist homosexuell. Zwischen Rafael und Elizabeth sprühen die Funken der Leidenschaft, doch Rafaels Frau gelingt es durch ein teuflisches Komplott, ihren Mann von der Rivalin abzubringen. Enttäuscht und verbittert verläßt er die heiß Begehrte, während Elizabeth an der Seite ihres gutmütigen Mannes vergeblich Vergessen versucht.

Jahre müssen vergehen, bis die beiden Liebenden nach dem Tod ihrer Ehepartner, nach einer Kette von Mißverständnissen und leidenschaftlichen Auseinandersetzungen mitten in tödlicher Gefahr endlich zueinander finden.

Mit Rafael und Elizabeth treffen zwei totale Gegensätze aufeinander. Auf der einen Seite Elizabeth, die als junges, unerfahrenes Mädchen von ihrem Vater und der Stiefmutter in eine Ehe gedrängt wird, um sie aus dem Weg zu haben. In ihrer Naivität erkennt sie erst spät, daß ihr Mann sie nie lieben kann. Als sie auf den arroganten und nach außen hin gefühllosen Rafael trifft, gerät ihr Weltbild völlig durcheinander. Ihre Gefühle ihm gegenüber will sie nicht wahrhaben und hat ein schlechtes Gewissen, weil sie ihren Ehemann betrügt. Andererseits sieht sie über seine Affären mit anderen Männern hinweg. Es kommt zu einer ganzen Reihe an Mißverständnissen und anfangs nicht ganz nachvollziehbaren Handlungen auf beiden Seiten. Shirlee Busbee schafft es mit ihrem einfühlsamen Erzählstil, die Beweggründe der Protagonisten offensichtlich zu machen, was mir an dem Roman besonders gut gefallen hat.

Musk - Percy Kemp * * * * *

"Nie werde ich den Duft Deiner Haut vergessen." Vor vielen Jahren schrieb eine Geliebte des jungen Armand Eme ihm diese Zeile, und auch heute noch krönt der ehemalige Geheimdienstler seine penibel durchgeführte Morgentoilette mit diesem Duft - Musk -, ehe er sich zum Frühstück in sein Lieblingscafé begibt.

Um so bestürzter ist er, als seine Geliebte ihm erklärt, ihn umgebe ein anderer Duft. Nicht schlecht, aber eben anders. Und tatsächlich ist die Rezeptur seines Eau de Toilettes verändert worden. Diese scheinbar kleine Ursache hat grosse Auswirkungen - nicht nur auf das Liebesleben von Monsieur Eme.

Auf den ersten Blick handelt es sich um eine amüsante Geschichte, die einen immer wieder schmunzeln läßt.

Auf den zweiten Blick stellt man fest, daß der kleine Roman Tiefgang hat. Nachdem Monsieur Eme feststellt, daß sein Duft nicht mehr hergestellt wird, zumindest nicht mehr in der Form, wie er das gewohnt ist, wird er von existentiellen Ängsten geplagt. Er verliert seine ganze Lebensfreude, bis er sich selbst einen Plan zurecht legt, um seine alte Zufriedenheit wieder zu erlangen. Geradezu rührend sind seine Bemühungen, möglichst viel von dem alten Duft aufzutreiben, um seinen Bedarf zu sichern. Die Geschichte führt dem Leser deutlich vor Augen, wie dominant materielle Dinge im Leben sein können, denn fast jeder hat vielleicht schon einmal erlebt, daß ein Lieblingsprodukt plötzlich nicht mehr angeboten wird und man nach längerer Suche ärgerlich resigniert.

Eine Geschichte, die nachdenklich stimmt, denn fast jeder hat seinen "Heiligen Gral", dessen Verlust sich mehr oder weniger folgenschwer auswirkt.

Die Gauklerin - Astrid Fritz * * * *

Die junge Agnes führt ein behütetes Leben bis zu dem Tag, als der Krieg seine Fühler nach ihrer Heimatstadt Ravensburg ausstreckt. Seit fünf Jahren währt das Schlachten schon - dreißig werden es am Ende sein. Bald sind ihre Brüder mit den Soldaten davon, und auch Agnes hält es nicht daheim - sie hat sich in einen fahrenden Sänger verliebt. Der lässt sie in Stuttgart sitzen, schwanger und mittellos. Doch Agnes ist hübsch und gescheit, und so bringt sie es von der Spülmagd bis zur Zofe der württembergischen Prinzessin. Aber der Krieg holt sie immer wieder ein. Als die Mutter im Sterben liegt, macht sich Agnes auf, um ihre verfeindeten Brüder zu suchen...

Das Buch hat mich interessiert, nachdem die beiden Vorgängerbände mir sehr gefallen haben. Dem Titel nach hatte ich auch erwartet, einen ähnlichen Roman zu lesen. Leider ist die ganze Geschichte für meinen Geschmack zu sehr von der Zeit des dreißigjährigen Krieges geprägt. Von Agnes ist immer nur zwischendurch in kleinen Kapiteln die Rede, dazwischen ziehen sich die endlosen Kriegsberichte und Schilderungen diverser Greueltaten. Die letzten 100 Seiten sind dann wieder so, wie ich mir das ganze Buch gewünscht hätte. Agnes und ihre Familie stehen im Mittelpunkt, und die ganze Geschichte wird wieder richtig spannend.

Nachtglut - Sandra Brown * * * * *

Er kann warten. Und er hat große Pläne - Rachepläne.

Als Carl Herbold aus dem Gefängnis ausbricht, ist sein Ziel das Anwesen der Familie Corbett. Doch dort wird er schon erwartet: von Anna Corbet, einer jungen taubstummen Witwe, die mit allen Mitteln um ihr Zuhause - und ihr Leben - kämpft. Und von Jack Sawyer, einem Mann, der nicht länger vor seiner Vergangenheit davonlaufen will. Sie sind die Einzigen, die Herbolds diabolischen Plan vereiteln können.....

Sandra Brown's Schreibweise fesselt von der ersten Seite an. Es gelingt ihr in diesem Buch, die Spannung von Kapitel zu Kapitel aufzubauen und dem Leser immer wieder eine neue Blickrichtung auf die Geschichte zu geben. Die Story ist voller Kontraste: Auf der einen Seite Carl Herbold, der Psychopath, der aus dem Gefängnis ausbricht, um alte Schulden zu begleichen, und dabei eine blutige Spur durch Texas hinterläßt.

Auf der anderen Seite ist da Anna Corbet, eine junge gehörlose Frau mit ihrem kleinen Sohn und Jack Sawyer, der sich als Ranchhelfer bei der Familie Corbet anbietet. Die zarte Annäherung der beiden, Jacks Freundschaft mit Annas kleinem Sohn und die Liebesgeschichte zwischen zwei außergewöhnlichen Menschen bilden in dem ganzen Chaos eine wohltuende Insel der Harmonie - bis Carl Herbold auf den Plan tritt....

Fasziniert war ich von der taubstummen Protagonistin und der Beschreibung, wie sie mit dieser Behinderung umgeht und ihr Leben meistert.

Liebe in Gefahr - Emily Carmichael * * * * *

Miriam muß aus England fliehen, da sie als Spionin angeklagt wird. Niemand hat sie auf das rauhe Leben im Norden Amerikas vorbereitet. Sie kommt aus adeligem Haus und ist von klein an verwöhnt worden. Wäre da nicht der Halbindianer Jordan, der sie aus höchster Gefahr gerettet hatte, könnten ihre Verfolger schon längst triumphieren. Miriam ist fasziniert von ihrem Retter, doch der will mehr von ihr als bloße Zuneigung. Er will ihr Herz und ihre Seele ganz für sich gewinnen.

Eigentlich ist Jordan kein Halbindianer, wie im Klappentext geschrieben. Er ist ein Weißer, der sich, aus Verbitterung über die "vornehme" Bostoner Gesellschaft, den Indianern angeschlossen hat. Miriam, die in England der Spionage verdächtigt wird, flüchtet nach Amerika, um ihren Cousin und ehemaligen Verlobten zu suchen, denn er hat angeblich geheime Papiere in ihrem Haus versteckt. Auf der Reise gerät die junge Frau aus gutem Hause in Seenot und wird von Jordan vor dem Ertrinken gerettet.

In ihrer Verzweiflung schließt sich Miriam den Indianern auf ihrer Reise ins Winterlager an, um dem Zugriff des englischen Militärs zu entgehen. Sie lernt Sie lernt Jordans Frau Seetänzerin kennen und verspricht ihr auf dem Totenbett, sich um ihre kleine Tochter zu kümmern.

Miriams Verwandlung ist faszinierend. Auf der beschwerlichen Wanderung wandelt sich Miriam von einem zickigen, verwöhnten Mädchen zu einer mutigen, selbstbewußten Frau, die ihr Leben fest in die Hand nimmt und sich über gesellschaftliche Vorurteile hinwegsetzt. Ohne es anfangs zu wollen, verliert sie ihr Herz an den weißen "Indianer" mit der blonden Skalplocke.

Der Roman ist wunderschön, glaubwürdig und mit viel Feingefühl erzählt. Die Charaktere sind gut beschrieben, und die Protagonisten sind mir mit der Zeit richtig ans Herz gewachsen.

Die Herrin der Burg - Ulrike Schweikert * * * *

Sie haben denselben Vater:

Tilia die Tochter des Ritters von Wehrstein, und Gret, die unfreie Magd. Welten trennen die beiden Halbschwestern, und doch sind sie einander sehr zugetan. In der Fremde, weit weg von der väterlichen Burg, wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Tilia, Tochter des Ritters von Wehrstein, wird an Allerheiligen des Jahres 1267 geboren. Einst war das Geschlecht ihrer Väter reich und mächtig und besaß großen Einfluss, doch diese Zeiten sind längst vorbei. Als Tilia von ihrem Vater den politischen heiklen Auftrag bekommt, zur Burg der Zollern zu reisen, wird sie nur von ihrer Magd begleitet, einem Bankert ihres Vaters, und dem Gefolgsmann Heinrich von Husen, der Tilia verehrt.

Auf Burg Zollern sollten Tilia und Gret der Tochter des Grafen dienen, doch Tilia muss bald erkennen, dass sie hier mehr als unerwünscht sind.

Zwischen Intrigen und Missgunst, Eifersucht und roher Gewalt lernt die junge Frau, sich in der feindlichen Umgebung zu behaupten, und dringt gleichzeitig in eine völlig fremde Welt ein - eine Welt, in der sie und Gret mehr und mehr an ihre Grenzen stoßen: Gret an die ihres Standes und Tilia an die ihres Geschlechts. Mit ihrem neuen historischen Roman legt Bestsellerautorin Ulrike Schweikert einmal mehr Zeugnis von ihrer Begabung ab, einen mittelalterlichen Kosmos vor den Augen des Lesers erstehen zu lassen, und zieht ihn unwiderstehlich hinein in das bunte und zugleich grausame Geschehen jener Zeit.

Bei diesem Buch war ich für die Personenliste im Anhang sehr dankbar, denn sonst wäre ich schwer ins Schleudern gekommen. Die Geschichte insgesamt war nicht schlecht, aber durch die Unmenge an Namen fand ich sie teilweise recht unübersichtlich. Dazu kommt, daß man in der Handlung sehr häufig nicht weiß, wer gerade was macht; man hat es sozusagen mit Phantom-Gestalten zu tun und erfährt erst einige Kapitel später, um wen es sich bei der jeweiligen Angelegenheit gehandelt hat. Diese Schreibweise ist interessant, wenn sie ab und zu angewendet wird, aber da sich solche Situationen sehr oft ergaben, fand ich es mit der Zeit lästig. Zu den vielen offenen, ungeklärten Handlungssträngen kam noch ein häufiger Ortswechsel, manchmal schon wieder nach wenigen Sätzen.

Die Brutalen Szenen, die häufig im Roman vorkommen, fand ich für meinen Geschmack auch ein wenig zu geballt, obwohl das Leben damals sicher so gewesen ist. Leider kommt die Gefühlswelt der Protagonisten auch ein wenig zu kurz. Tilia blieb mir z.B. bis zum Ende fremd; ich konnte mich nicht in sie hineinversetzen.

Unter dem Herbstmond - Victoria Holt * *

'Wenn ein Mädchen sich zur Zeit des Herbstmondes unter die große Eiche setzt, kann sie den Mann sehen, den sie einmal heiraten wird.' Das verkündet eine alte Sage, die der jungen Cordelia Grant nicht mehr aus dem Kopf geht, nachdem sie im Herbst in der Schweiz einem geheimnisvollen Fremden gegegnet ist. Sie verliert ihn wieder aus den Augen, doch muß sie selbst dann noch an ihn denken, als der reiche Grundbesitzer Sir Jason Verringer um sie wirbt.

Die ganze Geschichte war mir zu konstruiert. Sie baut mehr oder weniger auf Cordelias "guter Erziehung" auf, die sie in einer vornehmen Schule in der Schweiz genossen hat. Diese Erziehung wird so oft erwähnt und ausführlich erklärt, daß man spätestens ab der Hälfte des Buches genug davon hat. Die Protagonisten haben sich in den Haaren, sobald sie sich sehen, und ganz plötzlich wird aus heiterem Himmel Liebe daraus. Die Entwicklung war für meinen Geschmack recht unglaubhaft und oberflächlich. Ich habe von Victoria Holt schon bessere Bücher gelesen.

Hochlandzauber - Jillian Hunter * * * * *

Seitdem Tod ihres Vaters kümmert sich niemand mehr um die Erziehung der zierlichen Marsali Hay. Sie schart eine Gruppe von kampflustigen Burschen um sich und übernimmt mit ihrer "Bande" während der Abwesenheit des Lairds den Schutz ihres Clans. Das ändert sich sofort, als Duncan McElgin auf seine Ländereien zurückkehrt. Entsetzt sieht er, wie wenig Marsali - die Tochter seines alten Freundes - auf eine standesgemäße Ehe vorbereitet wurde. Duncan setzt eine hohe Mitgift aus und lädt zahlreiche Bewerber auf sein Schloss ein. Er ahnt nicht, dass Marsali, die über magische Kräfte verfügt, ihn längst mit einem Liebeszauber belegt hat, der nur ein Ziel hat: Duncan soll die begehrlichen Gefühle, die in Marsali leidenschaftlich für ihn brennen, erwidern......

Die Geschichte ist reich an Sprachwitz und Situationskomik. Ich kann sie jedem empfehlen, der einen vergnüglichen, kurzweiligen Lesenachmittag oder -abend verbringen möchte. Eigentlich handelt es sich ja um eine romantische Liebesgeschichte mit einer guten Portion Abenteuer. Jillian Hunter hat das ganze sehr vergnüglich gestaltet mit ihrer humorvollen Erzählweise und der wunderbaren Beschreibung aller Personen. Der ganze Clan wächst einem direkt ans Herz, während man über manche tollpatschige Aktion der "wilden Highlander" und ihrer hübschen und pfiffigen Anführerin schmunzelt. Die Situation, als Duncan mit seinen Mannen Marsali aus dem Kloster zurückholt, ist einfach köstlich geschildert!

Das Parfum - Patrick Süskind * * * * *

Jean-Baptiste Grenouille wird 1738 als unehelicher Sohn einer Fischverkäuferin geboren; er überlebt den versuchten Kindsmord seiner Mutter und das entbehrungsreiche Leben als Kostkind sowie die Zeit als Hilfskraft bei einem Gerber, wo er lebensgefährliche Arbeiten verrichten muss. Ausgestattet mit einem absoluten Geruchssinn, ist er selbst jedoch ohne Geruch. »Sie konnten ihn nicht riechen. Sie hatten Angst vor ihm.« Als Mensch ohne Geruch zum Außenseiter verurteilt, erschließt er sich die Welt von Gerüchen und Düften, die er förmlich in sich aufsaugt. So folgt Grenouille über mehrere Pariser Stadtviertel dem Duft eines jungen schönen Mädchens, das er schließlich tötet, um ihren Duft in allen Feinheiten in sich aufzunehmen.

Grenouille erkennt seine Begabung und beschließt, der größte Parfumeur aller Zeiten zu werden. In einer Lehre erwirbt er die Fähigkeit, Düfte zu gewinnen und haltbar zu machen. Erst mit 25 Jahren wird ihm seine eigene Geruchsslosigkeit bewusst und so entwickelt er verschiedene Menschendüfte, die er anwendet, um unerkannt zu leben und seinem Ziel näher zu kommen. Im französischen Parfumzentrum Grasse tötet Grenouille 25 junge schöne Frauen, um ihren Duft zu konservieren. Ihr Duft bewahrt den überführten Mörder vor der Todesstrafe, am Tag der Hinrichtung erscheint er den Menschen in seiner Duftmaske nicht mehr als das hässliche Scheusal, sondern als überaus liebenswerter Mensch: »Er hatte sich eine Aura erschaffen, strahlender und wirkungsvoller, als sie je ein Mensch vor ihm besaß. Und er verdankte sie niemandem ... als einzig sich selbst. Er war in der Tat sein eigener Gott, und ein herrlicherer Gott als jener weihrauchstinkende Gott, der in den Kirchen hauste.« Der größte Triumph seines Lebens, Macht über andere zu gewinnen und von ihnen geliebt zu werden, bedeutet Grenouille jedoch nichts. Er kehrt nach Paris zurück, wo er sich von Dieben, Mördern und Huren auf dem Cimetière des Innocents, seiner Geburtsstätte, ermorden lässt: Die Begierde, an seinem überwältigenden Duft teilzuhaben ist so groß, dass sie ihn verschlingen.

Nach über zwanzig Jahren habe ich jetzt das Buch aus aktuellem Anlass zum zweiten mal gelesen und war wieder fasziniert. An einige Begebenheiten konnte ich mich nach der langen Zeit nicht mehr erinnern, aber das meiste der Geschichte war mir immer noch sehr deutlich im Gedächtnis. Schon damals war ich fasziniert von der so intensiv beschriebenen Geruchswelt des Mörders. Man hat förmlich den Gestank vom Fischmarkt in der Nase, wo Grenouille das Licht der Welt erblickt, man "riecht" sich mehr oder weniger durch das Buch, schwelgt in den Düften des Ladens von Monsieur Baldini und atmet zusammen mit Grenouille die klare Bergluft, als er sich in die Einsamkeit flüchtet. Eigentlich ist er ja ein Scheusal, aber durch die detaillierte Schilderung seines Innenlebens kann man ab und zu sogar ein klein wenig Sympathie für ihn empfinden. Damals war er ein Nichts, das sich durch die Lebensumstände zur Bestie entwickelt hat. Heute würde man sagen, daß der Protagonist teilweise autistische Züge aufweist und durch seinen Lebenslauf auf die Falsche Bahn gekommen ist.

Ich denke, bei diesem Buch gibt es unter der Leserschaft zwei Fronten: entweder man liebt das Buch oder man haßt es und liest es nie bis zum Ende. Letzteres fände ich persönlich schade, denn man bringt sich um einen facettenreichen und sehr intensiven Lesegenuss.

Die Wunderheilerin - Ines Thorn * * * * *

Leipzig, Anfang des 16. Jahrhunderts: Obwohl ein Fluch auf ihm liegt, heiratet die Henkerstochter Priska den Stadtarzt Adam. Eigentlich müsste sie glücklich sein, doch sie weiß genau, dass Adam sie niemals lieben wird.

Priska flüchtet sich in die Arbeit als Gehilfin ihres Mannes, schnell geht ihr der Ruf als Wunderheilerin voraus. Besonders beliebt ist sie bei den Frauen. Sie hilft ihnen, ungewollte Schwangerschaften zu verhindern. Doch damit gewinnt sie nicht nur Freunde. Besonders ihre Zwillingsschwester Regina neidet Priska das Leban an Adams Seite.....

Für diesen wunderbaren Roman habe ich an einer Leserunde der Büchereulen teilgenommen.

Hier geht's zur Leserunde "Die Wunderheilerin"

 

 

Schatten des Schicksals - Heather Graham * * * * *

Sabrina flüchtet vor ihrem grausamen Stiefvater direkt in Sloan Trelawnys zärtliche Arme. Und obwohl sie sein heißes Sioux-Blut fürchtet, zwingt ihre Sehnsucht sie, ihm bis nach Amerika zu folgen, wo sie mitten in die Wirren eines Krieges gerät.

Besonders gut gefällt mir an den Wildwest-Romanen der Autorin, daß es keine reinen Liebesgeschichten sind, sondern daß Heather Graham sich ausgiebig mit der Problematik zwischen Rot und Weiß der damaligen Zeit beschäftigt hat und den historischen Hintergrund auch sehr gut für den Leser herüberbringt. Denn die Situation war alles andere als rosig und romantisch und wurde von schweren Kämpfen überschattet. Aber gerade diese Mischung aus realer Geschichte und Liebesroman macht das ganze so glaubwürdig.

Die schottische Lady - Heather Graham * * * *

Düstere Träume suchen die aufregend schöne Shawna MacGinnis heim. Die schottische Lady kann nicht vergessen, daß sie einst David Douglas von Castle Rock verführt und unwissentlich in eine tödliche Falle gelockt hat. Doch der geliebte Laird ist nicht tot. Er ist zurückgekehrt - ein verbitterter, rachsüchtiger Mann, der sein Geburtsrecht einfordert und seinen Feinden Vergeltung schwört. Shawna soll für ihren Verrat zahlen, mit ihrem Körper, mit ihrer Seele. Doch ihre Liebe ist stärker als der alte Haß, verheißt neues Leben.

In der Fortsetzung von "Der Indianerlord" geht es hauptsächlich um David Douglas, den Bruder Hawks. Seit Jahren wird er von seiner Familie für tot gehalten, aber schon im ersten Buch bekommt Hawk einen Hinweis, daß sein Bruder noch am Leben wäre. Um der Sache auf den Grund zu gehen, reist Hawk mit seiner jungen Frau in die schottischen Highlands. Dort trifft er Shawna, die mit ihrer Familie in der Abwesenheit des Lairds dessen Güter verwaltet. Sie wird von Alpträumen geplagt, denn sie fühlt sich mitschuldig am "Tod" von David. Schnell stellt sich heraus, daß David wirklich noch am Leben ist. Heather Graham erzählt sehr spannend, aber ab und zu hatte ich das Gefühl, daß sie zuviel des Guten in ihren Roman gepackt hat, denn es ist in dieser Geschichte einfach nichts, wie es scheint. Trotz der aufregenden Geschichte kommt der zweite Band für mich nicht an den Indianerlord heran.

Die Hüterin der Gewürze - Chitra Banerjee Divakaruni * * * * *

Tilo ist eine Inderin, die auf geheimnisvolle Weise nach Kalifornien gekommen ist, wo sie in Oakland einen Gewürzladen betreibt. Auf der Insel der Alten Heilerin ist sie durchs Feuer der Erkenntnis und Selbstaufgabe gegangen, und nun kann sie in die Herzen der Menschen sehen und deren tiefste und geheimste Wünsche erkennen. Sie ist die Hüterin der Gewürze, eine Hohepriesterin, die über die magische Kraft aller Gewürze befiehlt. Wer in Tilos Laden kommt, zumeist indische Immigranten, sucht Heilung oder die Erfüllung seiner Träume mittels des Gewürzes, das Tilo für ihn bestimmt.

Als eines Tages aber ein Amerikaner ihr Geschäft betritt, findet Tilo das richtige Gewürz nicht, denn Raven weckt in ihr verbotene Gefühle. Sie weiß, folgt sie ihren eigenen Sehnsüchten, zerstört sie ihre magischen Kräfte. Unsterblich ist sie nur, wenn sie der Liebe entsagt.

Die phantasievolle Handlung um Tilo, die weise Hüterin der Gewürze und ihre magischen Fähigkeiten, dient als Rahmen, in dem die Schicksale ihrer Kunden erzählt werden. Den Gewürzen kommt dabei eine bedeutende Rolle zu: Aus indischer Sicht ist Nahrung gleichzeitig Medizin. Und das nicht nur für die Leiden des Körpers. In Divakarunis Roman sind die Gewürze selbst Träger der Magie. Sie leben gleichsam, sprechen ihre eigene Sprache und entscheiden selbst, ob sie ihren Zuaber wirken oder nicht.

An der Grenze zwischen Magie und Realität spielt der erste Roman von Chitra Banerjee Divakaruni. Ihre Ich-Erzählerin, die weise Tilo, ist nicht nur mit dem Zauber aller Gewürze in ihrem Laden vertraut, sie kann auch den Menschen direkt ins Herz schauen. Doch ihre magischen Kräfte versagen, als sich ihr eigenes Leben zu wandeln beginnt. Eine poetische Verbindung uralter Mythen und der realen Welt.

Dieser Roman ist einfach phantastisch. Die alte Türe zu Tilos kleinem Gewürzladen ist wie eine Schwelle zwischen zwei Welten:

Draußen der laute, aggressive Alltag Amerikas, drinnen eine eigene, märchenhafte Welt, in der die Gewürze das Sagen haben. Tilo hilft den Menschen, die zu ihr kommen, indem sie die richtigen Gewürze findet, welche eine magische Kraft für die unterschiedlichen Schicksale bereithalten. Die Inderin hat das "Gesicht", kann den Menschen hinter die Fassade schauen und ihr Leid spüren. Bis zur Selbstaufgabe hilft sie jedem, der ihren Laden betritt. Als eines Tages Raven in ihrem Geschäft steht, ist es um ihre Selbstdisziplin und Konsequenz geschehen. Immer wieder bricht sie die Regeln, denen sie als "Hüterin der Gewürze" unterworfen ist, und es beginnt ein Machtkampf zwischen der Magie der Gewürze und Tilos Gefühlen.

Die Schicksale von Tilos Kunden sind sehr berührend. Und die einzigartige Liebesgeschichte von Tilo und Raven geht zu Herzen, ist schmerzlich schön und mit wunderbar poetischen Worten geschildert.

Die Safranhändlerin - Helga Glaesener * * * *

Trier im Jahr 1328: Die junge und schöne Marcella Bonifaz handelt mit Buchfarben, Salben und Parfum. Als man ihr toskanischen Safran - damals wertvoller als Gold - zu einem sensationellen Preis anbietet, wittert sie ihre große Chance. Doch der Handelszug wird überfallen. Die mutige Marcella beginnt ein waghalsiges Unernehmen, um ihre Güter wiederzubekommen......

Eigentlich handelt es sich um eine interessante, spannende Geschichte. Die Protagonistin, eine junge Frau, die großen Wert auf ihre Unabhängigkeit legt, handelt mit Safran aus Italien. Der Transport mit ihrer Ware wird überfallen, und sie muss feststellen, daß sie ein kleines Vermögen verloren hat. Der erste Verdacht fällt auf Damian Tristand. Marcella vermutet jedoch mehr hinter der Sache und hält Damian für unschuldig. Gemeinsam machen sich die beiden daran, den Betrugsfall aufzuklären.

Ich hatte Schwierigkeiten, in die Geschichte einzusteigen. Die Übergänge zwischen den einzelnen Szenen waren zum Teil etwas konfus und sprunghaft. Sehr mußte ich mich darauf konzentrieren, auseinanderzuhalten, was Marcella ausspricht und was sie nur denkt. Da die Sätze oft nahtlos übergehen, hatte ich da meine liebe Mühe und mußte intensiv auf die Interpunktion achten, was den Lesegenuss für mich etwas geschmälert hat. Auch blieben mir manche Charaktere zu oberflächlich. Im letzten Drittel wird es jedoch richtig spannend. Aber bis zum Ende hat mich der rasche, aprupte Szenenwechsel etwas gestört, daher vergebe ich bei meiner Beurteilung nur 4 Sterne.

Himmelblau und Rabenschwarz - Lolly Winston * * * * *

Was haben Kekse, Kellnern, Verabreden und Lust mit den traurigen Seiten des Daseins zu tun?

Sophie Stantons Leben ist völlig außer Kontrolle geraten: Sie hat nicht nur ihren Mann, sondern auch ihren Job und zu allem Überfluss ihre Taille verloren. Nun muss sie sich ganz neu erfinden - keine leichte Aufgabe......

Sie könnte so manches Mal verzweifeln, gäbe es da nicht noch die Freuden des Backens und die Wärme guter Freunde, die sie schließlich erkennen lassen: Es gibt immer ein Morgen!

Die Geschichte hat mich sehr berührt. Besonders die ersten 100 Seiten des Buches widmen sich hauptsächlich Sophie's Trauerbewältigung. Jeder, der schon einmal den Verlust eines geliebten Menschen erlebt hat, kann sich in vielen Handlungen der Protagonistin wiederfinden. Zwar ist einiges etwas überspitzt dargestellt, aber man erkennt sich in vielen Reaktionen und Gedanken wieder. Aber das Buch ist nicht nur traurig und frustrierend, denn Sophie rafft sich auf, ein neues Leben ohne Ethan zu starten. Nach diversen Anfangsschwierigkeiten schafft sie es, völlig neue Wege zu gehen und Hoffnung zu schöpfen. Sophie wird als sehr einfühlsamer, verständnisvoller Mensch geschildert und schafft es in ihrer Trauer sogar, andere Menschen aufzubauen und zu trösten. Ich bereue es nicht, das Buch, nach anfänglichem Zweifel, zu Ende gelesen zu haben.

Der Indianerlord - Heather Graham * * * * *

Skylar Connor ist voller Erwartungen, als sie in die Wildnis Dakotas kommt, um die Goldmine ihres verstorbenen Mannes in Besitz zu nehmen. Doch dann fällt sie einem Mann in die Hände, der keinerlei Rücksicht auf ihre Gefühle nimmt. Hawk, der Sohn einer Indianerin und eines englischen Lords, ist ein echter Mann der Wildnis. Eine Frau wie Skylar aber ist ihm noch nicht begegnet. Ihre verführerische Schönheit macht ihn wehrlos, ihre Wildheit verschreckt ihn - eine Frau, die gern mit dem Feuer spielt.

Besonders gut hat mir an dem Buch gefallen, daß es sich nicht nur um einen Liebesroman handelt, bei dem sich die Protagonisten viele Seiten lang in den Haaren und zum Schluss dann in den Armen liegen. Nebenbei erfährt man sehr viel über die Probleme der Indianer mit den Weißen zur damaligen Zeit. Bis auf zwei falsche Jahreszahlen (kann auch ein Druckfehler sein) hatte ich beim Lesen den Eindruck, daß die Autorin gut recherchiert hat, was die historischen Hintergründe betrifft.

Der Ritter und die Lady - Merline Lovelace * * *

Nur nicht ins Kloster! Doch es bleibt einer jungen Witwe im Jahre 1184 keine andere Wahl - es sei denn, sie heiratet wieder. So gibt die zierliche Lady Mellisynt of Trémont einem Fremden ihr Jawort: dem stattlichen Ritter Sir Richard of Edgemoor. Aber schonkurz nach der Hochzeit zieht er von Nantes aus in den Krieg. Als er zurückkehrt, bringt er als seine Geisel die schöne Isabeau mit. Doch er hat nur Augen für seine bezaubernde Frau. Wie töricht ist Mellisynt, daß sie ihm Ehebruch unterstellt. In seiner Ehre gekränkt reist er nach Frankreich, ohne sich vorher mit ihr ausgesöhnt zu haben. Als Mellisynt erfährt, daß Richard des Verrats bezichtigt und eingekerkert wurde, folgt sie ihm. Hochschwanger! Komme, was wolle: Sie muß jetzt Richard ihre Liebe beweisen und ihn retten!

Gefallen hat mir die altmodische Sprache, in der die Geschichte verfaßt ist. Der Stil paßt prima zur Handlung. Aber irgendwie kam mir das ganze ziemlich "mechanisch abgehandelt" vor, ohne Tiefgang. So richtig warmgelesen habe ich mich bis zum Ende nicht. Ich würde es als entspannende Lektüre für einen gemütlichen Lese-Nachmittag empfehlen, wenn da nicht die vielen Personen wären, bei denen ich teilweise Mühe hatte, sie sofort in die richtige Beziehung zueinander zu bringen.

Die Protestantin - Gina Mayer * * * * *

Kaiserswerth im Jahre 1822. Die junge Johanne sehnt sich danach, ihr trostloses Elternhaus zu verlassen und der Armut zu entkommen. Der protestantische Pfarrer Theodor Fliedner erkennt ihre Klugheit und ermutigt sie, ihm bei der Gemeindearbeit zu helfen. Schnell ist offensichtlich, dass Johanne die ideale Gattin für den ehrgeizigen Pfarrer wäre. Doch als er um ihre Hand anhält, trifft sie eine mutige Entscheidung. Sie lehnt eine Ehe mit ihm ab und wählt die Freiheit. Dennoch bleiben Fliedner und Johanne enge Vertraute, verbunden durch ihren tiefen Glauben und die Vorbereitungen zur Gründung des ersten Diakonissenhauses in Kaiserswerth.

Als ihre 19 Jahre jüngere Schwester Catharine zu ihr zieht, hofft Johanne, sie würde sich ebenso stark in der Kirche wiederfinden wie sie selbst. Doch Catharine ist ein Wildfang. Zwar bereitet ihr die Arbeit in der Gemeinde Freude; die bewundernde Haltung der Schwester gegenüber Fliedner stachelt sie jedoch immer wieder an, sich seinen Geboten zu widersetzen. Ihre heimliche Liebe zu dem jungen Geistlichen Gustav, der sich enttäuscht von der Kirche abwendet, bestärkt sie darin, von nun an eigene Wege zu gehen. Dann, als 1848 die Revolution losbricht, für die sich Catharine leidenschaftlich engagiert, entbrennt zwischen den Schwestern ein kräftezehrender Kampf um die persönliche Überzeugung. Erst ihrer gemeinsamen Pflegetochter Magdalena scheint es zu gelingen, Glaube, Liebe und politische Überzeugung in Einklang zu bringen.......

Gina Mayer hat es mit ihrem Romandebüt geschafft, mich nachhaltig zu beeindrucken. Auch in den Lesepausen, wenn ich mit ganz anderen Dingen beschäftigt war, habe ich mich immer wieder beim Grübeln ertappt. Das Leben im 19. Jahrhundert ist so packend erzählt, daß man immer wieder darüber nachdenken muss. Man merkt deutlich, daß die Autorin mit viel Liebe zum Detail recherchiert hat. Die historischen Hintergründe, die Gründung der ersten Diakonissenanstalt durch Theodor Fliedner, die Armut und das Elend der einfachen Bevölkerung in Deutschland, die Revolutionäre Bewegung und der Krieg mit Frankreich, alles ist so fesselnd und lebendig geschildert und geschickt in den Roman eingebracht, daß man sich förmlich in die Zeit versetzt fühlt. Von den beiden Schwestern ist mir besonders Catharine ans Herz gewachsen, denn ich konnte mit in vielen Dingen mit ihr identifizieren. Das Ende der Geschichte war für mich überraschend und etwas plötzlich. Gerne hätte ich noch mehr über Magdalena erfahren, wie es ihr weiter ergangen ist.

Dr. Quinn Ärztin aus Leidenschaft / Eine Frau geht ihren Weg - Dorothy Laudan * * *

Mit 'Eine Frau geht ihren Weg', dem siebten großen Roman zur Serie, wird diese Reihe nun fortgesetzt - und zugleich der langgehegte Wunsch zahlreicher Fans erfüllt: mehr zu erfahren über Michaela Quinns Leben, bevor sie nach Colorado Springs kam; über ihren Vater, der als einziger an ihre Zukunft als Ärztin glaubte; über ihre Erfahrungen als einzige Frau auf dem College; und vor allem über David, Michaelas große Liebe aus der Studienzeit.

Für mich persönlich war das Buch nicht sonderlich interessant, was sicher auch daran liegt, daß ich die TV-Serie nie gesehen habe. Der ganze Roman dreht sich eigentlich um die Vergangenheit der Ärztin, was sie ihrem Mann an mehreren Abenden sehr ausführlich erzählt. Sully muß schon eine gehörige Portion Verständnis aufbringen, wenn ihm seine Frau derart detailliert von ihrer früheren großen Liebe erzählt. Meiner Meinung nach möchte das kein Mann in dieser Ausführlichkeit hören. Für Fans der Serie mag das Buch jedoch sehr interessant sein.

Im Namen der Heiligen - Ellis Peters * * * *

Cadfael macht sich als Dolmetscher mit einer Delegation seines Klosters auf den Weg nach Gwytherin in Wales, um die Gebeine der Heiligen Winifred nach Shrewsbury zu bringen, da Prior Robert schon seit langem gerne eine Schutzheilige für die Abtei St. Peter und St. Paul haben wollte. Als dann einem der Mönche diese Heilige im Traum erscheint, scheint die Sache beschlossen und man macht sich auf den Weg. Jedoch stellt sich die Aktion als schwerer heraus als geplant, denn es gibt unter den Walisern einige, die die Heilige in ihrem Grab ruhen lassen möchten.

Als dann ein Mord geschieht, ist Bruder Cadfaels Spürsinn gefordert, den er dann auch mit viel Feingefühl einsetzt. Dabei erhält er tatkräftige Unterstützung von einer jungen Waliserin. Als das Leben eines armen Jungen bedroht ist, greift Cadfael zu einer äußerst ungewöhnlichen Lösung und beendet den Fall auf sehr geschickte Weise.

Obwohl ich normalerweise nicht der große Krimifreund bin, lese ich die Romane um den Mönch Cadfael sehr gerne. Ellis Peters hat ihre Bücher mit viel Herz geschrieben. Die Charaktere sind sehr liebevoll ausgearbeitet, und die Beschreibungen nur allzu menschlich. Wenn Cadfael wieder einmal seinen Mitbrüdern auf die Schliche kommt und anscheinend in ihre geheimsten Gedanken schauen kann, muß man beim Lesen unwillkürlich schmunzeln. Oft vergißt man fast, daß die Handlung im Mittelalter spielt, denn Cadfael ist ein sehr vernünftiger Mensch mit scharfem Verstand, der sehr genau hinsieht und hinhört. Seltsamerweise wir er immer wieder in diverse Kriminalfälle verstrickt, die es zu lösen gilt.

Einen Stern Abzug gibt es von mir, weil gerade in diesem Band manche Stellen etwas unübersichtlich sind, und man hat seine liebe Mühe, Namen und Taten richtig zuzuordnen. Aber spätestens ab dem zweiten Drittel hatte mich die Handlung gepackt.

 

Das Leben, die Liebe und die Macht - Olivia ONeill *

Caro, jung, unternehmungslustig und schön,kommt nach Indien, um dort ihre Vergangenheit in England zu vergessen. Doch statt im sagenhaften Palast des Maharadschas Luxus und Vergnügen zu finden, gerät sie in Gefangenschaft und muß Erniedrigung und Leid ertragen, als sie in die Kriegswirren an den Ufern des Ganges gezogen wird. Sie wird gezwungen, einen Mann zu heiraten, den sie haßt, und einen anderen aufzugeben, der im Sturm ihr Herz erobert hat...

Das Buch hat mir überhaupt nicht gefallen. Die Charaktere bleiben völlig farblos, die Geschichte ist total unwirklich und verworren, und die Handlungen der Protagonistin absolut nich nachvollziehbar. Die geschilderten Abenteuer wirken völlig an den Haaren herbeigezogen.

 

Die Tochter der Hexe - Astrid Fritz * * * * 1/2

Als junges Mädchen erfährt Marthe-Marie, dass sie die Tochter einer Frau ist, die als Hexe galt. Sie macht sich auf in die Stadt, in der ihre Mutter grausam sterben mußte. Doch als in Freiburg aufs Neue die Scheiterhaufen lodern, bleibt Marthe-Marie nur die Flucht. Sie schließt sich einer Truppe von Gauklern an die kreuz und quer durch den Südwesten des Deutschen Reiches zieht. Bald merkt sie, daß ihr zwei Männer auf den Fersen sind. Der eine sucht ihre Liebe, der andere ihren Tod.

Auf der Suche nach ihren Wurzeln kommt Marthe-Marie nach Freiburg, in die Stadt, wo ihre Mutter als Hexe hingerichtet wurde. Aber nach kurzer Zeit fühlt sie sich bedroht und schließt sich mit ihrer kleinen Tochter einer Truppe von Gauklern an, um ihren Vater zu finden. Man erfährt viel über das Leben der "unehrlichen" Randgruppen der damaligen Zeit. Astrid Fritz hat sehr gut recherchiert, und man kann sehr gut nachempfinden, wie es dem fahrenden Volk erging. Insgesamt hat mir der Roman großartig gefallen, nur hatte die Geschichte im mittleren Teil doch einige Längen. Dafür überstürzen sich die Ereignisse auf den letzten Seiten, und es gibt fast zu viele Zufälle, um realistisch zu wirken. Darum kriegt das Buch von mir nur 4 1/2 Sterne. Aber auf jeden Fall ist das Buch sehr lesenswert, besonders wenn man bereits "Die Hexe von Freiburg" kennt.

 

Der Sohn der Schatten - Juliet Marillier * * * * *

Kurzbeschreibung:

Irland im 9. Jahrhundert. Die Kräuterkundige Liadan besitzt eine besondere Gabe: Sie kann nicht nur den Körper heilen, sondern auch den Geist und die Seele. Als die junge Frau einer Gruppe Söldner in die Hände fällt, muss sie um ihr Leben fürchten - und findet ausgerechnet in dem wortkargen Anführer Bran den Mann, der ihr Schicksal verändern wird......

Aus der Amazon-Redaktion:

Im zweiten Band der Sevenwater-Trilogie schildert Sorchas Tochter Liadan das weitere Schicksal der Familie. Ihre Mutter und deren britischer Mann haben sich im alten Wohnsitz Sevenwater niedergelassen, umgeben von den magischen Wäldern Irlands. Hier ziehen sie ihre drei Kinder groß: Die schöne und leichtlebige Niamh, den verlässlichen, tüchtigen Sean und dessen Zwillingsschwester Liadan, die von den Prophezeiungen nicht vorhergesehen worden war. Doch Frieden und Glück sind nicht von Dauer. Niamh gibt sich einer ungebürlichen Liebschaft hin und wird kurzerhand -- und aus einer politischen Notlage heraus -- einem kaum bekannten Clansführer zur Frau gegeben. Während die Ehe zur Katastrophe gerät, wird die magisch begabte Liadan von Söldnern entführt und verliebt sich in deren finsteren Anführer Bran, von dem sie ein Kind empfängt.

Schon den ersten Teil der Sevenwater-Saga fand ich sehr schön, aber mit Band zwei hat die Autorin für mich noch eine Steigerung erreicht. Beim Lesen habe ich mich fast körperlich in die Zeit des 9. Jahrhunderts versetzt gefühlt, so mitreißend ist die Geschichte geschrieben; man hat das Gefühl, die Handlung direkt hautnah mit zu erleben. Juliet Marillier läßt einen mit ihren Worten förmlich die Kräuter riechen und das Raunen im Wald hören. Es fließt viel aus dem irischen Märchen- und Mythenschatz mit in die Saga ein. Die Liebesgeschichte zwischen Liadan und Bran ist sehr gefühlvoll erzählt; der besondere Schreibstil hat mich auch hier wieder begeistert. Ich konnte mich absolut in Liadan hinein versetzen und ihre Beweggründe nachvollziehen. Auch Bran's Persönlichkeit ist sehr tiefgründig und facettenreich, absolut faszinierend.

 

Unbestechliche Herzen - Sandra Brown * * * * *

Eine Nacht von einem entflohenen Sträfling ans Bett gefesselt, dann als Geisel auf der Flucht ins Ungewisse - die Fotografin Aislinn Andrews müßte um ihr Leben fürchten. Doch sie hat keine Angst! Denn je länger sie mit Lucas Greywolf unterwegs ist, desto stärker wird die Anziehungskraft und das Vertrauen zwischen ihnen. Entgegen aller Vernunft hat Aislinn sich verliebt. In einen Mann, der das Unrecht gegen seinen Stamm so vehement bekämpft hat, dass er jetzt wie ein Schwerverbrecher gejagt wird......

Heute habe ich mein erstes Buch von Sandra Brown fertig gelesen, und es wird ganz sicher nicht das letzte sein! Ihr Schreibstil hat mich sehr angesprochen. Sie versteht es sehr gut, Emotionen in Worte zu fassen. Die Entführung der Fotografin Aislinn Andrews durch den Indianer Lucas Greywolf ist sehr bewegend geschildert. Lucas Greywolf kämpft gegen seine aufkeimenden Gefühle an, die er für die weiße Frau empfindet, denn in seinem bisherigen Leben hat er mit Weißen keine guten Erfahrungen gemacht. Nach außen hin gibt er sich völlig gefühllos und unbewegt. Nur Aislinn spürt, was in ihm vorgeht und kann seine widersprüchlichen Empfindungen verstehen.

Neben dieser Liebesgeschichte erfährt der Leser auch einiges über die Kluft zwischen den Weißen und den Indianern und über Vorurteile, die es zu überwinden gilt.

 

Wenn deine Hände mich berühren - Katherine Sutcliffe * * * *

Roland deGallienne ist der tapferste Ritter aus dem Heer des Königs Henry II. von England. Als er sich - müde vom Krieg gegen Frankreich - in das Kloster Chateauroux zurückzieht, trifft er dort Hope, die magische Heilkräfte haben soll. Hoe, die vom gierigen Abt des Klosters gefangen gehalten und erpresst wird, hat sich geschworen, Roland de Gallienne, der ihrem Volk, den Franzosen, so viel Unheil gebracht hat, umzubringen. In ihren Augen ist er ein Mörder. Sie hat mit allem gerechnet, nur nicht damit, dass der Hass, den sie für ihn empfindet, sich ganz plötzlich in etwas völlig anderes verwandeln könnte....

So richtig glücklich war ich mit der Geschichte nicht. Nach mehreren Mordversuchen wird Hope von Roland als Gefangene mitgeschleppt. Einerseits hat er einen Haß auf sie, andererseits fühlt er sich immer mehr zu ihr hingezogen. Irgendwie ist es mir schwer gefallen, die Entwicklung der Beziehung nachzuvollziehen, aber früher waren die Gebräuche halt doch völlig anders und recht rauh. ;-) Auch der Schluß war für mich nicht einleuchtend, was die seherischen Gaben von Hope (und ihre Vererbung) betrifft.

Der Roman ist leichte Literatur mit einer angenehmen Portion Spannung. Wenn man nicht zu kritisch ist, lohnt er sich für ein paar gemütliche Lesestündchen.

 

Der heilige Stein - Elizabeth Harris

Bei Ausgrabungen in einem einsamen Kloster in Wales entdecken die Archäologen unter anderem das Skelett eines Neugeborenen. Nina, einer jungen Helferin, läßt dieser Fund keine Ruhe. Gemeinsam mit Mark, ihrem Vorgesetzten und heimlichen Schwarm, versucht sie das Rätsel zu lösen. Alle Zeichen deuten darauf hin, daß sich hier zu Beginn des dreizehnten Jahrhunderts eine Liebestragödie abgespielt hat. Und daß alle Beteiligten in die Wirren der großen Weltgeschichte verwickelt waren, die sich zur Zeit der Kreuzritter und Katharer in England und Frankreich ereignete. Während Nina und Mark an die historischen Schauplätze reisen und sich auch privat näher kommen, nehmen Roese, das unglückliche Mündel des englischen Knigs, und Gawyn, der bretonische Adelige, immer mehr Gestalt an.......

Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeitebenen. Die Verbindung zwischen den Schicksalen im frühen 13. Jahrhundert und der Gegenwart ist der Autorin sehr gut gelungen. Der Anfang ist so spannend und mystisch, daß mir die Gänsehaut aufgelaufen ist. Allerdings hat die Geschichte zum Ende hin schwer nachgelassen, so als dürfte das Buch nur eine bestimmte Seitenzahl haben, in die der ganze umfangreiche Rest der Geschichte gepackt werden mußte. Die Charaktere blieben dadurch etwas blass, und die Handlung konnte mich nicht vollends überzeugen. Einiges an der Story war für mich nicht schlüssig und teilweise unglaubwürdig.

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Das Leben brennt wie grüner Chili - William Kowalski

Kurzbeschreibung

Manchmal findet man, was man sucht. Manchmal aber findet man auch etwas ganz anderes. Billy Mann jedenfalls, zwanzig Jahre alt und seines Zeichens Findelkind, sucht seine Mutter. Doch in der kargen, staubigen Weite New Mexicos, wohin ihn der einzig vorhandene Hinweis verschlägt, findet Billy statt seiner Mutter ein Leben, das mehr als eine Überraschung für ihn bereithält: Zum Beispiel einen verrückten Nachbarn, El Perrero, der erschreckend treffsicher schießen kann; eine ruppige Kellnerin mit traurigen Augen, die ihm näher steht als erwartet; einen Freund, der den Weg zur "Oase der Wahrheit und Glückseligkeit" kennt und eine große Liebe, die neben einer wunderschönen Stimme mit mehr als zehn Schutzengeln ausgestattet ist. Trotzdem gibt Billy seine Suche nicht auf. Als er schließlich – mit allen mexikanischen Wassern gewaschen und chili-erprobt – seine Mutter findet, hält das Schicksal noch einige Schoten für ihn bereit, die schärfer in ihm brennen, als alles bisher... Voll Melancholie, Humor und feiner Ironie, mit Sinn für das Skurrile kommt dieser Roman mit großer erzählerischer Intensität und trotzdem leichtfüßig daher, wie schon sein Vorgänger Eddies Bastard.

Wie schon "Eddies Bastard" hat mich auch dieses Buch von der ersten Seite an gefesselt. Warmherzig und mit einem feinen Humor beschreibt William Kowalski die verschiedenen Charaktere, die man alle aus der Sicht von Billy Mann kennenlernt, denn auch diese Fortsetzung ist in der Ich-Form verfaßt. Der Erzählstil läßt einen Billy sehr ans Herz wachsen; man kann sich gut in seine Lage versetzen, wenn er nach langer Suche endlich erfährt, wo seine Mutter lebt. Billy gewinnt neue Freunde und eine Familie. Er findet seine große Liebe, aber er muß sich auch mit schweren Problemen herumschlagen und gerät durch einen psychisch kranken Nachbarn mehrmals in Gewissenskonflikte und sogar in Lebensgefahr. Wie Billy's Suche nach der eigenen Identität endet, das wird hier nicht verraten. Ich kann nur empfehlen, das Buch selbst zu lesen; es lohnt sich ganz sicher.

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Rebellion des Herzens - Johanna Lindsey

Eine jahrzehntealte blutige Fehde zwischen benachbarten Familien in Texas bedroht Cassie Stuarts Land und Leben. Die Ranch ihres Vaters ist in höchster Gefahr. In dieser verzweifelten Situation kann ihr nur ein Mann helfen, einer, der bereit ist, sein Leben für die bezaubernde junge Frau zu riskieren: Angel, ein rauher, in ganz Texas berüchtigter Revolverheld mit Augen so schwarz wie die Sünde. Aber Angel will mehr als eine Handvoll Dollar. Er will cassie, die ihn anfangs schroff zurückweist....

Diesen Liebesroman habe ich so ziemlich an einem Stück gelesen. Er ist spritzig und humorvoll geschrieben und läßt auch eine gewisse Spannung nicht vermissen. Die Reaktionen und Dialoge der beiden Liebenden sind amüsant geschildert. Es handelt sich um den dritten Band der Wildwest-Trilogie um Jessie und Chase und ihre Freunde, und im Vergleich hat mir dieses Buch von allen dreien am besten gefallen.

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Die Hexe von Freiburg - Astrid Fritz

Freiburg im 16. Jahrhundert: Der Hexenwahn fegt über Deutschland. Als in dem Universitätsstädtchen am Rande des Schwarzwalds zum ersten Mal die Flammen über einer Hexe zusammenschlagen, wird Catharina geboren. Ein schlechtes Omen? Das wissbegierige Mädchen wächst zu einer selbstbewussten jungen Frau heran, die ihr Leben lang gegen die Abhängigkeit von den Männern ankämpft. Am Ende droht sie deswegen alles zu verlieren - nur eines bleibt ihr: eine unendliche Liebe, vor der selbst der Tod seinen Schrecken verliert.

Eine sehr berührende Geschichte über das Leben einer jungen Frau in der frühen Neuzeit, als der Hexenwahn in Deutschland immer wieder in verschiedenen Städten ausbrach. Catharina hat nicht viele glückliche Zeiten in ihrem Leben. Nach dem Tod der Mutter, als der Vater wieder heiratet, verläßt sie das Elternhaus, da ihre Stiefmutter und der ältere Stiefbruder ihr das Leben schwer machen. Bei ihrer Tante findet sie eine neue Familie und Geborgenheit. Schon in jungen Jahren entwickelt sich eine besondere Beziehung zwischen ihr und ihrem Cousin Christoph. Als dieser eine Ausbildung in der Gaststätte eines Onkels macht und dessen Tochter heiratet, fühlt sich Catharina allein gelassen und verläßt Lehen.

Sie selbst findet kein Glück und keine Liebe in ihrer Ehe mit dem Schlossermeister Michael Bantzer. Über all die Jahre versucht sie, sich selbst treu zu bleiben, eckt aber mit ihrer Eigenständigkeit immer wieder bei der Nachbarschaft und der Obrigkeit an. Trotz aller Schicksalsschläge bleibt sie immer optimistisch und hofft auf die Erfüllung ihrer großen Liebe mit Christoph...

Von der ersten Seite an war klar, daß diese Geschichte einen schlimmen Ausgang nimmt. Zwar habe ich schon einige Romane über diese Zeit gelesen, aber dieser hat mich besonders berührt. Gerade die schlichte, geradlienige Schreibweise finde ich sehr passend für eine historische Erzählung. Auf der Homepage von Astrid Fritz habe ich nachgelesen, daß es Catharina Stadellmenin und einige andere Romanfiguren wirklich gegeben hat und daß viele Details in den damaligen Akten des Hexenprozesses belegt sind. Mein Kompliment an die Autorin für die intensive historische Recherche. Insgesamt ist "Die Hexe von Freiburg" ein tolles Buch, einfach und schnell zu lesen, aber mit Tiefgang.

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Rosehill - Susanna Kearsley

Verity Grey kann nicht widerstehen, als sie zu Ausgrabungen ins schottische Rosehill eingeladen wird. Die Aussicht, hier die letzte Ruhestätte der legendären Neunten Römischen Legion zu finden, ist einfach zu verlockend. Und obwohl die resolute junge Archäologin nicht an rätselhafte Erscheinungen glaubt, erlebt auch sie fasziniert mit, wie in Rosehill ein Geist umgeht: der Geist eines römischen Legionärs! Als ob das alles noch nicht genug wäre, um Verity an ihrem Verstand zweifeln zu lassen, trifft sie auch noch David, dessen Charme sie vollends aus der Reserve lockt.

Dieses Buch hat alles, was ein schöner Roman braucht: Spannung, ein wenig Mystik, eine gute Schreibweise, Humor und eine Liebesgeschichte. Besonders interessant fand ich die sehr genauen Beschreibungen zur Arbeit der Archäologen; die Autorin hat sehr intensiv recherchiert und detailreich darüber berichtet. "Rosehill" ist nach "Mariana" der zweite Roman, den ich von Susanna Kearsley gelesen habe, und ich muß sagen, mir hat er noch besser gefallen. Die ganze Geschichte ist für meinen Geschmack besser aufgebaut, und die Charaktere wirken alle lebendiger. Das kleine Örtchen Eyemouth erscheint sehr liebenswert, und man würde am liebsten gleich losfahren, um Schottland, seine Einwohner und die Landschaft kennenzulernen. Ansprechend finde ich, daß das Buch in der Ich-Form geschrieben ist und daß die Autorin auch in den Dialogen und verschiedenen Situationen einen feinen Humor durchblicken läßt.

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Der siebte Himmel - Alice Hoffman

In der amerikanischen Kleinstadt Janus scheint die Welt noch in Ordnung. Bis eines Tages Nora Silk in den Ort zieht und die Gemüter in Aufregung versetzt. Denn Nora Silk ist keine Frau wie jede andere. Seit kurzem geschieden, hat sie zwei Kinder, einen klapprigen VW-Käfer, irritierend hohe Stöckelschuhe und eine leicht unkonventionelle Art zu leben. Und während ihre Nachbarn zwischen tiefer Verachtung und uneingestandener Faszination hin- und hergerissen werden, versucht Nora sich auch in der engstirnigen Umgebung des Ortes ihre Aufgeschlossenheit, Lebenslust und Sinnenfreude zu bewahren. Und nach und nach beginnt sie, die das ganze leben will und keine falschen Kompromisse, mit der Magie ihrer Ausstrahlung den braven Bürgern von Janus ein neues Leben einzuhauchen....

Ein wunderschönes, poetisches Buch über eine geschiedene Frau, die sich in den frühen 60er Jahren mit ihren beiden kleinen Söhnen in einer Vorstadtsiedlung niederläßt, wo nach außen hin, alles sehr harmonisch ist. Aber der Schein trügt, und die Autorin gibt dem Leser interessante Einblicke in das Familien- und Seelenleben der verschiedenen Bewohner. Alice Hofmann schafft es, den banalen alltäglichen Wahnsinn mit Spannung und Poesie zu beschreiben.

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Herrin der Täler - Jennifer Roberson

Königliche Intrigen und politischer Verrat bestimmen das Geschehen in Schottland um 1700: "Herrin der Täler" erzählt vor dem Hintergrund dieser gewalttätigen Zeit und dieser rauen Landschaft die atemberaubende Liebesgeschichte eines Mannes und einer Frau, die gemäß ihrer Vorbestimmung von Geburt aus Feinde sein sollten: Denn dem erbittertsten Feind ihres Clans, Alasdair Og MacDonald, darf die zauberhafte Catriona Campbell niemals begegnen – geschweige denn vertrauen. Doch er allein erfreut sie schon während der Kindheit mit vielen kleinen Gefälligkeiten. Im Laufe der Jahre erweisen sich ihre Herzen stärker als jede tödliche Gefahr. Furchtlos geloben sie sich ihre Treue und Liebe, während der holländische König William gegen die schottischen Rebellen konspiriert, die den im Exil befindlichen James Stuart zurück auf den Thron holen wollen. Catriona und Alasdair leben ihre Leidenschaft – doch sie werden damit zu Schachfiguren im unerbittlichen Spiel um die Macht.

"Eine wunderbare Geschichte - wie ein Plaid, dessen Fäden aus Ehre, Liebe und Blut gesponnen sind."

Diana Gabaldon

Fast 180 Seiten habe ich gebraucht, um mich in die Geschichte einzulesen. Der Schreibstil war für mich ziemlich gewöhnungsbedürftig, und die verschiedenen nebeneinander erzählten Handlungsstränge haben alle Konzentration gefordert. Irritiert war ich von den "Visionen" jeweils am Ende der Kapitel; ich wußte nicht recht viel damit anzufangen. Aber dann waren diese Probleme vergessen, denn die Geschichte entwickelte sich sehr spannend und interessant. Am Ende des Buches, im Anhang, wird erklärt, daß die Grundhandlung wirklich in der Art passiert ist, was mich sehr betroffen gemacht hat. Die Autorin hat versucht, das ganze Drama äußerst lebendig vor dem Auge des Lesers entstehen zu lassen, was ihr auch gelungen ist. Erschüttert erfährt man, wie ein ganzer Clan betrogen wurde. Eine sehr traurige Geschichte, die mich nachdenklich gestimmt hat, allerdings ist am Ende auch Hoffnung. Abschließend betrachtet bin ich froh, daß ich durchgehalten habe und das Buch zu Ende gelesen. Es wäre schade gewesen, und ich wäre um einen guten Lesegenuß ärmer. Wegen der Anfangsprobleme gebe ich nur 4 Sterne.

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Das Jahr der Verschwörer - Ulrike Schweikert

Schwäbisch Hall im Jahre 1450: Jos, ein jünger Siedersknecht, arbeitet hart, um seine Mutter und seine jüngeren Geschwister zu ernähren. Doch plötzlich wird auf dem Fluss eine Leiche ans Ufer geschwemmt. Es ist die Leiche von Stefan, Jos' bestem Freund, der offensichtlich ermordet wurde. Die Stadt steht vor einem Rätsel. Jos aber kann sich mit dem Tod seines Freundes nicht abfinden und macht sich gemeinsam mit der Henkerstochter Rebecca daran, den Mord an Stefan aufzuklären - eine Aufgabe, die ihn mehr als einmal in tödliche Gefahr bringt und ihn zum ersten Mal die Liebe kennen lernen lässt ...

Ein sehr spannender Jugendroman, der in Schäbisch Hall, der Heimat der Autorin, spielt. Ulrike Schweikert versteht es meisterhaft, die Spannung aufzubauen und zu halten. Die einzelnen Charaktere sind liebevoll gezeichnet. Besonders gefällt mir an den Büchern von Ulrike Schweikert, daß meist eine Karte des Handlungsortes mit eingebunden ist und daß viele Begriffe aus der damaligen Zeit gut erklärt werden. Auch dieser Roman beschäftigt sich wieder sehr gründlich mit der damaligen Lebensweise.

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Die Frau des Zeitreisenden - Audrey Niffenegger

Inniger könnte eine Liebe nicht sein, als die zwischen Henry De Tamble und Clare Abshire. Als sie sich kennenlernten, war sie 20, er 28. Sie verliebte sich auf der Stelle in ihn, im festen Glauben, Henry schon ewig zu kennen. Was als Liebesfloskel reichlich abgenutzt klingt, trifft bei diesem seltsamen Paar den Nagel auf den Kopf. Tatsächlich kennt Clare ihren Zukünftigen schon seit ihrem sechsten Lebensjahr. Verwirrend? Nicht, wenn man die Umstände kennt, die diese Beziehung zu etwas Besonderem machen. Der recht sprunghafte Henry leidet nämlich am sogenannten "Chrono-Syndrom". In entscheidenden Momenten neigt er dazu, urplötzlich zu verschwinden, um an anderer Stelle in Zeit und Raum unvermittelt (und splitternackt) wieder aufzutauchen. Henry De Tamble ist ein Zeitreisender!

Eine wunderbare Liebesgeschichte, traurig und doch voller Hoffnung.

Meine Bedenken wegen der vielen Zeitsprünge wurden schnell zerstreut. Es gelingt der Autorin, das Fantastische real erscheinen zu lassen. Mit viel Gefühl und auch einer gewissen Portion Humor schildert sie, wie sich Henry und Clare in immer wieder wechselnden Zeitabschnitten treffen, teils in der "realen" Zeit, teils auch mit Henry als Erwachsenen und Clare noch als Kind, durch die Zeitreise Henry's bedingt. Denn eigentlich ist er nur acht Jahre älter als Clare.

Auch nachdem ich das Buch zu Ende gelesen hatte, mußte ich immer wieder an die Geschichte denken. Ich hatte die Protagonisten sehr ins Herz geschlossen, und ihr Schicksal hat mich nachhaltig beschäftigt und beeindruckt.

Auf jeden Fall ist dieser Roman völlig anders als die Liebesgeschichten, die ich bisher gelesen habe, einfach unbeschreiblich schön!

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Der Geächtete - Patricia Potter

Das Halbblut MacKenzie, treuer Kundschafter der amerikanischen Armee, wird von einer durchtriebenen Sergeantentochter der Vergewaltigung bezichtigt und flüchtet vor seiner Aburteilung in die Berge. Denn kein Weißer würde einem Halbblut glauben - nur die schöne Amy Manning, die er zu seiner Geisel machen mußte......

In diesem wunderschönen Roman vereinen sich Elemente von Romance, Western und auch Historical.

Zu Unrecht wird der Kundschafter MacKenzie der Vergewaltigung und des Mordes verdächtigt. Dem Mitgefühl der jungen Kriegswitwe Amy Manning hat er es teilweise zu verdanken, daß er auf dem Weg zur Verurteilung flüchten kann. Aber er muss Amy und ihren kleinen Sohn als Geiseln nehmen. Auf der Flucht wächst eine tiefe Gefühlsbindung zwischen MacKenzie und Amy. Auch ihr kleiner Sohn Davey verehrt und liebt den Halbblut-Scout, der den beiden auch mehrmals das Leben rettet. Die Geschichte enthält genau die richtige Portion Romantik und Spannung. Ich habe es richtiggehend bedauert, daß das Buch nicht mehr Seiten hatte, denn ich wollte mich nur ungern von den sympathischen Protagonisten trennen.

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Mögen deine Hände niemals schmerzen - Bruni Prasske

Die Abenteuer einer jungen Deutschen im Iran und die Geschichte einer verbotenen Liebe: Eine leidenschaftliche Begegnung mit einer fremden Kultur, die hinter dem Rücken der gestrengen Sittenwächter ein fröhliches, exotisches Antlitz und viel Lebenskunst offenbart.

Es ist der wunderbare Erlebnisbericht einer Frau, die zwei mal alleine den Iran besucht hat. Mit einem Notizbuch voller Adressen macht sich Bruni Prasske auf eigene Faust auf eine abenteuerliche Reise. Der Leser wird mit einer völlig neuen, unbekannten Seite des Iran bekannt gemacht. Die Autorin versteht es meisterhaft, ihre Liebe zu Land und Leuten in schöne, poetische Worte zu fassen. Aber man merkt auch sehr deutlich ihren Unwillen über die Einschränkungen und Bevormundungen duch das Staatssystem. Sie wirft einen Blick hinter die Schleier und entdeckt ganz normale Frauen mit Träumen und Wünschen, die sich in vielem nicht von denen der Frauen in anderen Ländern unterscheiden.

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Bis ans Ende der Zeit - Petra Last * * * *

In einer stürmischen Nacht im April 1836 wird Rachel Wilmington Zeugin eines Mordes im Hafenviertel von New Orleans. Eigentlich war sie nur auf der Suche nach einem Schlafplatz, da sie seit dem Tod ihrer Eltern kein Zuhause mehr hat. Doch jetzt muss sie um ihr Leben fürchten, denn die Mörder haben sie entdeckt. Es bliebt ihr keine andere Wahl, als so schnell wie möglich New Orleans zu verlassen. Das dafür nötige Geld hofft sie, sich als Prostituierte verdienen zu können. Entschlossen spricht sie den Seemann Brad Sullivan an, der sie mit in sein Hotel nimmt, obwohl er merkt, dass Rachel keine Straßendirne ist. Darum besorgt er ihr eine Anstellung als Kindermädchen bei seinen Freunden Gemma und Bryce Campbell, bevor er wieder zur See fährt. Rachel findet liebevolle Aufnahme und schließt ihre neue Familie sofort in ihr Herz. Zu ihrem 18. Geburtstag geben Gemma und Bryce einen großen Ball für Rachel, auf dem sie nach mehr als einem Jahr endlich auch Brad wiedersieht. Sie liebt ihn, aber Brad verliert kein Wort über seine Gefühlen für sie. Und so gibt Rachel der Werbung von James Hammond, einem wohlhabenden Nachbarn, nach und verlobt sich mit ihm. Doch dann wird plötzlich auf Rachel geschossen.

Die Fortsetzung von "Gemma" hat mir weitaus besser gefallen. Die Handlungen der Protagonisten sind nachvollziehbar, aber durchaus nicht langweilig. Brad, ein Freund von Gemma aus Jugendtagen, wird in New Orleans von einer jungen Frau angesprochen, die ihm ihre Dienste anbieten möchte. Er ahnt gleich, daß es sich hier um keine "Professionelle" handelt, nimmt sie aber trotzdem mit auf sein Hotelzimmer. Bei Gemma und Bryce findet die junge Frau eine Anstellung als Kindermädchen. Jahre später trifft Rachel Brad wieder. Unmerklich festigt sich das Band der Liebe zwischen den beiden, ohne daß es ihnen gleich bewußt wird. Bis zum glücklichen Ende müssen die beiden noch jede Menge Abenteuer bestehen.

 

Gemma - Petra Last * * *

England 1830

Gegen ihren Willen wird die 19-jährige Gemma von ihrer geldgierigen Tante mit dem finsteren Bryce Campbell verheiratet, der sie schon am Tage der Hochzeit des Ehebruchs bezichtigt und sie verläßt. Mittellos und auf sich allein gestellt be schließt Gemma, ihr Glück in Amerika zu versuchen.

Verkleidet heuert sie als Schiffsjunge auf der Dragonfly an und bemerkt zu spät, wem das Schiff gehört und wer Kapitän des Schiffes ist - Bryce Campbell.

Durch viele Kritiken, die ich bereits gelesen habe, bin ich mit hohen Erwartungen an das Buch herangegangen. Der Anfang war auch recht vielversprechend. Durch eine peinliche Verwicklung muss Gemma den reichen Erben Bryce heiraten, welcher sich bereits am Hochzeitstag, auf Grund einer Intrige seines Cousins, von ihr abwendet. Gemma möchte nach Amerika, sich dort ein neues Leben aufbauen und heuert, als Schiffsjunge verkleidet, ausgerechnet auf dem Schiff ihres eigenen Mannes an, ohne es zu ahnen. So weit, so gut, aber als Gemma entdeckt wird, beginnt ein sehr seltsames Hin und Her zwischen den beiden. Eigentlich wissen sowohl Gemma als auch Bryce, daß sie den anderen lieben, aber keiner gesteht es sich selbst oder dem anderen ein. Teilweise hat mich die Lektüre des Romans richtig wütend gemacht, denn ich konnte manche Handlungen und Gespräche einfach nicht nachvollziehen. Die beiden "Liebenden" benahmen sich merfach so dämlich, daß mir das Verständnis dafür gefehlt hat. Im Lauf der Lektüre hatte ich von Bryce das Bild eines absolut gefühllosen Machos, der kein Vertrauen zu seiner Frau hat und sich nicht von seinen bereits gefaßten Vorurteilen abbringen läßt. Und Gemma bringt den Mund nicht auf, dabei wären einige Mißverständnisse so leicht aus der Welt zu schaffen, und bei anderen Gelegenheiten wird sie wiederum als tatkräftig und mutig geschildert. Das paßt alles nicht so recht zusammen. Die beiden scheinen sich nur körperlich gut zu verstehen. Das wird dann auch immer wieder ausführlich geschildert, was auf Dauer leider auch genervt hat.

 

Elsha Rebellin und Seherin - Sherryl Jordan * * * *

In Elshas Welt gibt es zwei Klassen von Menschen, die Quelten und die Erwählten. Die Quelten tragen ein Brandmal auf der Stirn und fördern im Akkord unter Tage Feuerit, die einzige Wärmequelle, denn die Zeiten, in denen es noch eine Licht und Wärme spendende Sonne gab, sind lange vorbei. Elsha ist eine Queltin, doch sie hat ein besonderes Talent: Sie kann das lebenswichtige Feuerit aufspüren. Deshalb beruft sie der amtierende Feuermeister der Erwählten zu seiner Leibdienerin. Doch als Queltin wird Elsha überall gedemütigt und wie eine Sklavin behandelt. Aber ihr leidenschaftliches, rebellisches Herz verschafft ihr auch einflussreiche Freunde, die ihr im alles entscheidenden Moment beistehen - denn als der Feuermeister stirbt, taucht plötzlich Zeno, ein zweiter Lehrling, auf, der Elsha das Amt abspenstig machen will. Doch so leicht gibt sie sich nicht geschlagen. Sie will unbedingt Feuermeisterin werden und mit der Macht, die ihr dieses Amt verleiht, ihrem Volk die Freiheit zurückgeben.

Sherryl Jordan beschwört eine Zukunftsvision herauf, die man am liebsten verdrängen möchte. Ein Teil der Menschheit hat sich selbst zu "Erwählten" erklärt und unterdrückt die andere Hälfte. Am Anfang ist die Geschichte sehr düster und hoffnungslos. Aber Elsha, die junge Queltin, kann sich nicht mit der Unterdrückung ihres Volkes abfinden und rebelliert. Der Feuermeister, eigentlich der wichtigste Mann der Erwählten, macht sie zu seiner Leibdienerin, was vorher nur Frauen aus den Kreisen der Erwählten erlaubt war. Mit der Zeit erkennt Elsha, daß sie die Fähigkeit hat, Feuerit aufzuspüren. Sie kämpft für ihre Ideale und für ihr Volk.

Ein spannend und wunderschön erzählter Roman für Jugendliche und Erwachsene. Auch mit diesem Buch hat mich Sherryl Jordan nicht enttäuscht, es ist absolut lesenswert!

Der unsterbliche Highlander - Karen Marie Moning * * * * *

Unsterblich, arrogant und sehr sinnlich - Adam Black ist der vollendete Verführer. Er durchstreift Zeiten und Kontinente, getrieben von seiner unersättlichen Begierde - bis ihn ein Fluch seiner Unsterblichkeit beraubt und unsichtbar macht. Hoffnung auf Heilung gibt ihm nur die Frau, die ihn als einzige sehen kann: die Jurastudentin Gabrielle. Auch sie erliegt seiner unglaublichen Anziehungskraft - und stürzt sich in ein magisches Abenteuer voller Leidenschaft, in eine dunkle Märchenwelt voller Gefahren ... Der sechste Teil der erfolgreichen Zeitreise-Serie.

Im sechsten Band von Karen Marie Moning's Highlandersaga erzählt sie die Geschichte von Adam Black, dem unsterblichen Feenwesen, der von der Feenkönigin dazu verdammt wurde, als Mensch eine Strafe zu verbüßen. Unsichtbar für die Menschen fristet er in einer anderen Dimension sein Dasein, bis er Gabrielle begegnet. Die junge Jurastudentin hat die seltene Fähigkeit, Feenwesen sehen zu können, und Adam bittet sie um Hilfe.

Adam kam schon in früheren Geschichten der Highlandersaga vor, aber so richtig sympathisch wurde er mir erst im Verlauf dieser Geschichte, denn man entdeckt völlig andere, neue Seiten an ihm. Mit diesem sechsten Roman hat sich Karen Marie Moning selbst übertroffen. Nachdem ich von den letzten beiden Bänden nicht so überzeugt war, hat mir dieser wiederum sehr gut gefallen.

 

In Zeiten des Sturms - Sara Donati * * * * *

Ins ferne Montreal zieht es die Töchter und Söhne der Bonners auf der Suche nach Abenteuern oder der großen Liebe. Doch die bedrohliche Auseinandersetzung zwischen den noch jungen Vereinigten Staaten und Kanada spitzt sich zu, Daniel Bonner gerät in Gefangenschaft Hannah muss endlich den Schmerz um ihre verlorene Familie vergessen, wenn sie das Leben ihres Bruders retten will.

Auch mit dem vierten Band des Romans um die Familie Bonner ist es Sara Donati wieder gelungen, den Leser komplett in den Bann der Handlung zu ziehen. Nach den ersten Anfangsschwierigkeiten, sich an manche Personen zu erinnern, die bereits in den vorherigen Bänden eine Rolle gespielt haben, habe ich mich sehr schnell wieder bei den Bonners heimisch gefühlt und regen Anteil an ihren Sorgen und Nöten genommen. Sara Donati kann Gefühle so intensiv beschreiben, daß sich der Leser persönlich betroffen fühlt. In diesem Buch geht es hauptsächlich um die Kinder von Nathaniel und Elisabeth. Ein Ereignis jagt das andere, denn Hanna kommt, vom Schicksal schwer getroffen, nach Paradise zurück und Daniel zieht, zusammen mit seinem Cousin, in den Krieg und wird dort schwer verwundet. Seine Schwester Hanna geht zu ihm, um ihm zu helfen und kann über ihrer Arbeit im Gefangenenlager ihren eigenen Kummer vergessen. Bis zur letzten Seite hält die Spannung an, und am Ende stellt man fest, daß noch sehr viele Fragen offen sind. Also bleibt nichts weiter übrig, als mit Ungeduld auf das nächste Buch zu warten. Das Original soll heuer im Herbst erscheinen. Hoffentlich ist dann auch bald die deutsche Übersetzung erhältlich.

 

Herz aus Feuer - Jude Deveraux * *

Obwohl Blair Chandler den Arzt Dr. Lee Westfiled heimlich liebt, gibt sie ihren Traum, selbst Ärztin zu werden, nicht auf. Allen Widerständen zum Trotz erreicht sie ihr Ziel und erntet darüber hinaus Westfields Liebe. Doch trotz aller Begeisterung gelingt es ihr nicht, das Vertrauen der Kranken zu gewinnen. Und dann geschieht auch noch etwas, das ihre Ehe zu zerstören droht. Aber Blair gibt den Kampf nicht auf....

Die Geschichte kam mir völlig überzogen vor. Es sind einfach zu viele Verwicklungen in die Geschichte gepackt, um noch irgendwie realistisch rüberzukommen. Die Handlungen der Protagonisten konnte ich zum Teil nicht nachvollziehen, denn sie kamen mir völlig kindisch und unvernünftig vor. Bei einem Liebesroman erwarte ich zwar nicht gerade eine sachliche, völlig realistische Geschichte, aber in diesem Fall war der Bogen für meinen Geschmack einfach zu weit gespannt.

 

Die Tochter der Wälder - Juliet Marillier * * * * *

Im 9. Jahrhundert nach Christus müssen die keltischen Fürsten ihr Land gegen den Ansturm der Briten verteidigen. Fern der Schlachtfelder wächst die junge Sorcha gemeinsam mit ihren sechs Brüdern auf - doch ihr behütetes Leben findet ein jähes Ende, als ein Fluch die Familie trifft. Allein auf sich gestellt, muss das Mädchen nach einem Gegenzauber suchen und mehr als einmal sein Leben riskieren.

Dieses Buch hat mir letzte Nacht den Schlaf geraubt. Es ist so wunderbar geschrieben, und die tragische Geschichte von Sorcha und ihren sechs Brüdern hat mich einfach nicht mehr losgelassen. Sie basiert auf dem Märchen von den sechs Schwänen (Grimm). Schon im frühen Jugendalter ist Sorcha eine gute Heilerin und kämpft zusammen mit ihren Brüdern für ihre Ideale. Als der verwitwete Vater wieder heiratet, droht den Geschwistern Gefahr. Die Stiefmutter verhängt einen Fluch über die sechs Brüder, von dem nur Sorcha sie wieder befreien kann. Eine lange Leidenszeit beginnt für das Mädchen.

Durch die bildhafte Sprache des Buches riecht man förmlich den Wald und hört die Geräusche. Ich konnte mich sehr gut in Sorcha hineinversetzen und habe mit ihr getrauert und gelitten. Es ist ein Fantasy-Roman vom allerfeinsten.

 

Kater sind eben so - Andrea Schwarz * * * *

Erinnern Sie sich noch an die Abenteuer des kleinen Drachen Hab-mich-lieb, "die" ihren Träumen traute und auszog, das Leben zu lernen? Hier können Sie erfahren, wie die Geschichte weitergeht. Mit Mühe hat Hab-mich-lieb sich selbst gefunden und genießt die neugewonnene Freiheit von vorgegebenen Rollen. Da trifft sie auf Ferdinand, einen Kater, der so ist, wie Kater eben sind: unverbesserlich, eigenwillig, aber auch ungemein liebenswert. Die Kleine wird schwach und verliebt sich bis über alle Schuppen ihres Rückenpanzers - und wenn kleine Kater Drachen lieben, dann können sie was erleben. Was? Lesen Sie selbst: Eine fabelhafte Geschichte, so wahr, wie es nur ein Märchen sein kann.

Eine sehr nette Geschichte, die sich an den ersten Band "Der kleine Drache Hab-mich-lieb" anschließt. Das Buch ist auf den ersten Blick einfach aber auch wiederum tiefsinnig und warmherzig geschrieben, ein wunderschönes Märchen für Erwachsene, das zum Nachdenken über die Liebe anregt.

 

Die Entführung der Doña Agata - Gudrun Pausewang * * * *

In Andagoya ist der Teufel los. Eine steinreiche Witwe wird durch eine Bande armer Burschen entführt. Aber statt sich und ihr Geld für ihre Erben zu retten, kocht die vornehme alte Dame für die bemitleidenswerten Entführer, flickt ihre Lumpen, sorgt für Sauberkeit in der heruntergekommenen Behausung und macht sogar ein Bordell auf, um ihre neuen Freunde an den Einnahmen zu beteiligen. Eine vergnügliche, sehr menschliche und bis zuletzt überraschende Schelmengeschichte.

Vier hartgesottene Jungs entführen eine reiche alte Dame. Sehr dramatisch beginnt die Geschichte um Doña Agata. Aber so entschlossen und verwegen sich die vier Entführer auch geben, sie können auf Dauer nicht verbergen, daß sie allesamt ein gutes Herz haben. Nachdem sie sich von dem ersten Schrecken erholt hat, fühlt sich Doña Agata bei ihren Entführern wohl und bringt deren Haushalt auf Vordermann. Als ihre Neffen das geforderte Lösegeld zahlen, möchte sie gar nicht mehr nach Hause. Auch den vier Männern ist sie inzwischen so ans Herz gewachsen, daß sie sich nur ungern von ihr trennen. Es wird noch richtig turbulent, und der Schluss hat noch einige Überraschungen bereit.

Das Buch liest sich sehr leicht und amüsant. Man schließt die vier "Gauner" und ihr "Opfer" immer mehr ins Herz, denn die Geschichte ist nur allzu menschlich und anrührend.

 

Wild wie der Wind - Johanna Lindsey * * *

Als Erbin eines großen Besitztums steht die schöne, wilde, selbstbewußte Jessie Blair jederzeit ihren Mann - nur einer, den sie leidenschaftlich und verzweifelt liebt, widersteht ihr. In ihrer Unschuld erkennt Jessie nicht, wie sehr sie der stolze Chase Summers begehrt, der längst ihrer Schönheit verfallen ist. Um ihn leiden zu sehen, verhöhnt und quält sie ihn... Erst als das Schicksal sie trennt, erkennt Chase, wie leer seine Welt ohne Jessie ist. Es ist ein langer Weg, ehe Jessie in seinen Armen zur Frau erwacht.

Dies ist eigentlich der erste Band einer Wildwest-Trilogie, von der ich das zweite Buch "Wildes Herz" bereits gelesen hatte. Wenn ich jetzt so vergleiche, hat mir "Wildes Herz" noch um einiges besser gefallen als dieses Buch. Ich habe es zeitweise nicht geschafft, mich in die Protagonisten hinein zu versetzen, die Handlungsweise der beiden war manchmal sehr verwirrend und Reaktionen schlecht nachvollziehbar. Da sowohl Jessie als auch Chase so ganz nebenbei noch ein Kindheits-Trauma zu verarbeiten hatten, waren sowohl die Dialoge als auch die Aktionen recht konfus. Die Charaktere sind von Johanna Lindsey jedoch sehr schön beschrieben, und der Roman hat auch eine gute Portion Abenteuer zu bieten. Das Buch ist durchaus lesenswert, wenn man seine Erwartungen nicht allzu hoch schraubt.

 

Die Zuckerbäckerin - Petra Durst-Benning * * * *

Stuttgart 1816: Eleonore und Sonia, zwei verwaiste Schwestern, führen ein elendes Dasein, das von Hunger und Armut geprägt ist. Um zu überleben, schrecken sie nicht einmal vor Diebstahl zurück.Doch ein glücklicher Zufall und das Mitleid der Königin Katharina verhelfen den beiden trotz ihrer Tat zu einer Anstellung am Hofe. Während die gewissenhafte Eleonore das Handwerk der Zuckerbäckerin erlernt und sich in den Holzträger Leonard verliebt, weigert sich die rebellische Sonia, sich in das geregelte Dienstbotenleben einzufügen. Königin Katharina wiederum engagiert sich für die Armen und Mittellosen und kämpft um ihre Ehe. Auf fesselnde Art und Weise verknüpft der Roman das Schicksal der drei Frauen miteinander, das von Liebe, Verrat und Intrigen dominiert wird, und zeichnet ein bewegendes Bild des angehenden 19. Jahrhunderts.

Der Anfang des 19. Jahrhunderts in Württemberg spielende Roman schildert das Schicksal zweier Schwestern, die nach einem Diebstahl von Königin Katharina am Hofe aufgenommen werden. Zwischen Eleonore und Leonard entwickelt sich eine zarte Liebe, während Sonia mit ihrem Leben immer unzufriedener wird und Wege zur Veränderung sucht. Trotz der Verschiedenheit der Mädchen liebt Eleonore ihre Schwester sehr und verzichtet sogar auf ihr eigenes Glück. Die Charaktere sind äußerst genau gezeichnet, die Geschichte wird von Seite zu Seite spannender und der ganze Schreibstil hat mir sehr gut gefallen.

 

Nomadentochter - Waris Dirie * * * *

Kurzbeschreibung: Fast zwanzig Jahre ist es her, seit Waris Dirie ihre Familie bei der Flucht aus Somalia zurücklassen musste. Und immer war sie im Ungewissen, ob Eltern und Geschwister in dem von Krieg und Hunger gepeinigten Land noch lebten oder nicht. Ausgeöst durch eine persönliche Krise, fasst sie eines Tages den Entschluss, nach Somalia zurückzukehren. Die Ankunft in ihrer Heimat und die Wiederbegegnung mit ihrer Familie wird für Waris Dirie zur Herausforderung, sich mit ihrem früheren und ihrem neuen Leben auf sehr persönliche Art auseinanderzusetzen.

In diesem Buch erzählt Waris Dirie über ihre Rückkehr, nach über 20 Jahren, zu ihrer Familie nach Somalia.

Der Schreibstil ist teilweise ein wenig konfus, andererseits auch streckenweise recht langatmig. Trotzdem finde ich, daß die Lektüre lohnenswert ist. Man erfährt sehr viel über die Lebensweise in Somalia und über die Ansichten und Bräuche dort. Es wird deutlich, daß Waris Dirie sich nicht mehr so recht in ihrem alten Lebensraum unterordnen konnte, andererseits aber die Zeit mit ihrer Familie sehr genossen hat. Einige Passagen regen einen zum Nachdenken über Lebensqualität und Besitztum an, wenn zum Beispiel Waris ihre mitgebrachten Geschenke an ihre Verwandten verteilt. Da wird deutlich, daß vieles, was wir heute als selbstverständlich erachten, eigentlich nicht lebensnotwendig wäre. Das Buch ist vom Inhalt nicht so beklemmend wie der erste Band, aber durchaus lesenswert, wenn man gerne über andere Länder und Sitten liest und am Schicksal anderer Völker Anteil nimmt.

 

Wiedersehen in Barsaloi - Corinne Hofmann * * * *

"Fast vierzehn Jahre sind seit der Flucht mit meiner damals eineinhalbjährigen Tochter Naipirai vergangen, und ich kann es kaum glauben, dass ich jetzt im Flugzeug sitze, das mich erstmals wieder nach Kenia bringen wird. Bange Fragen schießen durch meinen Kopf: Wie werde ich mein einstiges Zuhause vorfinden? Was ist geblieben? Was hat sich verändert? Werde ich die Menschen und das Dörfchen Barsaloi im Norden Kenias wiedererkennen? Wie wird Lketinga, mein ehemaliger Mann und Samburu-Krieger reagieren? Und Mama? Werden sie mich wieder in ihre Mitte aufnehmen?"

Corinne Hofmann

Auch das dritte und bisher letzte Buch von Corinne Hofmann ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend erzählt. Corinne Hofmann bringt einem die Massai-Kultur sehr lebendig nahe; man kann sich wunderbar in die verschiedenen Situationen hineinversetzen. Sie schildert das Wiedersehen mit ihrer "afrikanischen Familie" und mit vielen Bekannten aus der Zeit, als sie noch mit ihrem damaligen Ehemann und ihrer Tochter, mit fast nichts, in der Wildnis lebte. Ihre Schwiegermutter nimmt sie mit offenen Armen auf, und auch bei den anderen Verwandten und der gesamten Dorfgemeinschaft wird sie herzlich willkommen geheißen. Interessant finde ich die Schilderungen, wie sich auch im Busch die Verhältnisse einerseits sehr verändert haben, andererseits aber die Zeit dort stehengeblieben ist. Faszinierend finde ich, daß sie auch das Film-Set besucht hat, wo ihr damaliges Leben, welches sie in "Die weiße Massai" beschreibt, verfilmt wurde. Es muss ein eigenartiges Gefühl sein, plötzlich den Schauspielern gegenüberzustehen, die einen Teil des eigenen Lebens darstellen sollen. Mir hat dieses Buch noch besser gefallen als das vorhergehende, was wohl auch daran lag, daß die Schilderung über die Massai sehr viel faszinierender ist, als es die Kämpfe mit Behörden in der Schweiz sein können.

Gelesen im April 2006

Das Pesttuch - Geraldine Brooks * * * * *

Im Frühjahr 1665 klopft der fahrende Schneidergeselle George Viccars an die Tür der jungen Witwe Anna Frith. Anna muss, nach dem Tod ihres Mannes in den Bleigruben des Peak District, hart ums Überleben kämpfen. So erscheint ihr der Logiergast wie ein Geschenk des Himmels. Doch eines Morgens, als Anna von ihrer Arbeit im Pfarrhaus zurückkehrt, findet sie den Schneider in einem furchtbaren Zustand: Eine riesige lilagelbe Beule verunstaltet das schmerzverzerrte Gesicht des Mannes. Als Viccars wenig später stirbt, klingt in Annas Ohren sein Schrei nach: "Um Gottes willen, verbrennt alles!" Wenige Tage später sterben die ersten Kinder. Die Pest ist im Dorf eingezogen. Abgrundtiefe Verzweiflung, namenlose Angst und das schreckliche Sterben bringen einige Bewohner schier um den Verstand. In einer dramatischen Predigt trotzt der Pfarrer seinen Gläubigen ein Gelöbnis ab: Niemand wird das Dorf verlassen, niemand hineingelassen, bis diese Prüfung Gottes bestanden ist. Ein Jahr der Schrecken und Wunder bricht an. Zwei Drittel der Bewohner werden dahingerafft; Lynchmorde und Ausbrüche von Wahnsinn erschüttern das Dorf. Und doch erlebt Anna Augenblicke der Sinnlichkeit und des Glücks. Sie und die Pfarrersfrau Elinor, auf der ein schreckliches Geheimnis lastet, werden Freundinnen. Und dann - nach dem großen Feuer - ist alles vorbei. Doch die schwerste Prüfung, an der selbst der Pfarrer zerbrechen wird, steht Anna noch bevor.

Selten schafft es ein Buch, den Leser derart zu berühren. Gerade die Ich-Form macht die Erzählung sehr persönlich und eindrucksvoll. Normalerweise, wenn man Berichte über die Pest hört oder sieht, kommt nur das Massensterben zum Ausdruck, und man hat das Gefühl, daß sich das Leben, nach Ausbruch der Seuche, nur noch in Finsternis abspielt. Geraldine Brooks jedoch schildert sehr eindrücklich nicht nur die Schrecken und den Wahnsinn, sondern auch, daß das Leben trotzdem weiterging. Es gab Geburten und sogar schöne Momente. Und die Landschaft erblühte im Frühling wie in jedem Jahr, als wäre nichts geschehen. Der Erzählstil macht dieses Buch zu etwas Besonderem. Man kann sich in die Protagonistin hineinfühlen und mit ihr leiden und lieben. Sie muss Verluste verkraften, kann aber auch Erfolge erringen und verändert sich in diesem Jahr. Ein absolut lesenswertes Buch für jeden, der historische Romane liebt. Interessant ist auch, daß dieser Roman nach einer wahren Begebenheit erzählt wurde. Ich werde die Autorin ganz sicher nicht aus den Augen verlieren!

 

Jesus der erste neue Mann - Franz Alt * * * * *

Jesus sagt in der Offenbarung (21,5):

"Jetzt mache ich alles neu."

Das ist für Franz Alt der Ausgangspunkt und Grund zu fragen: "Warum wurde seit Jesus nicht alles neu?"

Seine Antwort in diesem Buch ist: "Den wirklichen Jesus haben wir noch nicht begriffen."

Angesichts lebensbedrohender ökologischer Katastrophen und existentieller Ängste der Menschen entwirft Franz Alt ein neues Bild von Jesus und setzt damit einen provozierenden geistigen Neuanfang.

Franz Alt schildert in seinem Buch den Menschen Jesus, weniger den Gottes-Sohn. In angenehm kompakter Form beschreibt er an Hand von Bibelstellen, daß es anscheinend einige Mißverständnisse bei den Werken und Worten von Jesus gab und heute immer noch gibt.

Besonders seine Meinung zu Kindern und Frauen sieht nach Franz Alt völlig anders aus, als es uns die Kirche glauben läßt. Franz Alt stellt die Rolle der Frau in der Bibel in Frage, denn da kommt das Weibliche allgemein schlecht weg, wie es in der damaligen Zeit allgemein üblich war. Er nimmt Bezug auf die Bergpredigt und verfolgt Zusammenhänge bis heute, zeigt Möglichkeiten auf, wie wir die Worte Jesu' auch heute noch sehr gut in unserem Leben und für die Umwelt anwenden können. Ein wohltuendes Buch, das völlig neue Erkenntnisse schafft.

 

Küß mich Highlander - Karen Marie Moning * * *

Cercinn ist ein mächtiger schottischer Krieger, der in einer von uralten Gesetzen und zeitloser Magie bestimmten Welt lebt. Aber selbst unsterbliche Kräfte haben den Herrn von Castle Brodie nicht auf das schöne, aber verwunschene Mädchen aus dem 21. Jahrhundert vorbereiten können, das plötzlich vor ihm steht. Ein furchtbarer Wink des Schicksals hat sie 700 Jahre in der Zeit zurück und in sein Privatgemach geschickt, um ihn mit ihrer Schönheit in Versuchung zu führen – und in ihm ein Verlangen zu wecken, das niemals gestillt werden kann. Denn diese Frau, die er so leidenschaftlich besitzen will, hat er einst zu zerstören geschworen

Von allen Büchern aus Karen Marie Moning's Highlander-Serie hat mir dieses bisher am wenigsten gut gefallen. Die Story ist etwas langatmig und das Ende einfach zu "phantastisch". Und mir haben besonders hier die witzig-spritzigen Dialoge gefehlt. Dies war das erste Mal, daß ich mich durch ein Buch von K.M. Moning regelrecht durchkämpfen mußte.

 

Wild wie deine Zärtlichkeit - Johanna Lindsey * *

Wie durch ein Wunder überlebt die schöne und eigenwillige Tedra de Arr den Angriff einer fremden Streitmacht auf ihrem Heimatplaneten. Von diesem Augenblick an beginnt für die junge Frau eine Odyssee, die immer wieder ihren ganzen Mut und Scharfsinn fordert.

Nach einer abenteuerlichen Flucht erreicht Tedra mit ihrem Raumschiff einen bewohnten Planeten. Hier wird sie schon bald das Opfer eines schweren Schicksalsschlags. Denn eines Tages steht sie Challen gegenüber, dem attraktiven und verwegenen Herrscher dieser exotischen Welt, und was er mit Tedra vorhat, ist alles andere als ehrenhaft: Er bezwingt sie in einem Zweikampf und erklärt ihr ohne Umschweife, daß sie nun verpflichtet sei, jeden seiner Wünsche widerspruchslos zu erfüllen.

Tedras Ehre gebietet es, diesen Mann, der sie ihrer Freiheit und Würde beraubt hat, aus tiefstem Herzen zu hassen. Tag und Nacht sinnt sie auf Rache, und dafür ist sie bereit, bis zum Äußersten zu gehen. Doch als sie herausfindet, daß sein Selbstbewusstsein dem ihren nichts nachsteht verfällt sie dem Zauber seiner faszinierenden Persönlichkeit. Über verletzten Stolz und Wut siegt schließlich die Liebe - ein Gefühl, das Tedra in große innere Konflikte stürzt. Aber damit wird sie auf ihre ganz besondere Weise fertig

Entgegen aller guten Kritiken konnte mich das Buch nicht begeistern. Die ganze Geschichte dreht sich eigentlich nur um "Thema Nummer Eins". Challen der Barbar hat von Anfang an nichts anderes im Sinn, wie Tedra zu verführen und zu besitzen. Dieser wenig umfangreiche Handlungsstrang zieht sich durch eine recht müde Science-Fiction-Geschichte. Durch den recht eigenwilligen Bordcomputer Martha läßt man sich schon das eine oder andere Mal zu einem Schmunzeln hinreißen, aber das war's dann auch schon.

 

Wie Tau auf meiner Haut - Linda Howard * * * * *

Die junge Wissenschaftlerin Grace St. John hält mit einem alten Manuskript den Schlüssel zu unbegrenzter Macht in der Hand. Schon bald wird sie von Verbrechern gejagt, die ihr den Schatz entreißen wollen. Nur einer kann Grace helfen: Niall, ein Krieger, der einst das Gelübde abgelegt hat, das Manuskript für alle Ewigkeit zu hüten. Doch Niall lebt im Schottland des 14. Jahrhunderts, und Grace lernt, daß die Liebe alle Grenzen zu überwinden vermag.

An einem schönen Frühlingsabend verändert sich die heile Welt der jungen Wissenschaftlerin Grace St. John mit einem Schlag, als ihr Bruder und ihr Mann vor ihren Augen umgebracht werden. Schnell begreift Grace, daß es der Mörder eigentlich auf sie abgesehen hatte. Von da an ist nichts mehr wie es war. Grace ist auf der Flucht und obdachlos. Sie wird von ihrem eigenen Chef gejagt und kämpft ums nackte Überleben. Das einzige, was sie noch empfinden kann, ist Haß auf den Mörder ihrer Familie, und sie schwört Rache. Von der glücklichen jungen Frau wird sie zur Kämpferin und wächst über sich selbst hinaus.

Die Verwandlung der jungen Wissenschaftlerin ist faszinierend. Linda Howard hat hier einen genialen Roman geschrieben, in dem viele unterschiedliche Roman-Elemente vereinigt sind.

 

Die Tatarin - Iny Lorentz * * *

Russland im Jahre 1707: Das Leben der jungen Tartarin Schirin ändert sich jäh, als ihr Vater, der Khan, nach einem missglückten Aufstand von den Russen gefangen genommen wird. Die Sieger fordern den Khan auf, ihnen einen Sohn als Geisel zu stellen. Doch der älteste seiner Söhne ist bereits tot und der jüngste noch zu klein. Also wird Schirin kurzerhand in Männerkleider gesteckt und unter dem Namen ihres toten Bruders an die Russen ausgeliefert. Für Schirin beginnt eine harte Zeit, in der sie nicht nur ihre wahre Identität verheimlichen, sondern auch ihre aufkeimenden Gefühle für einen jungen Russen aus feindlichem Lager verbergen muss ...

Nach der Lektüre muss ich sagen, es ist nicht unbedingt mein Lieblingsbuch von Iny Lorentz. Das liegt aber hauptsächlich an der Thematik. Die junge Tatarin Shirin wird, als Mann verkleidet, dem russischen Offizier Sergej unterstellt. Der Großteil des Romans spielt sich auf dem Schlachtfeld bzw. bei den russischen Stellungen ab. Die militärischen Strategien und Taktiken sowie das Kriegsgemetzel werden für meinen Geschmack zu ausführlich geschildert. Die Gedanken und Gefühle von Shirin in Männerverkleidung und ihr Verhältnis zu Sergej nehmen eigentlich nur eine Nebenrolle im Buch ein. Die Geschichte ist zwar übergenau recherchiert, was das Lesen für mich äußerst langatmig gestaltet hat. Die Spannung wird sehr, sehr langsam aufgebaut, und als Shirin's Verkleidung auffliegt, geht alles plötzlich sehr schnell, als müsse das Buch flugs zu Ende gebracht werden. Und gerade an diesem Punkt hätte ich gerne noch etwas ausführlicher erfahren, wie es weiterging. Alles in allem entsprach diese Geschichte nicht so sehr meinem Lesegeschmack, daher vergebe ich nur 3 Sterne.

Wildes Herz - Johanna Lindsey * * * *

Jocelyn Fleming, eine verwöhnte Londoner Artistokratin, begegnet in der unberührten Wildnis Arizonas einem faszinierenden Mann, in dessen Adern das heiße Blut der Cheyenne fließt. Colt Thunders Aufgabe ist es, die aufreizend schöne Engländerin zu beschützen, aber schon bald erliegt er den Reizen der leidenschaftlichen Jocelyn.

Seine Zuneigung zu Walter Callans Tochter muss Colt Thunders fast mit dem Leben bezahlen, als deren Vater erfährt, daß er ein Halbblut ist. Daher hat Colt allen weißen Frauen abgeschworen. Aber er hat nicht mit Jocelyn Fleming gerechnet, denn sie ist ganz anders als die Frauen die er bisher kennengelernt hat. Colt macht seine Herkunft sehr deutlich, damit keine Mißverständnisse aufkommen und muss feststellen, daß Jocelyn diesbezüglich keine Vorurteile hat, wie er das bisher von Frauen gewohnt war. Aber auf Grund seiner schlimmen Erfahrungen gibt sich Colt absolut unnahbar. Man muss schmunzeln wenn man liest, was Jocelyn alles so anstellt, um seine Aufmerksamkeit zu erringen. Der Roman ist amüsant zu lesen und enthält eine gute Portion Abenteuer. Erst jetzt habe ich erfahren, daß der Roman der mittlere Band einer Trilogie ist, die man zwar jeweils einzeln lesen kann, Band 1 und 3 handeln von Freunden Colt's, die auch in "Wildes Herz" vorkommen und sehr sympathisch geschildert werden. Die beiden anderen Bücher werde ich gewiß auch lesen.

 

Moppel Ich - Susanne Fröhlich * * * * *

Diät zu halten ist kein Spaß. Dicksein auch nicht. Der tägliche Kampf mit den Pfunden ist nichts für Feiglinge. Süßigkeiten, Big-Mac und Co sind mächtige Gegner. Wie man sie (wenigstens zeitweise) besiegt, warum dürre Zicken fast schlimmer sind als eine Woche ohne Kohlenhydrate, von Hungeranfällen, Strategien, Tricks der Promis, Sportversuchen, kleinen Niederlagen und großen Erfolgen berichtet Susanne Fröhlich aus Erfahrung am eigenen Leib. Wie gewohnt schonungslos - vor allem mit sich selbst. Trost, Hoffnung und schlankere Perspektiven für alle, die täglich aufs Neue mit ihrem "Moppel-Ich" in den Ring steigen.

Mit viel Humor und Herz schildert Susanne Fröhlich in diesem Buch den "Leidensweg" vieler Übergewichtiger, hier schlicht "Moppel" genannt.

Das Lesen macht viel Vergnügen, und Frau Fröhlich spricht mir des öfteren aus dem Herzen! Meine eigene Meinung wird in diesem Buch immer wieder bestätigt, und es ist tröstlich, daß man nicht alleine ist mit seinem Kampf gegen die Pfunde, denn auch Prominente haben so ihre Probleme. Mit einem Portion Selbstironie werden hier utopische Kleidergrößen probiert und mehr oder weniger strenge Diätpläne befolgt. Frau Fröhlich schreibt so herzerfrischend, man kommt aus dem Schmunzeln nicht heraus. Und man kann sich nur ein Beispiel an ihr nehmen. Denn die Powerfrau tritt in erste Linie für Lebensfreude und Selbstakzeptanz ein, nicht nur Magerkost und Leidensmiene. ;-)

 

Rebellische Herzen - Christina Dodd * * *

Lady Charlotte Dalrumple ist Englands erfolgreichste Anstandsdame. Die Unterweisung des entsetzlich unzivilisierten Lord Wynter Ruskin, der seine Jugend unter Beduinen in der Wüste verbracht hat, scheint aber sogar ihre Fähigkeiten zu übersteigen. Vor allem, da sich der schöne Wilde kaum für den Unterricht, dafür umso mehrfür die Lehrerin zu interessieren scheint....

Die Lektüre dieses Buches ist recht vergnüglich und unkompliziert. Auch wenn sich die Angelegenheit im 18. Jahrhundert abspielt, ist das Buch nicht gerade als historischer Roman zu betrachten, denn eigentlich dreht sich die Geschichte hauptsächlich um die Entwicklung der Liebesgeschichte zwischen Lady Charlotte und Lord Wynter. So ganz nebenbei wird noch ein Betrugsfall geklärt, und man erfährt einiges über die Gesellschaft des damaligen Englands. Der Roman ist genau das richtige zum Abschalten, wenn man mal nicht groß nachdenken möchte.

Maria, ihm schmeckt's nicht! - Jan Weiler * * * * *

Geschichten von meiner italienischen Sippe:

Nach der Hochzeit verändern sich die Dinge grundlegend - besonders, wenn man wie Jan Weiler in eine italienische Großfamilie einheiratet: "Es gibt nämlich einen riesenhaften Stammbaum, der sich in der Mitte in zwei etwa gleich starke Äste teilt. Man hat sich vor vielen Jahren endgültig zerstritten, aus Gründen, die keiner mehr so richtig kennt. Seitdem heißt es von einem Zweig, er sei blöd, und vom anderen, er sei geizig. Die meisten Männer der einen Familienhälfte heißten Mario (blöd) und die meisten Männer der anderen heißen Antonio (geizig). Mein Schwiegervater ist ein Antonio und gar nicht geizig. Jedenfalls lassen beide Familienhälften kein gutes Haar aneinander."

"Als ich meine Frau heiratete, konnte ihre italienische Familie leider nicht dabei sein. Zu weit, zu teuer, zu kalt. Schade, dachte ich und öffnete ihr Geschenk. Zum Vorschein kam ein monströser Schwan aus Porzellan mit einem großen Loch im Rücken, in das man Bonbons füllt. Menschen, die einem so etwas schenken, muss man einfach kennen lernen."

Die herrlich komische Geschichte einer unglaublichen Verwandtschaft aus dem unbekannten italienischen Bundesland Molise, das laut seiner Bewohner "am A...... der Welt" liegt.

Die Geschichte ist einfach zu köstlich! Viele Gespräche und Situationen zwischen Antonio und seinem Schwiegersohn lassen einen beim Lesen schmunzeln. Andererseits wird man auch nachdenklich, wenn Antonio von seiner Anfangszeit in Deutschland erzählt. Sein Weg nach Deutschland war steinig und einsam, und trotzdem hat er nicht den Mut verloren und sich nicht einschüchtern lassen. Das Verhältnis Gastarbeitern gegenüber war anscheinend in den 60er Jahren in Deutschland nicht besonders herzlich. Der Einblick in diese deutsch-italienische Familie kann vielleicht etwas zum gegenseitigen Verständnis und zu mehr Toleranz allen Fremden gegenüber beitragen.

 

Das Kreidekreuz - Ulrike Schweikert * * * * *

Auf Drängen ihrer Familie und nicht aus Liebe hat Anne Katharina Vogelmann den Haller Salzsieder und Ratsherrn Michel Seyboth geheiratet.

Als die Unruhen der Bauernkriege und ihre zu allem entschlossenen Anhänger nach Schwäbisch Hall vordringen, befindet sich unter ihnen auch Rugger, Katharinas große Jugendliebe. Plötzlich steht sie ihm wieder gegenüber, jenem Mann, der ihr den ersten unschuldigen Kuss raubte, - und kann sich der wieder aufflammenden Leidenschaft nicht entziehen.

Michel, ein strenger Befürworter der alten Gesellschaftsordnung, beäugt Rugger äußerst misstrauisch, und bald gerät Anne Katharina zwischen die Fronten der verfeindeten Parteien. Sie muss sich entscheiden - nicht nur, auf welcher Seite sie steht, sondern auch zwischen ihrem Ehemann und ihrer Jugendliebe.....

Zu diesem wunderbaren Buch gibt es wieder eine Leserunde bei den Büchereulen, an der ich teilgenommen habe. Jede Menge Informationen und Meinungen zum Roman kann man dort nachlesen: Hier geht's zur Leserunde "Das Kreidekreuz"

 

Eddies Bastard - William Kowalski * * * * *

Alles begann mit einem Körbchen vor der Tür eines großen, zerfallenen Farmhauses. In diesem Korb, eingehüllt in eine Decke, lag ein schlafendes Baby. Das Einzige, was auf seine Herkunft hindeutete, war ein Zettel mit den handgeschriebenen Worten: Eddies Bastard

Als der alte verbitterte Mann auf der Schwelle seines Hauses dem Kind in die Augen blickt, weiß er sofort, dass dies sein Enkelsohn ist. Also beschließt er, den Jungen alleine aufzuziehen - mit Liebe, gebratener Mortadella und der faszinierenden Geschichte seiner wilten, und verrückten Familie.....

Dem Autor gelingt es sehr gut, Alltägliches interessant und spannend zu schildern. Die Geschichte ist in der Ich-Form geschrieben, aus der Sicht des Jungen, der heimlich in einem Körbchen bei seinem Großvater abgestellt wurde. Seine Kindheit und Erziehung durch den alkoholkranken Großvater verläuft außergewöhnlich aber sehr liebevoll. Die kleinen und großen Tragödien des Alltags sind so fesselnd erzählt, daß man sich schwer wieder von dem Buch losreißen kann. Auch die menschlichen Schwächen von Billy und seinem Großvater werden so geschildert, daß die beiden sehr sympathisch rüberkommen. Das alte Haus, in dem sie wohnen, scheint voller Geister der Vorfahren zu sein. Billy hört von seinem Großvater jede Menge Geschichten, die er begierig aufnimmt. Denn sie helfen ihm bei der Suche nach seinen Wurzeln. An manchen Stellen wird's ein wenig geheimnisvoll, denn der Großvater neigt dazu, sich mit den Geistern zu unterhalten. Auch Billy hat einige Erlebnisse, die auf eine übersinnliche Ader schließen lassen. Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen. Die Fortsetzung steht schon auf meinem Wunschzettel.

 

Das Geheimnis von Bahnsteig 13 - Eva Ibbotson * * *

Der Bahnsteig 13 des Londoner Bahnhofs King's Cross ist seit Jahren geschlossen. Trotzdem herrscht dort manchmal reger Betrieb - immer dann, wenn der Gügel, der Durchlass zur Insel, geöffnet ist. An einem dieser Tage passiert ein Unglück: Lili, Rose und Violet, die Kinderschwestern des kleinen Inselprinzen, passen nicht richtig auf ihren kleinen Schützling auf, der ihnen prompt entführt wird. Und der Gügel ist die nächsten neun Jahre geschlossen!

Rechtzeitig zur nächsten Gügelöffnung werden vier geheimnisvolle Retter nach London gesandt. Doch dort warten unangenehme Überraschungen auf sie, nicht zuletzt die, dass der bald ausfindig gemachte kleine Prinz ein ausgesprochenes Ekelpaket ist und überhaupt nicht daran denkt, auf die Insel mitzukommen. Die Inselabgesandten haben nur neun Tage Zeit, dann schließt sich der Gügel wieder......

Anfangs hat mich das Buch stark an "Harry Potter" erninnert: Ein Bahnsteig als Übergang zu einer anderen Welt, eine "böse" Familie mit einem eigenen, verzogenen Sohn und einem "Pflegesohn" (der Gute), der eher lästig ist und von allen schikaniert wird.

Aber so nach und nach hat die Geschichte für mich doch einen eigenen Reiz entwickelt. Das Buch ist lustig und spannend bis zur letzten Seite und schon für Kinder geeignet, die mit "Harry Potter" noch nicht so viel anfangen können, weil es ihnen vielleicht zu gruselig ist.

 

Freyas Töchter - Dagmar Trodler * * * * *

"Die mit dem mutigen Herzen" - so nenntman sie im Land der Wikinger: Alienor von Sassenberg. Die junge Eifelgräfin riskierte für Erik, einen Gefangenen ihres Vaters, Leib, Leben und Heimat. Und reist nun hochschwanger über die winterlich-wilde Ostsee nach Schweden, damit der Mann ihres Herzens sein Land wieder sieht. Doch Erik, der letzte Sohn des großen Königs, war einer anderen versprochen. Und nun muss eine alte Rechnung beglichen werden - in einem Kampf, der nicht nur die Götter fordert, sondern Alienors ganzes Glück bedroht.....

Die Geschichte schließt sich nahtlos an "Die Waldgräfin" an und geht genauso spannend und packend weiter. Dagmar Trodler hat einen Schreibstil, der ganz nach meinem Geschmack ist. Sie kann Situationen, Gefühle und Stimmungen sehr gut vermitteln, in einer "blumigen", poetischen Sprache. Interessant finde ich auch die öfter eingestreuten Bemerkungen in der Landessprache, die im Anhang übersetzt werden. Da schlage ich auch gerne immer wieder nach.

Die Geschichte entwickelt sich zum Teil sehr tragisch, ist weit entfernt vom "Happy End" und alles andere als romantisch. Was Alienor und Erik ertragen müssen, bringt sie immer wieder an die äußersten Grenzen der Belastbarkeit, und man fragt sich, was ihre Liebe noch so alles verkraften kann.

Die Waldgräfin - Dagmar Trodler * * * * *

Die Chronisten schreiben das Jahr 1066. Alienor, die eigenwillige Tochter des Freigrafen zu Sassenberg in der Eifel, hadert mit ihrem Schicksal als Burgherrin. Die Eintönigkeit ihres Daseins zwischen Webrahmen, Speisekammer und Almosenkorb endet jedoch jäh, als den Jägern zu Sankt Barbara ein seltsamer Wilderer in die Hände fällt - zerlumpt, von edler Statur und der deutschen Sprache offenbar nicht mächtig. Sein Schweigen selbst unter der Folter macht den Freigrafen rasend, und der Fremde scheint dem Tod geweiht; da findet Alienor beim weihnachtlichen Almosengang im Kerker heraus, dass er Normannisch, die Sprache ihrer verstorbenen Mutter, spricht. Nach dieser Enthüllung hofft der Freigraf darauf, dass seine Tochter auch die Herkunft des rätselhaften Fremden aufdecken kann, und er macht ihn ihr - gebrandmarkt und in Halseisen gelegt - als Reitknecht zum Geschenk. Obwohl Alienor sich vor dem Mann fürchtet, lernt sie bald schon seine Stärke und sein Gespür für Gefahren schätzen. Beim Versuch, einen feindlichen Überfall auf die väterliche Burg zu vereiteln, kommen die beiden sich wider Erwarten näher. Doch am Ende scheint der Fremde den letzten Auftrag des Freigrafen mit dem Leben bezahlen zu müssen.

Auf dem Sterbebett konfrontiert er Alienor mit seiner wahren Herkunft, seinem heidnischen Glauben und einer Abstammung, wie sie edler nicht sein könnte. Hin- und hergerissen zwischen Schuldgefühlen und wachsender Zuneigung, nimmt Alienor den Kampf auf gegen Wundbrand, heidnische Götter und mörderische Intrigen. Bis ihr nur eine Wahl bleibt: Sie wechselt die Seiten und läßt ihr bisheriges Leben hinter sich, um nicht nur ihn, sondern auch sich selbst aus der Abhängigkeit zu befreien......

Für dieses Buch hatte ich die Gelegenheit, an einer Leserunde bei den Büchereulen teilzunehmen. Dort habe ich meine persönliche Meinung und meine Gedanken zum Buch aufgeschrieben

Hier geht's zur Leserunde:

Büchereule.de | 'Die Waldgräfin' - Dagmar Trodler

 

Aus ruhmreichen Tagen - Penelope Williamson * * * * *

Beinahe hundert Jahre nachdem der Normannenherzog Wilhelm der Eroberer die englische Krone an sich gerissen hat, ist die Herrschaft der aus Frankreich stammenden Normannen an den Randgebieten der britischen Insel immer noch nicht gefestigt. Vor allem bei den freiheitsbewußten Walisern kommt es immer wieder zu Aufständen, aber mit der Eroberung der Burg Rhuddlan mit ihren scharlachroten Mauern haben die normannischen Oberherren einen wichtigen Sieg errungen.

Der Schwarze Ritter Raine, illegitimer Sohn des Grafen von Chester, kann zu Recht stolz sein auf diese Eroberung. Obwohl er noch jung ist, hat er bereits an verlustreichen Kreuzzügen teilgenommen und gilt als gefürchteter Kämpfer, der nicht nur Turniertrophäen, sondern auch Frauen erobert. Aber seine Existenz ist mit dem Makel, ein Bastardsohn zu sein, behaftet: Von Kind an mußte er deswegen Hänseleien ertragen, und adelige Vorrechte blieben ihm verwehrt.

Um diesen Makel auszulöschen, erbittet er von König Heinrich Rhuddlan als Lehen und damit verbunden einen eigenen Adelstitel. Allerdings muß er dafür auch die walisische Fürstentocher Arianna heiraten, die einzige Nachfahrin der bisherigen Herren auf Rhuddlan.

Die blutjunge Arianna ist eine strahlende rothaarige Schönheit, selbstbewußt und charakterstark. Tief in den Traditionen und in der Liebe zu ihrem Volk verwurzelt, verfügt sie außerdem über eine beunruhigende Gabe als Seherin. Von der Erscheinung des Schwarzen Ritters abgestoßen und fasziniert zugleich, geht sie nur mit größtem Widerwillen die politische Zwangsehe mit dem normannischen Eroberer ein.

Diese Rittergeschichte aus dem alten Wales beinhaltet die volle Bandbreite menschlicher Emotionen. Sie erzählt von Liebe und Hass, wie nahe diese Gefühle oft beieinander liegen. Intrigen, Kampfgetümmel, Romantik, Leidenschaft und ein klein wenig Magie, all das ist in dem Buch zu finden. Penelope Williamson's Schreibstil ist sehr ausführlich und lebendig. Man sieht die handelnden Personen, die Landschaften und Burgen förmlich vor sich. Ich habe mit den Protagonisten gelacht, geweint und gehofft. Und der immer wieder aus dem Nichts auftauchende Taliesin (Barde oder Magier???) sorgt für die richtige Portion Mystik.

 

Die Wanderhure - Iny Lorentz * * * * *

Konstanz im Jahre 1410: Als der Graf Ruppert um die Hand der schönen Bürgerstochter Marie anhält, kann ihr Vater sein Glück kaum fassen. Er ahnt nicht, dass es dem adligen Bewerber nur um das Vermögen seiner künftigen Frau geht und dass er dafür vor keinem Verbrechen zurückscheut. Marie und ihr Vater werden Opfer einer gemeinen Intrige, die das Mädchen zur Stadt hinaustreibt. Für Marie gibt es nur zwei Möglichkeiten: Selbstmord zu begehen oder ihr Leben fortan als Wanderhure zu fristen. Mit Hilfe der erfahrenen Dirne Hiltrud entscheidet sie sich für das Leben und wird bald zu einer begehrten »Hübschlerin«. Dabei verliert Marie jedoch ihr wichtigstes Ziel nicht aus den Augen: Sie will sich an denen rächen, die sie ins Elend gestürzt haben.

Dieses Buch schildert die Schrecken des Mittelalters sehr lebensnah . Erschüttert liest man über die Verwandlung der braven Bürgerstochter zur rechtlosen Hure. Das Leben auf der Straße wird sehr detailreich und lebendig geschildert. Die Charaktere sind deutlich beschrieben. Beim Lesen fühlt man sich schnell auf einen mittelalterlichen Markt zurückversetzt. Glücklicherweise hat die Geschichte ein "Happy End", zumindest in diesem Buch. Ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht. Die Fortsetzung steht bereits ganz oben auf meiner Bücher-Wunschliste.

 

Der dunkle Highlander - Karen Marie Moning * * * * *

Als die Studentin Chloe Zanders Dageus MacKeltar kennen lernt, ahnt sie nicht, dass er ein Schotte aus dem 16. Jahrhundert ist, gefangen zwischen den Welten. Dageus kämpft einen aussichtslosen Kampf gegen dreizehn Druiden, die von seiner Seele Besitz ergriffen haben. Noch ehe Chloe sich versieht, ist sie in seinen Bann geraten und findet sich im Schottland seiner Zeit wieder. In dieser Welt der dunklen Verführung und zeitlosen Magie muss sie sich der größten Herausforderung ihres Lebens stellen: dem Kampf gegen dreizehn böse Geister, um das Herz eines einzigen, unwiderstehlichen Mannes zu retten.

Dieser Band von Karen Marie Moning's Highlander-Reihe erzählt die Geschichte von Dageus MacKeltar, Drustan's Zwillingsbruder. Dageus bricht den Pakt zwischen den MacKeltars und den "Tuatha Dé Danaan", dem alten Feenvolk der Highlands, um seinen Bruder zu retten. Dadurch können die bösen Geister von 13 verdammten Druiden mehr und mehr von ihm Besitz ergreifen.

Das Buch ist sehr viel ernster und düsterer als die vorhergehende Geschichte. Aber auch diesen Band kann man nicht so einfach weglegen, man muss einfach wissen, wie es mit Dageus und Cloe weiter geht. Ob die Liebe der beiden das Leben und die Seele von Dageus retten kann? Ich werde es hier nicht verraten ;-) Aber auch diese Geschichte kann ich Liebhabern historischer Liebesromane (mit viel Erotik und Phantasy) empfehlen.

 

Die Liebe des Highlanders - Karen Marie Moning * * * * *

Gwen Cassidy, 25 Jahre alt und Versicherungsangestellte aus New Mexico, unternimmt eine Bustour durch Schottland, um ihrer Einsamkeit zu entfliehen. Während eines Spaziergangs in den Bergen fällt sie plötzlich in eine Felsspalte - und landet direkt auf einem schlafenden Mann. Eine ungewöhnliche Begegnung, in mehrfacher Hinsicht, denn der Fremde behauptet, Drustan MacKeltar zu sein, ein schottischer Edler des 16. Jahrhunderts, den es mittels magischer Kräfte in die Zukunft verschlagen hat. Gwen ist fasziniert von seiner Ausstrahlung und verliebt sich in Drustan. Sie folgt ihm zurück in seine Welt - doch kriegerische Zeiten, Heimtücke und Verrat warten auf die beiden und Gwen benötigt all ihren Mut und ihren Glauben an die Liebe, um die Gefahren zu überstehen.

Dieses Buch von Karen Marie Moning fand ich bisher von allen gelesenen am allerbesten. Absolut witzig beschreibt sie die Dialoge und Mißverständnisse zwischen dem edlen Highlander aus dem 16. Jahrhundert und einem modernen Mädchen aus der heutigen Zeit. Die Theorien zum Thema "Zeitreise" sind zwar sehr phantastisch aber interessant geschildert. Man läßt sich gerne vom Zauber der alten Zeit und der Highlands einfangen und kann das Buch nicht so schnell beiseite legen, wenn man sich einmal festgelesen hat. Und so ganz nebenbei bemerkt strotzt auch dieser Band wieder von Erotik pur!

Am Rande der Dunkelheit - Barbara Erskine * * * *

"Das mitreißendene Epos über Liebe, Verrat und das Geheimwissen einer keltischen Priesterin"

Adam, der Sohn eines puritanischen Pfarrers, ist vierzehn, als er 1935 in der Nähe eines keltischen Steins im schottischen Hochland die exotische Brid kennenlernt. Daß Brid eine mit medialen Kräften begabte Druidenschülerin aus dem 6. Jahrhundert ist, kann er nicht ahnen. Aus den Spielgefährten wird Jahre später ein Liebespaar, und ohne es zu merken, entführt seine Freundin ihn manchmal in ihre Zeit und Welt.

Ebensowenig weiß er von der Gefahr, in die beide sich begeben, wenn sie immer wieder den mystischen "Stein der Zeit" passieren. Brid soll dieses Vergehen mit dem Tod büßen, weil sie von ihrem Volk als Verräterin angesehen wird.

Als Adam zum Medizinstudium nach Edinburgh geht, kann Brid dem ihr vorbestimmten Opfertod entrinnen, indem sie ihm dorthin folgt. Doch der junge Mann wendet sich von ihr ab. Er schließt neue Freundschaften, heiratet und zieht nach Südengland.

Als es Brid dann gelingt, ihn wieder aufzuspüren, kennt ihre Wut keine Grenzen, und sie nimmt Rachen an den Menschen, die Adam besonders nahe stehen.

Wird es Adam gelingen, sich und seine Familie von Brids schrecklichem Fluch zu befreien?

Insgesamt gesehen, ist der Roman brilliant geschrieben. Barbara Erskine beschreibt Personen und Landschaften sehr präzise und lebendig. Die Geschichte läßt sich faszinierend an, und die Spannung steigert sich von Kapitel zu Kapitel. Allerdings wird die Story im letzten Teil immer verwirrender. Brid wechselt die Zeiten wie andere Leute ihre Wäsche. Man muß bei jedem Abschnitt ganz genau aufpassen, in welchem Jahrhundert sie sich gerade "herumtreibt". Manches an der Geschichte fand ich unlogisch und schwer nachvollziehbar. Die Buchbeschreibung verspricht "Liebe", wovon ich wenig gemerkt habe. Das Verhältnis zwischen Brid und Adam ist für meine Begriffe mehr von Besitzansprüchen und Abhängigkeit geprägt. Trotz der Tatsache, daß Brid nach und nach Adam's Familie und Freundeskreis systhematisch auszurotten versucht, ist Adam ihr hörig. Brid's Dialoge machen auf mich immer mehr den Eindruck einer schwachsinnigen, gewalttätigen Psychopathin. Eine Druidenschülerin aus dem 6. Jahrhundert hätte ich mir anders vorgestellt.

Das Ende läßt viele Fragen offen und hat mich etwas enttäuscht.

Die wundersame Schatulle - Richard Paul Evans * * * * *

Sie leben in ziemlich beengten Verhältnissen: Richard, seine Frau Keri und ihre kleine Tochter Jenna. Da kommt die Anzeige von Mary Anne Parkin wie gerufen: "Ältere Dame sucht Ehepaar, das ihr in Haushalt, Küche ud Garten hilft. Eigene Wohnung wird gestellt." Die drei überlegen nicht lange, und schon kurze Zeit später ziehen sie in die vornehme Villa der Witwe ein. Eines Tages findet Richard auf dem Dachboden eine kleine, kunstvoll verzierte Schatulle, deren Inhalt ihn plötzlich erkennen läßt, wie sehr er den Blick für das Wertvollste im Leben verloren hat. Und daß er im Begriff ist, einen beinahe unverzeihlichen Fehler zu begehen....

Eine sehr ergreifende, zu Herzen gehende Geschichte. Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen. Es ist sehr poetisch geschrieben und lädt zum Nachdenken ein. Ich finde, daß die Geschichte besonders gut in die Vorweihnachtszeit paßt. Sie ist traurig, aber sie führt letztendlich zum Guten und zu der Einsicht, daß das wichtigste Gefühl im Leben, die Liebe, sehr oft zu kurz kommt.

 

Die Familie - Mario Puzo * *

Der letzte Triumph - Es war Mario Puzos lebenslanger Traum, einen Roman über die mächtige Familie der Borgias zu schreiben - der Familie, die in Italien zur Zeit der Renaissance eine so herausragende und bestimmende Rolle gespielt hat.

Eigentlich gibt die Geschichte um die Familie Borgia jede Menge Stoff her: Eroberungen, Liebe, Intrigen, Morde, Inzest usw. Allerdings hatte ich größere Probleme, mich in das Buch einzulesen. Ich hatte den Eindruck, da wurden jede Menge Ereignisse ziemlich emotionslos aneinandergehängt. Irgendwie fehlt der ganzen Story das Leben und die Gefühle. Auch habe ich den Eindruck, daß man genau erkennen kann, welche Passagen nicht von Mario Puzo selbst geschrieben wurden, denn das Buch wurde ja erst nach seinem Tod vollendet.

 

Ein Hauch von Schnee und Asche - Diana Gabaldon * * * * *

Band 6 der Highland-Saga

Kurzbeschreibung

Die Geschichte von Claire und Jamie geht weiter Man schreibt das Jahr 1772, und die Vorzeichen der Rebellion häufen sich. In Boston wird der Tee knapp, und im dünn besiedelten North Carolina gehen abgelegene Blockhäuser in Flammen auf. Doch nur Jamie Fraser weiß die Signale zu deuten – dank der Frau an seiner Seite: Claire Randall, einer Zeitreisenden aus dem 20. Jahrhundert. In der Kolonie gärt es, und Gouverneur Josiah Martin bittet Jamie, das Hinterland für König und Vaterland zu einen. Doch es sind nur noch drei Jahre, bis der Krieg losbricht, an dessen Ende die Unabhängigkeit stehen wird – und sich die Königstreuen entweder unter der Erde oder im Exil befinden. Schon einmal musste Jamie in seiner geliebten schottischen Heimat bitter dafür bezahlen, dass er auf der Verliererseite eines Konfliktes stand – nun droht sich in der Neuen Welt für ihn die Geschichte zu wiederholen. Über all dem jedoch hängt die ganz persönliche Drohung eines winzigen Zeitungsausschnitts aus dem Jahr 1776, der von der Zerstörung des Hauses auf Fraser's Ridge berichtet – und vom Feuertod eines gewissen James Fraser und seiner gesamten Familie. Jamie hofft, dass sich seine Frau ausnahmsweise mit ihrer Vorhersage irrt und ihre Liebe kein sinnloses Opfer der Flammen wird

Mit dem sechsten Band der Highland-Saga ist Diana Gabaldon wieder ein Meisterwerk gelungen. Ich habe mir den Oktober ganz für dieses tolle Buch reserviert und es so richtig mit Genuß gelesen. Bewußt habe ich die einzelnen Kapitel auf mich wirken lassen und auch zwischendurch Pausen eingelegt, um das Gelesene noch einmal zu überdenken, denn immerhin muß man sich an viele Begebenheiten aus früheren Büchern zurück erinnern, die sich in diesem Band aufklären oder fortgeführt werden. Das wieder sehr umfangreiche Buch enthält genau die richtige Mischung von Spannung, Romantik, Geschichte, Mystik und Erotik, und das von der ersten bis zur letzten Seite. Das Ende ist einigermaßen überraschend und wirft wieder viele neue Fragen auf - und es macht schon absolut neugierig auf Band 7, auf den wir sicher einige Zeit warten müssen. Naja, Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste Freude ;-)

 

Das Herz eines Highlanders - Karen Marie Moning * * * *

Band 2 der Highlander-Serie

Sein Clan besitzt übernatürliche Kräfte, doch der Krieger Gavrael McIllioch wird vom dunklen Schicksal seiner Vorfahren verfolgt. Unter dem Namen Grimm versucht er mit allen Mitteln, sich und seine Leute vor den bösen Mächten zu schützen. Doch dann soll seine große Liebe, die wunderschöne Jillian St. Clair, an einen anderen verheiratet werden. Gavrael muss sich entscheiden - zwischen der eigenen Sicherheit und der Übermacht einer einzigartigen Liebe.

In diesem Buch wird die Geschichte von Hawk's Freund Grimm erzählt, dem "Berserker". Bis zur Hälfte hat sich die Story etwas sehr gezogen, einges war sehr verwirrend, nicht nur für Jillian sondern auch für den Leser ;-)

Aber so ca. ab der Mitte hat mich die Geschichte doch noch gepackt, und ich konnte wieder mal nicht aufhören. Etwas unklar war für mich der Umstand, dass Grimm anfangs sehr abweisend, sogar teilweise unverschämt zu Jillian war. Wieso er plötzlich umschwenkt und doch eine gewisse Annäherung zuläßt, ist manchmal nicht so ganz nachvollziehbar, denn der Grund seiner anfänglichen Unnahbarkeit hatte sich ja zu diesem Zeitpunkt (seiner Meinung nach )nicht geändert. Auch der Schluss ist teilweise etwas undurchsichtig. Genaueres möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da sich sonst diejenigen ärgern würden, die noch vorhaben, das Buch zu lesen.

 

Zauber der Begierde - Karen Marie Moning * * * * *

Band 1 der Highlander-Serie

Der blendend aussehende Hawk ist berühmt im Schottland des 16. Jahrhunderts: für seine Tapferkeit in der Schlacht ebenso wie für seine Standhaftigkeit im Bett. Doch keine Frau interessiert ihn länger als eine Nacht. Bis ihn ein Elfenzauber mit der einzigen Frau vermählt, die ihn nicht begehrt. Denn Adrienne kommt aus dem 20. Jahrundert und hat von Männern die Nase gestrichen voll...

Nachdem die Bücher von Karen Marie Moning inzwischen schon Kult-Status haben, kam ich natürlich nicht darum herum, mir die Reihe bei Buchticket zu ertauschen. Von diesem ersten Buch war ich angenehm überrascht. Es handelt sich um eine gut gelungene Mischung aus Liebesgeschichte mit Zeitreise, Mystik, Spannung und einer großzügigen Portion Erotik. Die Dialoge zwischen den beiden "Liebenden" sind teilweise sehr amüsant, was unter anderem an der sehr unterschiedlichen Lebenseinstellung und Sichtweise der beiden liegt. Da Adrienne aus der heutigen Zeit stammt, hat sie natürlich Ausdrücke auf Lager, die in dem Zeitalter, wo sie landet, absolut unüblich sind. Die Einmischung aus der Elfenwelt macht das Zusammenfinden des jungen Paares nicht gerade einfacher. Aber die Geschichte hat natürlich ein Happy End und mach auf jeden Fall Lust auf mehr. ;-)

Zuflucht im Kloster - Ellis Peters * * * * *

Bruder Cadfael Reihe Band 7:

Es begann so, wie auch die schwersten Stürme beginnen: Mit einem kaum wahrnehmbaren Beben, einem leisen, so entfernten und doch so unheilschwangeren Geräusch, dass jeder, dessen Gehör scharf genug war, es zu vernehmen, sofort die Ohren spitzte und versuchte, alle anderen Geräusche auszuschließen, um sich allein auf diesen Ton zu konzentrieren und die Warnung zu verstehen.

Die Abtei zu Shrewsbury im Jahre des Herrn 1140: Bruder Cadfael und die Benediktinermönche werden aus ihrer österlichen Ruhe gerissen, als sich ein junger Mann zu ihnen flüchtet. Die aufgebrachten Bürger des nahen Dorfes fordern sein Leben, denn er steht im Verdacht, einen Raubmord begangen zu haben. Bruder Cadfael aber glaubt an die Unschuld des Flüchtigen - und als ein weiterer Mord geschieht, zieht der schlaue Mönch aus gefälschten Indizien die richtigen Schlüsse.

Ein spannender Krimi, der in einem Kloster beginnt. Ein junger Mann flüchtet sich in die heiligen Mauern, weil er des Mordes und Diebstahls verdächtigt und verfolgt wird. Bruder Cadfael nimmt sich des Falls an und ermittelt mit Scharfsinn und gleichzeitig mit viel Feingefühl. Gleichzeitig ist noch eine zarte Liebesgeschichte in den Roman eingebettet. Mir hat die Geschichte gut gefallen; der Schreibstil hat sich wunderbar dem mittelalterlichen Flair angepaßt. Das kurzweilige Buch läßt sich flüssig lesen. Die Geschichte ist genau die richtige Mischung aus Spannung und Romantik, ideal für ein schönes Schmökerstündchen.

Trag mich über die Berge - Elizabeth Laird * * * * *

Völlig überraschend erfährt Tara, daß ihr Vater von der irakischen Geheimpolizei gesucht wird. Weil er einer Gruppe kurdischer Rebellen angehört, muß die Familie Hawrami ganz plötzlich in die Berge fliehen. Aber auch dort sind sie nicht sicher, denn immer wieder greifen irakische Regierungstruppen die kurdischen Bergdörfer an. Schweren Herzens entschließt sich die Familie, in den Iran zu gehen, und damit beginnt ein langer und schwieriger Weg auf der Suche nach der Freiheit....

Elizabeth Laird, die selbst im Irak gelebt hat, bringt ihren Lesern mit Taras Geschichte ein Schicksal nahe, wie es Flüchtlinge auf der ganzen Welt erleiden.

Das Buch schildert mit beklemmender Deutlichkeit das Schicksal einer Kurdenfamilie auf der Flucht. Die Geschichte wird aus der Sicht von Tara erzählt, die mit ihren Eltern und Geschwistern vor der Verfolgung im Irak in die Berge fliehen und später im Iran Schutz suchen. Tara, die bis dahin ein ganz normales Teenager-Leben geführt hat, gerät in Lebensgefahr und lernt Not und Hunger kennen. Sie sehnt sich nach ihren Freundinnen, nach der Schule und nach ihrem gemütlichen Haus in Sulaimanja zurück. Die Familie in der Geschichte wurde von der Autorin erfunden, aber es wird deutlich, daß viele Schicksale in sehr ähnlicher Weise stattgefunden haben. Elizabeth Laird hatte Kontakt zu mehreren Kurden in England, die ihre Erfahrungen geschildert haben. All dies fließt in die Erzählung mit ein. Es ist nach meiner Meinung ein wichtiges Buch für Jugendliche und Erwachsene, weit entfernt von unserer alltäglichen "heilen Welt".

Die Kastratin - Iny Lorentz * * * * *

Die junge Giulia, Tochter des Kapellmeisters Fassi aus Salerno, hat nur einen brennenden Wunsch: Sie möchte im Chor ihres Vaters singen. Doch im Italien der Renaissance ist den Frauen das Singen in der Kirche verwehrt.

Ein Zufall gibt Giulia die Chance, ihren größten Traum zu verwirklichen. Der Preis, den sie dafür zu zahlen hat, ist allerdings hoch: Fortan muss sie als Kastrat verkleidet durch die Lande ziehen. Als sie ihrer großen Liebe begegnet, wird ihr das zum Verhängnis.....

Dies ist der erste Roman von Iny Lorentz, den ich gelesen habe, und ich bin sicher, daß ich nach und nach auch ihre anderen Bücher verschlingen werde.

Die Geschichte spielt im Italien der Renaissance, als es Frauen streng verboten war, in der Öffentlichkeit zu singen. Giulia, die Tochter des Kapellmeisters, entdeckt schon als kleines Mädchen ihre Liebe zur Musik. Die kränkliche Mutter tut alles, um dieses Interesse zu verhindern und halst dem Kind viel zu schwere Arbeiten auf. Nur so, denkt sie, kann sie das Seelenheil ihrer Tochter retten. Aber immer, wenn es die Zeit erlaubt, schleicht sich die kleine Giulia zum Kloster, um den Chorknaben heimlich bei den Proben zuzuhören.

Eines Tages erhält sie die Gelegenheit, als Junge verkleidet, eine Messe mitzusingen. Für Giulia wird ein Traum wahr, aber für ihre Freude, singen zu dürfen, zahlt sie einen hohen Preis. Fortwährend lebt sie in der Angst, daß ihre Verkleidung als Kastrat entdeckt wird.

Es ist der Autorin gelungen, die widersprüchlichen Gefühle Giulias in Worte zu fassen. Immer wird die junge Frau hin und her gerissen zwischen ihrer Liebe zur Musik und dem Wunsch, als Frau zu leben und geliebt zu werden.

Alles in allem ein packender historischer Roman, den man so schnell nicht aus der Hand legt, wenn man sich einmal festgelesen hat.

 

Zurück aus Afrika - Corinne Hofmann * * * *

Die "weiße Massai" erzählt, wie es weiterging.....

Nach dem Leben in einer fast archaischen Welt muss Corinne Hofmann so manche Fähigkeit neu erlernen, die das Leben in der "Welt der Weißen" erfordert. Doch mit der gleichen Stärke, dem Mut und dem Optimismus, mit denen sie die Herausforderungen in Kenia bewältigte, baut sie für sich und ihre kleine Tochter eine neue Existenz auf.

Während dieser Zeit hält sie durch viele Briefe den Kontakt zu ihrer "afrikanischen Familie". Eines Tages kehrt sie zurück und blickt vom Dach Afrikas, dem Kilimandscharo, in die Weiten des kenianischen Hochlandes.........

Wie bereits in ihrem ersten Buch "Die weiße Massai" gelingt es Corinne Hofmann, den Leser von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln. Wenn man einmal mit dem Lesen begonnen hat, kann man nicht mehr aufhören. Das Leben von Corinne und ihrer Tochter Napirai bleibt auch in der Schweiz spannend, viele Behördengänge und weitere Angelegenheiten müssen geregelt werden, bis die erneute Niederlassung in der Schweiz spruchreif ist.

Das zweite Buch schließt sich genau am ersten an, es beginnt mit dem Rückflug von Corinne und ihrer Tochter aus Nairobi, wo sich bereits die ersten Probleme und Fragen wegen einem Reisepaß für Napirai ergeben. Es ist bewundernswert, wie Frau Hofmann sich fast aus dem Nichts wieder eine neue Existenz aufbaut, wie sie mehrmals beruflich wieder von vorne anfangen muß und so ganz nebenbei weiterhin ihre "afrikanische Familie" finanziell unterstützt. Mit ihrem ungebrochenen Tatendrang schafft es Frau Hofmann am Ende auch noch, den Kilimandscharo zu besteigen. Das Buch macht Lust auf mehr, ich werde ganz sicher auch das folgende Buch "Wiedersehen in Barsaloi" lesen.

Jenseits der tiefen Wälder - Sara Donati * * * * *

Liam Kirby, Hannahs Jugendliebe, ist nach Paradise zurückgekehrt. Doch während die mutige junge Frau entflohenen Sklaven medizinische Hilfe gewährt, ist Kirby nun als Kopfjäger auf die Spur einer Schwarzen angesetzt. Unversehens ist die Familie Bonner zwischen die Fronten geraten, denn Kirby zeigt Interesse an Hannah. Und auch der indianische Krieger "Strong Words" will ihr Herz erobern. Als es zum Konflikt kommt, muss Hannah eine Entscheidung treffen......

Es ist ja schon ein halbes Jahr her, daß ich die beiden vorausgehenden Bände gelesen habe. Irgendwie war es ein kleines bisschen wie "nach Hause kommen", als ich mit Band 3 von Sara Donati begonnen habe. Die Kinder sind inzwischen größer, aus Hannah ist eine junge Frau geworden. Aber der Berg, auf dem die Familie Bonner lebt, übt immer wieder eine große Faszination auf mich aus. Sara Donati schafft es genial, Stimmungen und Gefühle in ihrer Geschichte auszudrücken, daß man am liebsten selbst einsteigen würde. Ich habe direkt Sehnsucht bekommen, auch einmal unter dem Wasserfall zu schwimmen oder mit Hannah und Elizabeth durch die Wälder zustreifen, um Kräuter zu sammeln.

Aber für Muse ist wenig Zeit, denn die Geschichte ist angefüllt mit aufregenden Abenteuern für alle Mitglieder der Familie.

Die Darstellung der medizinischen Verhältnisse in der damaligen Zeit ist gut gelungen, man kann förmlich die Panik der Menschen spüren, die durch verschiedene Krankheiten und Seuchen immer wieder ausgelöst wurde, und die Hilflosigkeit der Medizin macht betroffen.

Einen besonderen Reiz erhält die Geschichte durch die beständige Liebe zwischen Nathaniel und Elizabeth Bonner. Die beiden sind zwar häufig unterschiedlicher Meinung, schaffen aber immer wieder, ihre Konflikte so zu lösen, daß keiner der beiden den kürzeren zieht. So möchte man sich jede Beziehung wünschen.

 

Hexenschwestern - Celia Rees * * * * *

Handlung:

Massachusetts, 1660: Auf der Flucht vor ihren ketzerischen Verfolgern hat sich die Engländerin Mary Indianern angeschlossen. Sie verliebt sich in Jaybird und wird von seinem Großvater zur Medizinfrau ausgebildet. Doch Marys Leben gerät erneut in Unruhe, als ein Krieg zwischen den Indianern und englischen Siedlern aufflammt..... - Fast 400 Jahre später wird die indianische Studentin Agnes mit Marys Geschichte konfrontiert Sie selbst ist hin und hergerissen zwischen dem Leben in der indianischen Reservation und dem Studium in Boston. Obwohl durch Jahrhunderte getrennt, sind Mary und Agnes auf geheimnisvolle Weise miteinander verbunden.

Diese Fortsetzung von "Hexenkind" fand ich persönlich noch besser. Faszinierend fand ich die Verbindung zwischen der Geschichte von Mary im 17. Jahrhundert, wo die weisen Frauen noch als Hexen verfolgt wurden und der modernen Zeit, in der Agnes lebt, eine Zeit mit moderner Technik. Agnes und ihre Tante lassen die alten indianischen Traditionen und die alte Magie wieder aufleben, haben aber ein Handy dabei und sind jederzeit per Auto zu erreichen. Die Geschichte Marys, welche Agnes in ihren Visionen erlebt, ist sehr traurig, von vielen Verlusten gezeichet und hat mich tief berührt. Sie hat mir das Unrecht wieder ins Bewußtsein gerufen, das an den indianischen Stämmen damals verübt wurde und auch heute noch wird.

Tochter des Feuers - Heather Graham * * *

Handlung:

Hastings 1066: In England tobt der blutige Krieg zwischen Sachsen und Normannen. Im Kampfgetümmel stößt der Normannenkrieger Alarich auf Fallon, die wilde Sachsenprinzessin. Als Alarich der widerstrebenden Frau das Leben rettet, erliegt Fallon seinem verführerischen Charme. Aber Fallon will weiterkämpfen - ein aussichtsloser Kampf....

Im Prolog wird die Schlacht bei Hastings geschildert, wo Fallon von dem normannischen Ritter Alarich gefangen genommen wird. Die erste Hälfte des Buches ist dann als Rückschau erzählt, bis die Geschichte wieder am Punkt der Gefangennahme ankommt. Diese Erzählform empfand ich etwas als irritierend. Insgesamt ist das Buch jedoch recht kurzweilig geschrieben. Ich konnte mich nicht immer in die handelnden Personen und ihre Gefühle hinein versetzen, manches erschien mir sehr an den Haaren herbeigezogen. Aber insgesamt ist das Buch ganz amüsant geschrieben, wenn man keine anspruchsvolle Lektüre erwartet.

Die Botschaft der Tiere - Pascale Noa Bercovitch * * * *

Die Autorin:

Pascale Noa Bercovitch lebt seit ihrer Kindheit in Frankreich und Israel. Mit siebzehn Jahren verlor sie bei einem tragischen Unfall beide Beine - nie jedoch ihren Lebensmut. Sie ging zur israelischen Armee, wurde Schwimmerin in der israelischen Behindertennationalmannschaft und arbeiet heute als erfolgreiche Journalistin und Dokumentarfilmerin für das französische und israelische Fernsehen

Außerdem von ihr erschienen: "Das Lächeln des Delphins" Pascale Noa Bercovitch beschreibt das Schicksal eines jungen, taubstummen Beduinen, der durch die innige Freundschaft zu einem Delphin auf wundersame Weise geheilt wurde.

Das Buch:

Die Autorin erzählt von erstaunlichen Begegnungen zwischen Menschen und Tieren, die sie selbst erlebt hat und die ihr auf ihren Reisen um die ganze Welt zugetragen wurden. So erfahren wir, wie ein Esel die Kinder eines Dorfes vor einer Überschwemmung rettet, wie ein kranker Pilot dank eines Flughörnchens gesund wird oder wie ein Mann sich gleichsam in eine Ratte "verwandelt" um den Holocaust zu überleben....

Die teils amüsanten, teils bewegenden Geschichten führen uns vor Augen, wie Tiere uns Kraft spenden und Hoffnung schenken, wie sie uns aus der Not retten als Vorbild dienen und eine unerschöpfliche Quelle der Lebensfreude sein können - Wenn wir uns auf sie einlassen und ihr facettenreiches Wesen respektieren.

Dieses Buch ist ein Muß für jeden Tierfreund und für alle, die den geheimnisvollen Phänomenen auf die Spur kommen wollen, wie Tiere sich über riesige Strecken zurechtfinden oder wie sie Menschen in Not helfen. Die Autorin hat viele verschiedene Begebenheiten zusammengetragen, über die man aus dem Staunen kaum herauskommt. Es sind zum Teil lustige, teils sehr anrührende Geschichten, welche alle die Liebe der Autorin zur Natur und zu den Tieren ausdrücken. Viele der Episoden hat sie selbst mit erlebt, andere wurden ihr von Freunden und Bekannten übermittelt. Aber alle Geschichten haben eines gemeinsam, sie erfüllen uns mit Ehrfurcht und Respekt vor jedem Lebewesen, denn Tiere "denken" und fühlen anders als wir, aber wie das Buch zeigt, sind sie uns oft weit überlegen, wenn es um den Einsatz der Sinne geht.

Ein wunderschönes Buch, das sich flüssig liest wie ein Roman.

 

Nächte im Harem - Clara Benton *

Handlung:

Weymouth/England im Jahre 1894: Emily und Elinor, die 17-jährigen Zwillingsschwestern und Töchter des Orientalistik-Professors Lord Kenton, sind fast unzertrennlich und führen oft Gespräche über die Liebe. Eines Tages kommt Lady Bristol, die befreundete Nachbarin zu Besuch. Lady Bristol plant eine Reise in den Oman, um ihren Sohn Robert zu besuchen, der dort bei einem Elite-Regiment dient. Da es für eine Frau zu der Zeit nicht ratsam war, alleine in den Orient zu reisen, bittet sie Lord Kenton und seine Gemahlin um ihre Reisebegleitung. Leider verunglückt Lord Kenton kurze Zeit später, was seine Teilnahme an der Reise unmöglich macht. Emily überredet Lady Bristol, sie begleiten zu dürfen und stürzt sich mit Feuereifer auf Bücher über den Oman. Sogar die arabische Sprache lernt sie, und das plötzliche Verbot ihres Vaters kommt überraschend. Statt Emily darf ihre Schwester Elinor, die Vernünftigere, als Reisebegleitung mit Lady Bristol fahren.

Wochen später erreicht eine Nachricht die Kentons, daß Elinor verschwunden ist. Lady Bristol und ihr Sohn Robert tun im Oman alles, das Mädchen zu finden, aber vergeblich. Es liegt die Vermutung nahe, daß Elinor entführt wurde und sich im Harem des Sultans befindet. Die Kolonialbehörden halten sich bedeckt, sie wollen die guten diplomatischen Beziehungen nicht gefährden. Emily faßt einen mutigen Entschluß. Sie begibt sich heimlich und alleine auf die Suche nach ihrer Schwester. Auf der Schiffsreise begegnet sie dem Schriftsteller Jeeremy Icknield und verliebt sich in den Mann, der jedoch eine Spielernatur ist. Er verläßt Emily in Maskat und setzt seine Reise nach Sansibar fort.

Von einem alten Araber erfährt sie, daß ihre Schwester inzwischen nach Nizwa in den Harem des Sultans gebracht wurde. Mit Hilfe des Mannes kann sie, als junger Engländer verkleidet, in einer Karawane nach Nizwa reisen. Als Emily schließlich Robert trifft, gelingt es diesem, sie in den Harem zu schmuggeln und unauffällig gegen Elinor auszutauschen. Lange Zeit wartet Emily vergeblich auf die von Robert versprochene Befreiung.....

Das Buch hat mich auf der ganzen Linie enttäuscht. Nach der Inhaltsbeschreibung hatte ich erwartet, einen spannenden Roman zu lesen. Aber das Abenteuer der Zwillinge ist alles andere als packend erzählt. Auch die angekündigte Erotik bleibt auf der Strecke. Die Geschichte wirkt abgehackt, emotionslos und oberflächlich. Ärgerlich sind die vielen Druckfehler und Wiederholungen. Emily findet im Lauf der Geschichte alles "zum Sterben". Die Liebe findet sie zum Sterben schön, in ihrer Einsamkeit findet sie alles zum Sterben traurig usw... Auch ihre widersprüchlichen Gefühle lassen sich von mir nicht nachvollziehen. Im einen Satz hat sie Angst, einen Abschnitt weiter ist ihre Angst verflogen (wodurch???)

Die Geschehnisse wirken lieblos "aneinandergeschlichtet". Ein weiteres Ärgernis war für mich die Menge an Druckfehlern und verstümmelten, verdrehten Sätzen!

Interessieren würde mich, welche bekannte, britische Bestsellerautorin hinter dem Pseudonym steckt???

 

Hexenkind - Celia Rees * * * *

Handlung:

Als Enkelin einer "überführten" Hexe rettet sich Mary unter Lebensgefahr auf ein Auswandererschiff in die Neue Welt. Doch das Erbe der Großmutter - ihr unbezwingbarer Freiheitsdrang und eine seltene spirituelle Begabung - wird Mary auch im puritanischen Amerika des 17. Jahrhunderts zum Verhängnis. Als sie erneut als Hexe verdächtigt wird, bleibt ihr nur noch die Flucht in die Wildnis.....

Die Geschichte von Mary ist in Tagebuchform erzählt. Das Mädchen schreibt sich heimlich ihre Sorgen und Gedanken von der Seele.

Es macht betroffen, wenn man liest, was Neid, Mißgunst und Engstirnigkeit alles anrichten können. Aus unserer heutigen Sicht ist es oft unbegreiflich, wie kleingläubig und unwissend ein großer Teil der Menschen damals war, daß es immer wieder solche Fälle von Hexenverfolgung geben konnte. Sobald irgend etwas in der Dorfgemeinschaft schief ging, suchte man automatisch nach einem Sündenbock, der angeblich dafür verantwortlich sei.

Eigentlich ist das Buch für Jugendliche ab 12 Jahre geschrieben, aber auch für Erwachsene hat die Geschichte viel Wissenswertes zu bieten. Auch wenn es sich am Anfang etwas schleppend anläßt, wird die Geschichte richtig fesselnd und beeindruckend. Da das Ende alle Möglichkeiten offen läßt, ist man als Leser natürlich gespannt, wie es mit Mary weitergeht und macht sich auf die Suche nach dem Fortsetzungsband.

 

Shanna - Kathleen E. Woodiwiss * * *

Handlung:

London um 1750. Shanna, die schöne verwöhnte Tochter des reichen Plantagenbesitzers Trahern, will ihren eigenen Kopf durchsetzen. Ihr Vater möchte sie mit einem Mann seiner Wahl verheiraten. Um seine Pläne zu durchkreuzen, heiratet sie heimlich Ruark Beauchamp, einen jungen Mann aus guter Familie, der, wegen Mordes zum Tode verurteilt, seine letzten Tage im Gefängnis verbringt. Sie will damit eine Ehe eingehen, die nur auf dem Papier besteht, die sie aber von der lästigen Schar der Bewerber befreit, die es nur auf das Geld ihres Vaters abgesehen haben.

Ein Sklavenaufseher ihres Vaters kauft jedes Jahr in Londoner Gefängnissen billige Arbeitskräfte, die dann, statt im Kerker zu schmachten, ihre Schuld auf den Zuckerrohrplantagen des reichen Trahern in der Karibik abbüßen können. Unter diesen Männern, die wie Tiere in die Tropen verschifft werden, befindet sich auch Ruark. So trifft Shanna ihren längst totgeglaubten rechtmäßigen Ehemann wieder.

Ruark fordert die Einlösung des Eheversprechens, aber Shanna ist anfänglich zu stolz, ihr Wort gegenüber einem verurteilten Verbrecher und Sklaven zu halten. Dann aber siegt die Leidenschaft über ihren Trotz, ihren Stolz: Gegen ihren Willen verliebt sie sich in Ruark.

Wie aber soll Shanna ihre Liebe zu einem Sklaven geheimhalten? Als auch Ruark das Versteckspiel nicht länger ertragen kann, beschließt er zu handeln. Seine Flucht von der Sklaveninsel ist der Beginn eines atemberaubenden Wirbels von dramatischen Szenen, von Intrigen und Gewalttaten - doch am Ende siegt die Liebe...

Die Handlung der Geschichte ist mitreißend erzählt und hält immer wieder Überraschungen für den Leser bereit. Shanna und Ruark müssen sich mit Gefängnisbeamten, korrupten Aufsehern, einem aufdringlichen englischen Edelmann und zu allem Überfluss auch noch mit einer Horde Piraten herumschlagen. Genervt hat mich am Anfang der Geschichte die egoistische, unreife Art, mit der Shanna den Mann behandelt, dem sie es zu verdanken hat, nicht an der Seite eines ungeliebten Ehemannes leben zu müssen. Als sie merkt, daß Ruark sie liebt, verrät sie ihn sogar und bringt es fertig, daß er von der Insel in die Hände der Piraten gerät. Man könnte fast sagen, es ist ihr Glück, daß sie letztendlich auch noch von den Piraten entführt wird. Denn erst im Unterschlupf der Freibeuter-Bande kommen sich die beiden auch menschlich näher. Nach ihrer Flucht und Heimkehr auf die Insel von Shannas Vater findet man die junge Frau verändert. Sie erkennt jetzt, daß sie selbst nicht der Mittelpunkt der Welt ist und geht mit ihren Mitmenschen rücksichtsvoller vor. Natürlich hat dieses Buch ein Happy End, was der Leser nach allen Turbulenzen sicher auch erwartet. Etwas gestört hat mich der etwas schwülstige Schreibstil, den ich nicht so absolut passend für die Zeit fand.

 

Die Geisha - Arthur Golden * * * *

Handlung:

Japan zu Beginn der 30er Jahre: Die neunjährige Chiyo lebt mit ihrer bettelarmen Familie in einem kleinen Fischerdörfchen. Als ihre Mutter im Sterben liegt, verkauft der Vater Chiyo und ihre Schwester in das Vergnügungsviertel Gion der alten Kaiserstadt Kyoto. Bei ihrer Ankunft in Kyoto werden die beiden Mädchen getrennt: Chiyo kommt in ein Okiya, ein Geisha-Haus, die Spur ihrer Schwester verliert sich. Star der Okiya ist Hatsumomo, eine faszinierend schöne, aber unglaublich launische Geisha, die bei den Herren in Gion sehr beliebt ist und daher für die Okiya viel Geld einbringt. Als Chiyo erfährt, daß ihre Schwester in ein Bordell verschleppt wurde, plant sie die Flucht - die jedoch kläglich scheitert. Chiyo wird in die Okiya zurückgebracht und zur Dienerin degradiert. Anderthalb Jahre wird sie von Hatsumomo gedemütigt. Doch als Chiyo erkennt, daß ihr altes Leben unwiderruflich vorbei ist, fügt sie sich in ihr Schicksal. Nach einer qualvollen Ausbildung steigt sie zu einer der begehrtesten Geishas in ganz Japan auf. Doch ihr Traum vom privaten Glück erfüllt sich erst nach dem Untergang der alten Geisha-Kultur.

Arthur Golden hat ein wunderbares Buch geschrieben. Der Erzählstil in Ich-Form ist so anmutig wie die Geisha selbst, von der die Geschichte berichtet. In zum Teil sehr poetischen Gleichnissen erzählt Chiyo über ihr Leben und ihre Gefühle. Der Autor hat sehr gründlich recherchiert, daher wirkt die Lebensgeschichte der Geisha sehr real. Wie aus dem kleinen Mädchen Chiyo die große, bekannte und beliebte Geisha Sayuri wird, ist detailreich und lebhaft geschildert. Das Buch hat mich mit bisher völlig fremden Lebensformen konfrontiert und total in eine andere Zeit und faszinierende Kultur versetzt.

Als Vorbild für seine Protagonistin hatte Arthur Golden eine der Spitzengeishas in den sechziger und siebziger Jahren: Mineko Iwasaki.

 

Die Tochter des Salzsieders - Ulrike Schweikert * * * *

Handlung:

Anne Katharina Vogelmann ist die Tochter eines wohlhabenden Salzsieders und unzufrieden mit ihrer Rolle als sittsames Mädchen, das nur auf den Ehemann zu warten hat. Ihr beschauliches Leben ändert sich abrupt, als sie dunkle Geheimnisse und sogar einen Mord entdeckt. Die Spur führt in ihre eigene Familie......

Auch bei diesem Roman von Ulrike Schweikert hat mich wieder fasziniert, daß für die Geschichte sehr gut und genau recherchiert wurde. Im Anhang findet man eine ausführliche Begriffserklärung, eine Beschreibung der wichtigsten Personen sowie eine Ausführung darüber, was an der Geschichte wirklich passiert ist und was erfunden. Diese Art Romane faszinieren mich besonders, weil man sich direkt in die Zeit zurückversetzt fühlt. Die Geschichte um die Salzsiederstochter Anne Katharina Vogelmann ist sehr spannend erzählt, ist eigentlich dem Genre Krimi zuzuordnen. Etwas realitätsfremd ist meiner Meinung nach, daß Anne Katharina immer gerade zur Stelle ist, wenn es einen Toten gibt. So viele Zufälle kamen mir etwas übertrieben vor. Aber insgesamt ist das Buch sehr lesenswert, und am Ende erlebt man so einige Überraschungen.

Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran - Eric-Emmanuel Schmitt * * * *

Handlung:

Manchmal klaut Moses, der in Paris lebt, Konserven im Laden von Monsieur Ibrahim und glaubt, daß dieser nichts merkt. Doch der hat den jüdischen Jungen schon längst durchschaut. Denn Monsieur Ibrahim, der für alle nur "der Araber an der Ecke" ist, sieht mehr als andere. Er ist ein verschmitzter Weiser, der viele Geheimnisse kennt - auch die des Glücks und des Lächelns.

Aufmerksam geworden bin ich auf dieses Büchlein durch die Lese-Sendung von Elke Heidenreich. Ich kann mich ihrer Meinung nur anschließen, daß es sich um "ein unendlich zartes, schönes, liebevolles Buch" handelt. Die Geschichte strahlt eine große Wärme aus, ist stellenweise sehr traurig, aber am Ende bleibt die Hoffnung. Die gerade mal hundert Seiten des Buches enthalten einen reichen Schatz an kleinen Weisheiten für's tägliche Leben und Glücklichsein.

Saphir und Seide - Leslie O'Grady * * *

Handlung:

Im London des achtzehnten Jahrhunderts wird die schöne Aurora von Banditen überfallen. Der draufgängerische Nicholas befreit sie und bringt sie in sein Landhaus, um ihr die Wunden zu verbinden. Wenig später heiraten die beiden. DAnn wird sie entführt und muß erfahren, daß ihr eigener Mann die Entführung inszeniert haben soll. Er will sie angeblich loswerden. Aurora will es nicht glauben, aber die Zweifel bestehen, und nur ein Wunder kann die beiden noch zusammenführen.

Das war mal wieder ein romantischer Roman für zwischendurch. Man kann total bei der Lektüre abschalten, so richtig was für die "triviale Ader" *grins*

Wie man natürlich schon vorab weiß, geht diese Geschichte hundertprozentig gut aus, auch wenn das schöne Paar so einige Irrungen und Wirrungen erleben. Wer nicht die große Literatur erwartet, kann sich aber bei dieser Lektüre recht gut unterhalten.

 

Die Mayfair-Hexen - Anne Rice (Band 3 über die Mayfair-Hexen) * * * *

Handlung:

Er besitzt vieles, wovon Menschen träumen: Erfolg und Macht, Reichtum und gutes Aussehen. Aber Ash, der letzte aus dem Geschlecht der Taltos, dessen Gedächnis so alt ist wie die Zeit, ist einsam. Seit Jahrhunderten schon. Das ändert sich erst, als er Rowan Mayfair kennenlernt, die brillante Neurochirurgin mit den magischen Heilkräften, Abkömmling einer uralten Hexendynastie und Erbin eines unheimlichen Vermächtnisses.

Aber über der Beziehung des sanftmütigen Ash mit der jungen Frau aus New Orleans schwegen düstere Wolken: Denn die Geheimgesellschaft der Talamasca, die schon in der Vergangenheit immer wieder ungebeten in Rowans Leben eingegriffen hat, setzt alles daran, einen männlichen Taltos in die Hände zu bekommen. Es ist ein schreckliches Komplott, das die dunklen Kräfte gegen Rowan und Ash schmieden - eine Verschwörung auf Leben und Tod, bei der es nur einen Sieger geben kann.....

Auch im dritten, in sich abgeschlossenen Band ihrer Hexentrilogie brilliert Anne Rice durch ihre Phantasie: Geheimnisvolle Wesen und verführerische Frauen beleben ein düster-schillerndes Zwischenreich von Traum und Mythos. Ein Reich, in dem Magie und Eros zu einem berauschenden Tanz verschmelzen.

Dieses dritte Buch über die Hexen-Dynastie Mayfair hat mir von allen am besten gefallen. Anne Rice schafft es mit ihrer Erzählung völlig, einen an das Buch zu fesseln. Bis auf die etwas langatmig erzählte Geschichte der Taltos ist dieser Roman sehr "dicht" geschrieben, jedes Kapitel baut neue Spannung auf und hat Überraschungen für den Leser bereit. Fasziniert und angerührt hat mich besonders Ash, der reiche, letzte Überlebende seiner alten Rasse, der Taltos. Eine gewisse Schwermut liegt auf seinem Leben, aber im Gegensatz zu Lasher ist er die Sanftheit und Gutmütigkeit in Person.

Rowan, Michael und Ash können die Hintergründe am Mord ihres alten Freundes Aaron aufdecken und stellen fest, daß sich innerhalb der Talamasca eine Verschwörergruppe gebildet hat, die alle Hebel in Bewegung setzen, um einen männlichen Taltos in ihre Gewalt zu bringen.

Grauenvolle Szenen (zum Beispiel bei der Bestrafung der Verschwörer) wechseln sich mit humorvollen Episoden ab, zum Beispiel wenn Mona Mayfair mit ihrer Cousine Mary Jane unterwegs ist. Die beiden jungen Frauen haben so ihre eigene Vorstellung vom Hexen-Dasein und erleben so manche Überraschung. Alles in allem ein gelungenes Buch mit relativ "offenem" Ende. Vielleicht wird es ja irgendwann noch eine Fortsetzung geben???

Tanz der Hexen - Anne Rice (Band 2 über die Mayfair-Hexen) * * * *

Handlung:

Dies ist die Geschichte von Rowans Baby. Es wird in einer Weihnachtsnacht geboren, und es ist nicht von dieser Welt. Denn es ist besessen von Lasher, einem geheimnisvollen Dämon. Von Lasher, dem unwiderstehlichen Verführer mit den grausamen Augen und dem dunklen Geist der Leidenschaft. Und der Sohn, der rasch zum Manne reift, verstrickt Rowan in ein immer dichteres Netz von Bedrohung und Begierte aus dem es fast kein Entrinnen gibt. Denn Lasher ist ein wahrhaft diabolischer Gegner....

Das zweite Buch über die Familie Mayfair ist etwas kompakter geschrieben, nicht so ausschweifend wie der erste Band. Dadurch kommt das ganze gleich noch interessanter und spannender rüber. Viele der bereits bekannten Charaktere aus Band eins werden hier ausführlicher dargestellt, manche Personen (und auch die Organisation der Talamasca) verlieren ihren "Glorienschein". Die geniale Chirurgin Rowan und ihr "untadeliger" Ehemann Michael müssen erkennen, daß sie nicht unfehlbar und nicht unverwundbar sind sondern sich zu ihren menschlichen Schwächen bekennen. Die Talamasca, bisher als absolut loyale Gruppe beschrieben, kommen jetzt nicht mehr so perfekt rüber, man kriegt diverse Zweifel, ob die Aktivitäten der Organisation sinnvoll und hilfreich sind. Es erscheinen starke Frauengestalten aus der Mayfair-Familie auf der Bildfläche, zum Beispiel die 13-jährige Mona, die zwar noch ein Teenager ist, aber insgesamt schon sehr reif und erwachsen wirkt. Beim Lesen von Lashers Erzählung über seine Vergangenheit schwankt man zwischen Verständnis und leisem Grauen. Auf jeden Fall fand ich das Buch absolut lesenswert, und Band 3 wartet schon!

Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken - Allan & Barbara Pease * * * *

Ganz natürliche Erklärungen für eigentlich unerklärliche Schwächen. Die ganze Wahrheit über Männer und Frauen.

Allan und Barbara Pease werfen einen amüsanten Blick auf die kleinen, aber bedeutsamen Unterschiede zwischen Mann und Frau. Intelligent, geistreich und kontrovers verbinden sie neueste Erkenntnisse der Gehirn- und Evolutionsforschung mit aktueller Verhaltenspsychologie. Endlich eine Antwort auf die Frage, warum Frauen und Männer so sind, wie sie sind, und warum sie gerade deshalb so wunderbar miteinander auskommen können.

Der internationale Bestseller!

Obwohl es ja eigentlich ein Sachbuch ist, fand ich die Lektüre sehr kurzweilig und amüsant. Sehr oft treffen die Autoren den Nagel auf den Kopf, man erkennt sich in der einen oder anderen Situation wieder. Unwillkürlich muß man schmunzeln oder manchmal sogar lauthals lachen, wie treffend die Bemerkungen und Beschreibungen sind. Andererseits bringt einen das Buch ganz schön zum Nachdenken. So manches Mißverständnis fällt einem beim Lesen wieder ein, und man kann seinen Partner wirklich plötzlich besser verstehen, warum er so handelt. Ich kann das Buch allen Paaren nur empfehlen. Auch wenn's nicht überall so extrem abläuft wie geschildert, kann man viele Körnchen Wahrheit in den Beschreibungen finden. ;-)

 

Der Schleier des Schweigens - Djura * * *

Von der eigenen Familie zum Tode verurteilt

Das Kabylenmädchen Djura lebt in einem kleinen Dorf in der Wüste Algeriens. Wie viele Algerier lebt auch ihre Familie in großer Armmut, und deshalb schließt sie sich dem Immigrantenstrom nach Frankreich an. Allerdings muß Djura erfahren, daß das Leben im "Schlaraffenland" ganz anders als erwartet ist. Die Familie lebt in Aufnahmebaracken, zusammen mit Tausenden Ausländern anderer Nationen. Wenn Djura aus dem Fenster blickt, sieht sie nicht mehr Hügel mit süßduftenden Narzissen, wie in ihrem Heimatdorf, sondern Schmutz, Elend und Gewalt. Als die Familie eine Sozialwohnung zugewiesen bekommt, wird alles noch schlimmer. Ihr Vater trinkt immer häufiger und beginnt, Frau und Kinder zu schlagen. Die Schule ist für Djura der einzige Ausweg aus dieser Hölle.

Dabei läßt das moderne Leben in Paris kaum noch Raum für moslemische Sitten und Gebräuche. Während die unge Generation westliche Lebensweisen annimmt, versuchen die Alten mit allen Mitteln, ihre Identität zu wahren. Denn sie ist das einzige, das ihnen übriggeblieben ist.

Auch Djura gehört zu der jungen Generation. sie möchte Schauspielerin werden, doch ihr Vater verbietet es, da sie bald heiraten soll.Djura aber will ihren Traum nicht aufgeben und entwickelt einen Plan: Zusammen mit ihrem Bruder Mohand und seiner Frau, ihrer besten Freundin, will sie zurück nach Algerien. Das Land hat inzwischen seine Unabhängigkeit erreicht und braucht nur, so Djuras Vermutung, "junge kreative Leute, die das Land aufbauen helfen". Dabei zählt sie auf Mohands Solidarität, damit sie ihr Studium in Algier aufnehmen kann. Unter der Bedingung, daß Mohand seine Schwester so bewacht, wie es im Islam Sitte ist, läßt der Vater seine Kinder gehen. Noch ahnt Djura nicht, daß mit der Rückkehr nach Algerien für sie eine Zeit grausamer Verfolgung durch die eigene Familie beginnt.

Djura, eine junge Frau aus Algerien, entschließt sich allen islamischen Traditionen zum Trotz, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und einen Franzosen zu heiraten. Damit beginnt eine atemberaubende Flucht vor der Rache der eigenen Familie. In ihrem Lebensbericht schildert Djura die Unterdrückung moslemischer Frauen und die Gefahren, denen sie sich aussetzen, wenn sie aus den patriarchalischen Strukturen ihrer Heimat auszubrechen versuchen. Über ihr persönliches Schicksal hinaus beschreibt Djura auf eindrucksvolle Weise die Schwierigkeiten islamischer Frauen im modernen Europa.

Die Geschichte rüttelt auf und macht einen fassungslos, wozu eine Familie im Stande sein kann, um die Traditionen zu bewahren. Besonders bestürzt war ich über den Überfall auf Djura und ihren Mann auf dem Hausboot. Denn da war die Tochter ihres Bruders und ihrer besten Freundin beteiligt. Leider erfährt man nicht mehr viel über die Freundin selbst, außer daß sie Djura's großen Bruder geheiratet hat. Interessant wäre ein Einblick in diese Ehe, um das ganze zu verstehen. Leider ist die Geschichte an manchen Stellen sehr kurz gefaßt.

Ein großer Teil von Djura's Schwierigkeiten entsteht aber meiner Meinung nach aus der Tatsache, daß sie einfach viel zu gutmütig gegenüber ihrer Familie ist. Solange sie für alle bezahlt und Wohnungen etc. kauft, bleibt alles ruhig. Erst als der "Geldstrom" langsam versiegt, weil Djura schwanger ist und sich mehr auf ihre kleine Familie konzentrieren möchte, geht die Verfolgungsjagd los. Unfaßbar ist auch die absolute Undankbarkeit der ganzen Familie, einschließlich der Mutter. Als der große Sohn in Algerien ein Haus für die Mutter kauft, ist ihr alles, was Djura ihr gegeben hat, plötzlich egal. Ungerecht finde ich auch, daß alle jüngeren Geschwister ihr Leben leben und keine Schwierigkeiten deswegen bekommen. Viele Reaktionen und Begebenheiten, wie sie erzählt sind, kommen einem total unlogisch vor.

Alles in allem ein wichtiges und lesenswertes Buch. Leider wird das Buch wahrscheinlich nicht von vielen gelesen, die es nötig hätten, dieses Thema zu überdenken, z.B. von den Vätern und Müttern, die anscheinend gar nicht ahnen, was sie mit ihrer "Erziehung" anrichten, indem sie auf ihrer Tradition bestehen, ob sinnvoll oder nicht.

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Brandzeichen der Liebe - Heather Graham * * *

Handlung:

Ein dunkles Familiengeheimnis und ein tragisches Schicksal binden Ann McCastles an die abgelegene Stadt im Westen. Niemand würde vermuten, daß die schöne und temperamentvolle Saloonbesitzerin nur von einem Gedanken beherrscht ist - dem Gedanken an Blutrache. Doch an dem Tag, als der Halbindianer und Ex-Kavalleriemann Ian McShane die Stadt betritt, ändert sich alles für Ann: Ein Rausch aus Wut und Leidenschaft setzt ihr Herz in Flammen...

In diesem Buch vereinen sich Western und Liebesroman. Die Handlung beginnt in einem typischen Saloon in einer kleinen Stadt im Wilden Westen. Ann McCastles ist eine junge, bildschöne, unabhängige Frau, bis Ian McShane in die Stadt kommt, der faszinierende Mann mit Sioux-Vorfahren. Er meldet berechtigterweise Besitzansprüche für den Saloon an, was Ann ganz und gar nicht gefällt. Die "Zwangs-Heirat" scheint ein beliebtes Stilmittel zu sein; daß sich das Paar im Lauf der Geschichte ineinander verliebt, ist so sicher wie der Abend, der auf den Tag folgt. Die Helden schießen und kämpfen und wollen ihre Liebste beschützen. Nach einigen unvermeidlichen Mißtrauens-Geschichten und Entführungen kommt es natürlich zum Happy End!

Bei der Geschichte handelt es sich um leichte Lektüre für zwischendurch. Sie ist mit vielen Klischees gespickt, die anscheinend für Romane dieses Genres unverzichtbar sind. Der Schreibstil ist leicht lesbar, so richtig zum Füße hochlegen und losschmökern.

Hexenstunde - Anne Rice (Band 1 über die Mayfair-Hexen) * * * *

Handlung:

Seit Michael Curry bei einer Springflut beinahe ertrank, ist er nicht mehr derselbe Mensch. Zwar konnte die Neurochirurgin Rowan Mayfair den bereits klinisch Toten ins Leben zurückholen, doch seitdem verfügt Curry über die Gabe der Psychometrie: Er kann hellsehen, sobald er einen Gegenstand oder eine Person mit seinen Fingern berührt. Zu Recht vermutet er, daß diese Veränderung mit seiner Retterin zusammenhängt, ahnt jedoch ebensowenig wie die junge Ärztin selbst, daß diese einer uralten Hexendynastie entstammt - und daß ein dämonisches Wesen nur darauf wartet, durch ein Kind Rowans Gestalt anzunehmen...

'Hexenstunde' ist das faszinierende Epos einer jahrhundertealten Hexendynastie. Es ist die fesselnde Saga eines Geschlechts 'weiser Frauen', deren Weg rund um die Welt und quer durch die Geschichte führt: vom Schottland des 17. Jahrhunderts über die Plantagen Haitis und den amerikanischen Süden der Bürgerkriegszeit bis in das San Francisco und New Orleans unserer Tage. Es ist das prächtige Panoram einer magischen Welt; ein Buch über Gut und Böse, Verführung und Tod und über die zerstörerischen, aber auch heilenden Kräfte des Eros.

Mit über 1000 Seiten ist die "Hexenstunde" wohl das dickste Buch im gesamten Werk über die Mayfair-Hexen. Es wird die Geschichte dieser Hexen-Dynastie bis ins 17. Jahrhundert zurück verfolgt. Eine Organisation , die "Talamasca" beschäftigt sich schon seit dieser Zeit mit Menschen, die sich durch übersinnliche Fähigkeiten auszeichnen und mit rätselhaften, nicht greifbaren Wesen. Insgesamt ist das Buch sehr spannend und faszinierend. zum Teil sehr düster. Allerdings hat die Geschichte auch einige Längen, besonders wenn man sich durch die Daten der Hexen-Chronik kämpft, welche von den Talamasca gesammelt und niedergeschrieben wurden. Manches war mir persönlich etwas zu ausführlich und ins Detail gehend geschildert. Allerdings hindert mich dieser Umstand nicht daran, die Fortsetzungsbände zu lesen.

 

Funkelnde Leidenschaft - Susan Johnson* * * *

Handlung:

Blaze Braddock, die reichste und schönste Erbin Bostons, bekam alles, was sie sich wünschte. Jon Hazard Black aber ließ sich nicht kaufen. Angesichts des schlanken, hochgewachsenen Indianers mit dem durchdringenden Blick fühlte sich Blaze erstmals hilflos. Denn Jon, der Häuptlingssohn, in Harvard erzogen, war kein wilder Barbar. Besessen von diesem scheinbar unnahbaren Mann, der ihr Feind war, ließ sich Blaze von einem Sturm der Leidenschaften hinwegtragen...

Jon Hazard Black tut alles, um seinem Volk ein Leben ohne finanzielle Nöte und außerhalb den Zwängen eines Reservats zu ermöglichen. Aber die "Buhl Mining Company", eine Interessengemeinschaft schwer-reicher Goldgräber ist hinter den beiden Goldminen her, für die der junge Indianerhäuptling die Schürfrechte besitzt. Als Colonel Braddock dem Wunsch seiner Tochter Blaze nachgibt, und sie als Unterhändlerin zu Hazard schickt, nimmt dieser das junge, schöne Mädchen als Geisel, für ihn seine Lebensversicherung. Aber Hazard und Blaze, die eigentlich Feinde sein müßten, haben nicht mit ihren Gefühlen gerechnet. Ohne, daß sie es anfangs merken, verlieben sich die beiden ineinander.

Nach dem Tod des Colonels bringen die Witwe Braddock und ihr Liebhaber Yancy die junge Frau in ihre Gewalt, da sie Alleinerbin ihres Vaters ist. Zum Schluß wird es nochmal richtig spannend, wenn Hazard seine Blaze befreit und den Intrigen und Machenschaften ein Ende setzt. Aber bis dahin hat das junge Paar noch viel durchzustehen...

Eine interessante Kombination, einerseits etwas "schmalzige" Liebesgeschichte, andererseits Abenteuerroman, der sich mit den Problemen durch die Besiedlung der Weißen in Amerika auseinandersetzt. Anfangs war diese Verknüpfung in der Geschichte etwas ungewohnt, aber mit der Zeit wurde die Geschichte doch spannend. Besonders die ausführlichen Erklärungen, zu historischen Fakten im Anhang, haben mein Interesse geweckt.

Das Buch ist sicher keine anspruchsvolle Lektüre, aber meiner Meinung nach doch lesenswert.

 

Seide und Stein - Dinah Dean * * * *

Handlung:

England, im 12. Jahrhundert: Für Lady Elys, Tochter einer normannischen Edelsfamilie, scheint das Leben vorherbestimmt. Nach dem Willen ihrer Mutter soll sie ins Kloster gehen, um für ihre Familie zu beten. Doch Lady Elys rebelliert. Als sie von einer Wallfahrt zurückkehrt, lernt sie Aylwin von Winchester kennen, einen Steinmetz. Aylwin weiht sie in die Macht der Liebe ein - und Elys beschließt, ihren eigenen Weg zu finden. Ein wunderbares Epos über das Leben einer eigenwilligen Frau im Mittelalter.

Sehr anschaulich und detailreich beschreibt die Autorin die Kleidung und Umgebung. Man hat beim Lesen das Gefühl, selbst in den prächtigen Kirchen zu stehen und die vielen Fresken zu bewundern. Auch die Stickereien und Verzierungen der Kleider kann man förmlich vor sich sehen.

Die Geschichte ist eher ruhig aber keinesfalls langweilig. Geschildert wird der ganz normale Alltag einer höhergestellten jungen Frau im Mittelalter. Allerdings bringt Elys den Mut auf, sich gegen den Willen ihrer Mutter aufzulehnen. Sie möchte nicht ins Kloster, sondern lieber ein eigenbestimmtes Leben führen. Der Steinmetz Aylwin erkennt den Wert ihrer Handarbeiten und rät ihr, sich als Stickerin ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Einfühlsam wird das Verhältnis zwischen Aylwin und Elys geschildert, wie aus Freundschaft langsam Liebe wird.

Besonders gelungen finde ich den Schreibstil der Autorin, der sehr gut zu der erzählten Geschichte paßt. Die Charaktere sind alle ausführlich geschildert, besonders die Hauptpersonen erscheinen sehr liebenswert. Trotz aller gelebten Harmonie und Nächstenliebe hat auch dieser Roman durchaus seine tragischen Momente, wenn beispielsweise Eilys' Brunder wie durch ein Wunder Heilung erfährt, ein Brand die halbe Stadt zerstört oder Aylwin auf einer Reise in Gefangenschaft gerät.

Das Buch ist die ideale Lektüre, wenn man etwas zur Ruhe kommen möchte, für gemütliche Stunden bei einer Tasse Tee. Auch wird man nach der Lektüre sicher keine Einschlafprobleme bekommen.

 

Die Karawanenkönigin - Tessa Korber * * * *

Handlung:

Syrien im 3. Jahrhundert. Nachdem ihr Ehemann ermordet worden ist, übernimmt Julia Aurelia Zenobia die Herrschaft über die Wüstenstadt Palmyra. Unter ihrer Regentschaft erlebt die alte Karawanenstadt einen immensen Aufschwung. Geschickt setzt sich die schöne Königin gegen Intrigen und Verschwörungen durch, erobert Ägypten - und ebenso die Männer. Gefährlich wird es, als Zenobia sich mit dem römischen Kaiser anzulegen beginnt......

Das Buch schildert das Leben einer schillernden Frauengestalt, die sich nach nichts mehr sehnt, als nach Freiheit und Unabhängigkeit. Insgesamt hat mir die Geschichte gefallen, allerdings gibt es doch einiges, was mich gestört hat. Die Szenenwechsel waren mir eindeutig zu viel. Das machte den Roman stellenweise etwas verwirrend. Außerdem ist mir bei den geschriebenen Dialogen teilweise ein etwas "lockerer" Umgangston aufgefallen, der für mein Empfinden nicht so recht in die Zeit passen mag. Das gilt auch für einige Begriffe, die für die Geschichte einfach zu "modern" erscheinen.

Auch hatte ich teilweise das Gefühl, daß beim Druck des Buches manchmal ein Name verwechselt wurde, was nicht unbedingt zum besseren Verständnis der Geschichte beigetragen hat.

Es ist kein Buch, das ich nochmal lesen werde, aber trotzdem kann ich die Lektüre jedem empfehlen, der gerne historische Romane mag.

 

Der Baron auf den Bäumen - Italo Calvino * * * *

Handlung:

Cosimo, der 12-jährige Erbe des Hauses Piovasco di Rondo ist mit einer grauenvollen Familie geplagt. Der Vater, ein Adeliger mit gehörigem Standesdünkel; die Mutter von preußisch anmutender Abstammung, genannt die Generalin und eine gleichermaßen häßliche wie boshafte Schwester, die der Familie eines Tages einen Topf mit Schneckensuppe kredenzt. Dies ist der Tag, an dem der kleine Cosimo beschließt, auf einen Baum zu klettern und fortan dort sein Leben zu verbringen. Ein angenehmes Leben -- Cosimo fröhnt der Jagd, liest sich durch ganze Bibliotheken, schließt Freundschaft mit einem Räuberhauptmann und wird durch seine Kenntnisse der Baumbeschneidung zum Lokalhelden der Bauernschaft. Auch der Erotik ist der Robinson der Bäume nicht abgeneigt und pflegt so manch' amouröses Abenteuer im Schutz des Baumlaubes. Sein Herz jedoch gehört der stolzen Viola, die einst als kleines Mädchen an seinem Baumhaus vorbeigeritten ist. Viola fordert als Liebesbeweis nur ein kleines Entgegenkommen, einen einzigen kleinen Schritt hinunter auf den Erdboden...

Eine märchenhafte Geschichte über Cosimo's Leben auf den Bäumen, wie er mit alltäglichen Problemen dort oben zurecht kommt, wie sich sein Leben entwickelt. Manche Begebenheiten sind geradezu grotesk. Anfangs hatte ich noch etwas Probleme, mich auf die Sicht der Dinge aus der Vogelperspektive einzulassen, aber je weiter ich gelesen habe, umso mehr hat mir das Buch gefallen.

 

Im Herzen des Hochlandes - Penelope Williamson * * * *

Handlung:

Im Zeitalter der Königin Elizabeth I. sind im englisch-schottischen Grenzland die einflußreichen Clans hoffnungslos miteinander verfeindet, Plünderungen und Viehdiebstahl an der Tagesordnung. Die vierzehnjährige Alexia Carleton, Tochter eines englischen "Warden", nimmt an einer Grenzlandversammlung teil und gerät in eine Rauferei. Jamie Maxwell, Sohn eines schottischen Clanführers, rettet sie aus der brenzligen Situation und krönt seine Heldentat mit einem folgenreichen Kuß: Jamie ist fasziniert von der leidenschaftlichen und widerspenstigen Engländerin, und auch Alexia kann den Kuß des verwegenen Schotten nicht vergessen. Als Jamie bei einem trickreichen Überfall seinen Bruder aus den Händen der Engländer befreit und Alexia als Geisel nimmt, treffen Königin Elizabeth I. und der schottische König James eine schwerwiegende Entscheidung, um schreckliche politische Folgen von Jamies Untat zu verhindern.....

Gewisse Ähnlichkeiten, die mir beim lesen ins Auge gefallen sind: Jamie, ein Clanführer aus den schottischen Highlands verliebt sich ausgerechnet in eine Engländerin! Sollte das alles wirklich Zufall sein? Oder stand da etwa ein rothaariger Schotte Pate, der sicher vielen aus Diana Gabaldon's Highland-Saga gut bekannt ist?? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall kommt dieser Roman ansonsten in keiner Weise an die genannte Saga heran, nicht nur wegen der verhältnismäßigen Kürze des Romans. Die Liebesgeschichte um Jamie (hier ein blonder Held) und Alexia ist flüssig und kurzweilig erzählt, an manchen Stellen würde ich sie als "Schmachtfetzen" bezeichnen. Eigentlich kriegen die beiden sich sehr früh, haben aber immer wieder mit gegenseitigem Mißtrauen und geheimnisvollen Mordanschlägen zu kämpfen. Aber das Happy End ist gewiß, und insgesamt betrachtet ist das Buch ganz gut geeignet, einen gemütlichen Lesenachmittag zu verbringen. Wer die Gabaldon-Bücher noch nicht gelesen hat, sollte meiner Meinung nach diese Story hier zuerst lesen. Sonst kommt leicht Enttäuschung auf, weil man insgeheim immer wieder Vergleiche zieht.

 

Die Hebamme von Glückstadt - Edith Beleites * * * * *

Die Hebamme von Glückstadt/Claras Bewährung - Edith Beleites * * * * *

Handlung:

1. Buch: Ein bewegender historischer Frauenroman über Schwangerschaft und Geburt im Übergang vom Mittelalter zur Neuzeut.

Das Jahr 1632: Schweren Herzens und doch voller Neugierde verläßt die junge Hebamme Clara das ihr vertraute Hamburg, um elbabwärts ihr Glück in Glückstadt zu suchen. Die Lieblingsstadt des dänischen Königs Christian IV. wartet jedoch mit einigen Überraschungen für die temperamentvolle Hebamme auf. Der Stadtmediziner macht ihr das Leben schwer. Auch die angestammten Laienhebammen stehen der Neuen anfangs mit Skepsis gegenüber. Sie scheinen Recht zu behalten, als eine von Clara betreute Geburt misslich verläuft.........

2. Buch: Eine selbstbewusste Hebamme, ein Stadtmedicus und eine geheimnisvolle Seuche.

Glückstadt 1634: Eine so gebildete und warmherzige Hebamme wie Clara hatte Glückstadt noch nie. Aber der Pastor sieht es gar nicht gern, daß sich Clara auch um die schwangeren Dirnen kümmert. Da kommt ihr eine Einladung nach Hamburg zu ihrer Freundin Johanna ganz recht. Als sie dort bei einem Notfall ein Kind mit der Geburtszange holt, droht ihr Schlimmes: Den Hebammen ist jeglicher Einsatz geburtshelferischer Instrumente untersagt. Und ausgerechnet jetzt bricht in Glückstadt eine geheimnisvolle Krankheit aus.......

Die Hebamme Clara ist eine selbstbewußte Frau, die auf der Suche nach ihren Wurzeln und einem neuen, sinnvollen Lebensumfeld ist. Dabei stößt sie auf so einige Schwierigkeiten. Aber mit Diplomatie und ihrem Wissen schafft sie es, sich in ihrer Wahlheimat Glückstadt gut zu behaupten. Sie findet Freunde, muß aber auch einige Probleme meistern und mit Anfeindungen fertig werden.

Ich habe die Bücher mit Interesse gelesen, da sie sehr gut rüberbringen, mit welchen Schwierigkeiten Frauen in dieser Zeit konfrontiert wurden, welche Hindernisse sie überwinden mußten, um auf eigenen Beinen stehen zu können. Am Ende des zweiten Buches sind noch einige Fragen offen, und manches Rätsel hat sich noch nicht geklärt. Das läßt auf eine Fortsetzung hoffen!

 

An einer fernen Küste - Sara Donati * * * * *

Klappentext:

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts: Elizabeth und Nathaniel Bonner leben mit ihrer Tochter Hannah und den neugeborenen Zwillingen im Hinterland von New York. Ihre Ruhe wird gestört, als sich herausstellt, daß Nathaniels Vater in seiner schottischen Heimat potentieller Erbe eines Grafentitels ist und dessen derzeitiger Träger Angst hat, seinen Besitz zu verlieren, weil seine Tochter mit einem Protestanten verheiratet ist. Moncrieff, dem Sekretär des schottischen Grafen, ist jedes Mittel recht, um Nathaniel und seine Familie nach Schottland zu locken - schließich entführt er die Babys. Sowohl Elizabeth als auch Nathaniel begeben sich auf die Suche nach ihren Kindern. Als sie in Schottland angekommen sind, werden sie mit ihrer Vergangenheit und den Intrigen konfrontiert, die Giselle, die frühere Geliebte Nathaniels, zu spinnen versucht. Alle Liebe und Geduld von Elizabeth und Nathaniel werden auf eine harte Probe gestellt...

Auch der zweite Teil der Geschichte ist wieder ein geniales Buch voller Abenteuer und Spannung. Es hat mir zwar nicht ganz so gut gefallen wie Band eins, aber es ist trotzdem lesenswert. Ziemlich gestört hat mich die zum Teil etwas nachlässige Übersetzungsarbeit. Es wurden Namen vertauscht und Wörter, sogar ganze Satzteile weggelassen. Schade finde ich auch, daß sich die Ereignisse am Schluß ziemlich überstürzen, es hätte sicher noch guten Stoff für mindestens 100 weitere Buchseiten gegeben. Ich hätte z.B. gerne gewußt, wie das Treffen zwischen Nathaniel und seinem erstgeborenen Sohn stattgefunden hat. Aber wer "Im Herzen der Wildnis" genossen hat, wird sicher auch Freude am Lesen dieses Buches finden, und ich bin schon sehr auf ein Wiedersehen mit der liebenswerten Familie Bonner im dritten Teil.

 

Im Herzen der Wildnis - Sara Donati * * * * *

Klappentext:

Ein Epos um eine aufwühlende Liebe und große historische Ereignisse:

1792 im Staat New York, am Rande der Wildnis - Als die junge und selbstbewußte Elizabeth Middleton den Mann ihres Lebens trifft, setzt sie sich ohne zu zögern über die Pläne ihres Vaters hinweg. Und sie verstößt gegen alle Tabus, denn Nathaniel Bonner ist nur der Hautfarbe nach Weißer - er lebt und denkt wie ein Indianer.

"Eine Geschichte, die einen fortreißt in eine andere Zeit und in eine andere Welt" Diana Gabaldon

Sara Donati knüpft mit ihrem Roman an die Geschichten von J.F. Cooper über Lederstrumpf und den letzten Mohikaner an, Nathaniel Bonner's Vater wurde von Chingachgook adoptiert, und Nathaniel selbst war in erster Ehe mit einer Indianerin verheiratet.

Elizabeth Middleton soll, nach dem Willen ihres Vaters, den Arzt des Ortes heiraten, um die Familie aus finanziellen Schwierigkeiten zu befreien.

Aber sie ist nicht bereit, ihr Leben und ihre Liebe zu opfern, nur weil ihr Bruder und ihr Vater nicht mit Geld umgehen können. Sie heiratet ihren Geliebten und flieht mit ihm in die Wildnis der amerikanischen Wälder. Viele Gefahren und aufregende Begegnungen warten auf sie.

Das war wieder so ein Roman, der einen mit Haut und Haaren gefangen nimmt. Jede freie Minute nahm ich das Buch zur Hand und war sehr froh, am Ende gleich den zweiten Band greifbar zu haben, so daß ich nahtlos anknüpfen konnte. Ein wunderbares Buch, das auf eine Fortsetzung neugierig macht!

 

Nächte der Leidenschaft - Lynsay Sands * * * *

Klappentext:

England, 14. Jahrhundert. Der Ritter Amaury de Aneford hält alle Frauen für schwach und unterwürfig. Das ändert sich, als er vom König den Befehl erhält, Lady Emmalene Eberhart zu heiraten. Denn seine junge Braut ist alles andere als schüchtern - und fordert, dass Amaury seine ehelichen Pflichten erfüllt...

Eine wahre Freude! Romantic Times

Die Lektüre dieses Buches habe ich nur einer Empfehlung zu verdanken, denn die Umschlaggestaltung ist meiner Meinung nach sehr kitschig .

Auch der deutsche Titel wird dem Inhalt überhaupt nicht gerecht. Der englische Originaltitel "The Deed" kommt der Sache da schon näher.

Die Geschichte ist flüssig erzählt, gerade richtig für einen gemütlichen Lesenachmittag. Das Zusammentreffen von Lady Emmalene und dem Ritter Amaury ist sehr humorvoll geschildert. Amaury erlebt eine angenehme Überraschung, als er begreift, daß seine Braut nicht alt und häßlich ist, wie er vermutete. "Denn wäre sie jung, hätte sie sicher schon einen Ehemann." Die Begebenheiten, die aus der Heirat resultieren, beinhalten eine gewisse Situationskomik. Die Dialoge der beiden Jungvermählten sind zum Teil recht witzig. Lady Emmalene wird als eine junge Frau beschrieben, die mit beiden Beinen im Leben steht und sich absolut nicht mit der damaligen, passiven Rolle der Frauen abfindet. Diese Seite des Romans empfinde ich als sehr positiv.

Die Geschichte ist nicht übermäßig anspruchsvoll, aber sie hat einen hohen Unterhaltungswert.

 

Mariana - Susanna Kearsley * * * *

Klappentext:

Julias Kindheitstraum geht in Erfüllung:

Die junge Illustratorin kauft sich ein altes englisches Bauernhaus. Nach ihrem Einzug geschieht Seltsames. In Tagträumen erlebt sie das Leben von Mariana, einer Magd, die 1665, während der Zeit der großen Pest, hier gelebt und eine unglückliche Liebe erfahren hatte. Dreihundert Jahre liegen zwischen den Leben der Frauen, doch was verbindet sie?

»Dieser Roman, romantisch und ein bißchen märchenhaft, ist bestens geeignet für verregnete Sonntagnachmittage.« Brigitte

Ein faszinierendes Buch! Ich habe es innerhalb von 2 Tagen durchgelesen. Die Geschichte schildert eine etwas andere Art der Zeitreise, die etappenweise erfolgt und immer an den jeweiligen Ort geknüpft ist, an dem sich die Protagonistin in der Jetztzeit befindet. Julia entdeckt durch ihre Reisen in die Vergangenheit, daß es sich in ihrem Fall um Reinkarnation handelt, und sie versucht mehr und mehr, die traurige Geschichte von Mariana zu einem guten Ende zu bringen. Der Schluß ist überraschend,sowohl für Julia als auch für den Leser. Schade, daß das Buch ziemlich plötzlich endet. Man hätte gerne noch mehr erfahren!

 

Das flammende Kreuz - Diana Gabaldon * * * * *

Band 5 der Highland-Saga

Klappentext:

North Carolina im Jahr 1770. An einem strahlenden Herbsttag im Oktober veranstalten die schottischen Siedler am Mount Helicon ihr alljährliches Clantreffen. Viele von ihnen haben zusammen mit Claire und Jamie den fruchtbaren Landstrich Fraser's Ridge besiedelt. Und in diesem Jahr wollen sie ein großes Fest feiern: Brianna, Claires Tochter, wird endlich Rogers Frau; ihr kleiner Sohn Jemmy soll getauft werden; und Jamies verwitwete Tante Jocasta will erneut den Bund fürs Leben schließen. Doch das Idyll dieses heiteren Oktobertages ist trügerisch. In den Kolonien der Neuen Welt gärt es. Nicht nur die Beziehungen zu England sind aufs Äußerste gespannt. Auch die Kluft zwischen den reichen Aristokraten Amerikas und der wachsenden Zahl von Siedlern, die ums nackte Überleben kämpfen, wird immer unerträglicher. Das Clantreffen wird schließlich von einer Proklamation des Gouverneurs unterbrochen, der unnachsichtig den Rebellen nachspürt, die wenige Tage zuvor einen Aufstand angezettelt haben. Jamie wird aufgefordert, sich für einen Einsatz gegen die "Aufständischen" bereitzuhalten - eine Verpflichtung, der er nur widerstrebend nachkommt. Denn er hat Witterung seines alten Erzfeindes aufgenommen: Stephen Bonnet - der Mann, der Brianna einst Gewalt angetan hat. Und der vielleicht sogar Jemmys Vater ist. Aber alle privaten Konflikte verblassen angesichts der Schatten, die der Krieg zwischen der Alten und der Neuen Welt vorauswirft. Clair, die als Frau des zwanzigsten Jahrhunderts die Zukunft bereits kennt, benützt ihr Wissen umd ie Geschichte einmal mehr wie eine Fackel, die ihrer großen Liebe Jamie und ihrer Familie durch die Zeit der drohenden Dunkelheit den Weg weisen wird. Denn sie weiß sicher, dass der bittere krieg um die Unabhängigkeit kommen wird - mit einem Blutvergießen, das ihre und Jamies Liebe auf die härteste Probe ihres Lebens stellen wird......

»Die Brillanz von Diana Gabaldon ist beeindruckend - ganz gleich, ob sie die Wildnis der amerikanischen Kolonien, das liebenswerte Chaos einer schottischen Großfamilie, glühende Leidenschaft oder die Sehnsucht nach Freiheit und Unabhängigkeit beschreibt. Ihre Millionen von Fans werden wieder begeistert in diesen großartigen historischen Roman einauchen!« Publishers Weekly

Ohne Pause habe ich mich gleich auf den fünften Band gestürzt und in den letzten Tagen die über 1200 Seiten der abwechslungsreichen Geschichte genossen. In diesem Buch erfährt der Leser viel über den Alltag der Siedler, wie sie leben, was sie essen. Um Fraser's Ridge hat sich inzwischen eine stattliche Siedlung gebildet. Jeder einzelne ist gefordert und bringt seine Fähigkeiten in die Gemeinschaft ein. Ich fand die Kapitel über Claire's Heilanwendungen sehr interessant und fand es spannend, ihr über die Schulter zu schauen, was sie für Kräuter trocknet und wie sie ihre Patienten behandelt. Aber auch in Band 5 kommt das Abenteuer nicht zu kurz! Besonders gut gefallen mir die Momente, wenn Claire und Jamie poetische Betrachtungen über sich und die Welt anstellen. Die beiden und ihre Familie sind mir inzwischen richtig ans Herz gewachsen, als wären sie alte Bekannte. Ich habe mit ihnen gelitten, getrauert und mich mit ihnen gefreut. Soeben erst habe ich das Buch zu Ende gelesen und wieder ins Regal gestellt - und die Frasers fehlen mir jetzt schon ;-)

 

Der Ruf der Trommel - Diana Gabaldon * * * * *

Band 4 der Highland-Saga

Klappentext:

Nach einer langen, abenteuerlichen Reise landen Claire Randall und James Fraser in den amerikanischen Kolonien des achtzehnten Jahrhunderts. Doch der Atem der Vergangenheit reicht weit. Denn auch ihre Tochter Brianna ist dem Ruf der Tromme gefolgt - nicht nur auf der Suche nach der Vergangenheit und nach dem Vater, den sie nie gesehen hat, sondern auch aus Angst vor einer Zukunft, die nur sie allein kennt.....

»Prall, üppig, lustvoll, kühn, historisch korrekt - und absolut süchtig machend!« Berliner Zeitung

»Unterhaltsam, humorvoll und farbenprächtig. Ein Lesevergnügen ganz besonderer Art.« Norddeutscher Rundfunk

Und wieder konnte ich für über 1100 Seiten eintauchen in die spannende Geschichte, die in diesem Buch auch den Abenteuern von Brianna und Roger viel Raum läßt. Claire und Jamie sind gerade erst seßhaft geworden und dabei, sich eine neue Existenz aufzubauen. Und schon stürzen sie wieder von einem Abenteuer ins andere. Das Tempo und der Szenenwechsel in dem Buch sind zeitweise atemberaubend, auf keinen Fall kommt Langeweile auf. Immer wenn man denkt, daß das Leben auf Fraser's Ridge in geordneten Bahnen verläuft, kommt schon neue Aufregung für die Bewohner daher.

Ich kann mich der Meinung nur anschließen, daß die Geschichte süchtig macht. Auf jeden Fall ist für mich persönlich dieses Buch genau so gelungen wie die Vorgänger-Bände. Hauptsächlich ist auch dieses Buch aus der Sicht von Claire geschrieben, dazwischen geben viele Kapitel die Sichtweisen von ihrer Tochter und deren Freund wieder, was der gesamten Harmonie jedoch keinen Abbruch macht. Durch die häufigen Szenenwechsel ist es für mich wichtig, sehr genau zu lesen, denn die Erfahrung hat gezeigt, daß sich viele Ungereimtheiten und rätselhafte Vorkommnisse viel später im Buch aufklären. Auch so manches aus den früheren Bänden wird plötzlich klar. Immer wieder wird das gute Erinnerungsvermögen der Leser gefordert.

Zum Glück hatte ich gleich den Nachfolgeband im Regal stehen und konnte nahtlos anknüpfen!

 

Ferne Ufer - Diana Gabaldon * * * * *

Band 3 der Highland-Saga

Klappentext:

Überzeugt, daß ihre große Liebe, der rothaarige Clanführer Jamie Fraser, in der blutigen Schlacht von Clulloden 1746 gefallen ist, kehrt Claire Randall mit seinem Kind unter dem Herzen in ihre eigene Zeit des 20. Jahrhunderts zurück. Es ist ihr jedoch unmöglich, Jamie zu vergessen. Als die gemeinsame Tochter Brianna 20 Jahre alt und gut versorgt ist, tritt Claire mit einem winzigen Fünkchen Hoffnung erneut die gefährliche Reise durch den magischen Steinkreis ins Schottland des 18. Jahrhunderts an. Und tatsächlich findet sie Jamie - lebend! Aber ihre glühende, unermeßliche Liebe durch Zeit und Raum bleibt nicht lange ungestört. Denn Jamie hat sein Ziel - Unabhängigkei für Schottland - nicht aus den Augen verloren. Er wird wegen Hochverrats gesucht. So bleibt ihnen nur die Flucht - vor königlichen Henkern, korrupten Richtern und eifersüchtigen Frauen. Und stets sind Hoffnung, Mut und ihre Leidenschaft füreinander die einzigen Wegweiser beim Aufbruch zu ungewissen fernen Ufern.....

Auch dieser Band ist immer wieder in Rückblicken geschrieben. Man erfährt mehr über die 20 Jahre, in denen Claire und Jamie getrennt waren. Man gewinnt Einblicke über Claires neu geordnetes Verhältnis zu ihrem Ehemann Frank und erfährt über die Probleme, die Claires Rückkehr für alle Beteiligten bringt.

Gleichzeitig wird die Geschichte von Jamies Leben nach der entscheidenden Schlacht erzählt, über seine Jahre der Einsamkeit, Gefangenschaft, über seine Verzweiflung.

Und man erlebt das Wiedersehen von Claire und Jamie mit. Auch wenn die große Liebe wieder auflebt, bleibt das Paar nicht von Schwierigkeiten verschont, und kaum haben sie sich wieder, sind sie auch schon erneut auf der Flucht.

Bei Ihren Abenteuern treffen sie so manchen Bekannten aus den ersten Büchern wieder, einige offene Fragen werden geklärt. Aber es bleibt auch so manches offen, was neugierig auf Band 4 macht.

 

Die geliehene Zeit - Diana Gabaldon * * * * *

Band 2 der Highland-Saga

Klappentext:

CLAIRE UND JAMES Eine Liebe, so wildromantisch wie das schottische Hochland - und stärker als Zeit und Raum... Der neue Roman von Diana Gabaldon - farbenprächtig wie ein Mosaik und von herzerfrischendem Humor! Zwanzig Jahre lang hat Claire ihr Geheimnis bewahrt. Doch nun kehrt sie mit ihrer Tochter Brianna nach Schottland zurück. Und mitten in den Highlands, auf einem geheimnis-vollen alten Friedhof, schlägt für sie die Stunde der Wahrheit. Bereits mit Feuer und Stein, dem ersten Roman der großen historischen Highland-Saga um Claire Randall und James Fraser, riß Diana Gabaldon Leser und Kritiker zu Begeisterungsstürmen hin: »Mitreißend - ein frisches, einfallsreiches und unterhaltsames Buch!« Norddeutscher Rundfunk

Inzwischen sind Claire und Jamie schon wie alte Bekannte für mich. Dieser Band 2 hat mich fast noch mehr begeistert als der erste. Das Buch spielt im Jahr 1968, als Claire mit ihrer Tochter wieder nach Schottland kommt. Ihr Mann Frank ist gestorben, und jetzt endlich erfährt Tochter Brianna, wer ihr eigentlicher Vater ist. In Rückblicken erzält Claire die Geschichte von sich und Jamie, die sich nahtlos an Band 1 anschließt. Bis zur entscheidenden Schlacht, in der (zumindest glaubt Claire das) Jamie den Tod gefunden hat. Aber die alten Chroniken und Urkunden erzählen etwas anderes...

Mehr wird nicht verraten ;-) Ich habe mit Claire und Jamie gelitten und mich mit ihnen gefreut. Die Erzählweise von Diana Gabaldon ist so vielschichtig und ihre Beschreibungen so genau, daß man die Charaktere und auch die Landschaften direkt vor sich sieht.

 

Feuer und Stein - Diana Gabaldon * * * * *

Band 1 der Highland-Saga

Klappentext:

Man schreibt das Jahr 1945. Claire Beauchamp Randall, die während des Krieges als Krankenschwester an der Front gearbeitet hat, verbringt die zweiten Flitterwochen mit ihrem Mann Frank inSchottland. Schon bald zieht ein alter magischer Steinkreis in der Nähe der Pension Claire in seinen Bann - eigentlich ganz untypisch für die patente und sehr rational eingestellte junge Frau. Als sie eines Tages nichtsahnend einen der Steine berührt, verliert sie das Bewußtsein - und erwacht mitten im Schlachtgetümmel schottischer Rebellen, im Jahr des Herrn 1743. Zu dieser Zeit ist das Leben in den Highlands geprägt von Rebellion und Verrat, von beginnender Aufklärung und finsterem Aberglauben. Und dank ihres seltsamen Auftretens sowie ihrer beeindruckenden Kenntnisse gerät die unfreiwillige Gesandte aus dem 20. Jahrhundert bald in den Ruf, eine leibhaftige Hexe zu sein. Glücklicherweise findet sich ein Beschützer für Claire: Jamie Fraser, der aufständische Clanführer, ein prächtiger Bursche mit breiten Schultern, feuerrotem Haar und einer Leidenschaft, vor der Claire nur zu gern kapituliert. Bis sie sich entscheiden muß - zwischen der Zukunft, in die sie gehört, und der Vergangenheit, in der sie lebt.

"Fesselnd und herzerwärmend! Dieser großartie Roman erweckt Schottland und seine Geschichte auf atemberaubende Weise zu neuem Leben" (Publishers Weekly)

"Prall, üppig, lustvoll, kühn, historisch korrekt - und absolut süchtigmachend!" (Berliner Zeitung)

Ich habe die 800 Seiten des Buches in 3 Tagen verschlungen. Die Geschichte hat mich von der ersten Seite an gefesselt. Das Buch ist eine gelungene Kombination aus historischem Roman und Zeitreise und zugleich eine ergreifende Liebesgeschichte, gewürzt mit jeder Menge Leidenschaft. Ich hoffe, die Faszination hält auch bei den Folgebänden an, die ich mir gleich bestellt habe.

 

Die Hexe und die Heilige - Ulrike Schweikert * * * * *

Klappentext

Deutschland im 16. Jahrhundert. In einer reichen Kaufmannsfamilie kommen die Zwillinge Sibylla und Helena zur Welt. Dass Zwillinge Unglück bedeuten, glaubt damals fast jeder.

Als die beiden im Alter von fünf Jahren den Tod des Vaters vorhersehen, steckt die Mutter Helena kurzerhand in ein Kloster. Ohne die Schwester wird das Leben für Sibylla immer schwieriger, und als die Dominikaner wieder einmal die Hexenjagd auf Andersdenkende eröffnen, gibt es für sie nur einen Ausweg: Sie muss weg von zu Hause. Das Mädchen geht bei einer Hebamme in die Lehre und wird bald zu ihrer begabtesten Schülerin.

Doch erneut braut sich Unheil am Horizont zusammen. Sibylla wird zum reichen Vogt gerufen, dessen Tochter sie von unerwünschter "Last" befreien soll. Der Vogt ist fasziniert von dem eigenwilligen Mädchen, das sich so ganz anders verhält als die anderen jungen Frauen ihrer Zeit. Er verliebt sich in sie, und sie wird bald so etwas wie seine Vertraute. In diesen Zeiten aber ist es gefährlich, die Geheimnisse der Mächtigen zu kennen. Sibylla wird von den Häschern der Inquisition festgenommen, und diesmal scheint ihr keiner helfen zu können...

Ein grandioser historischer Roman über eine Frau, die ihr Schicksal mit so vielen ihrer Zeitgenossinnen teilen musste und doch einzigartig ist.

In den Jahren 1598 bis 1615 wurden laut Anhang des Buches "Die Hexe und die Heilige" etwa 450 Menschen der Hexerei für schuldig befunden und hingerichtet. Dies entspreche ungefähr der Hälfte der damaligen weiblichen Bevölkerung der Stadt Ellwangen. Der Leser begleitet Sybilla auf ihrem Weg durch eine angebliche Hexenstadt und leidet mit der jungen Frau, wenn sie mitansehen muss, wie Freunde und Familie zum Tode verurteilt werden.

Mich hat die Geschichte der beiden Zwillingsschwestern von der ersten bis zur letzten Seite fasziniert. Das Buch hat mir eine lange Lesenacht gebracht. Besonders beeindruckt bin ich von der genauen, detaillierten historischen Recherche der Autorin.

 

Die Katze, die zur Weihnacht kam - Cleveland Amory * * * *

Bezaubernde weise Geschichten um eine Katze im besonderen -

und um alle Katzen der Welt

Kurzbeschreibung:

Ausgerechnet am Weihnachtsabend nimmt der Autor, ein engagierter Tierschützer, eine verlorene, heruntergekommene Katzenkreatur bei sich auf - und sofort erobert sie sein Herz und sein Haus.

Cleveland Amory bringt uns diese bezaubernde Geschichte realistisch und ironisch zugleich nahe: sie umgarnt den Leser, wie dies nur eine Katze kann. "So geistreich und gleichzeitig zärtlich beschrieben, daß nicht nur Katzenfans dieses Buch lesen sollten (Harburger Anzeigen und Nachrichten)

Dieses Buch hat mich in den letzten Tagen öfter zum Schmunzeln gebracht. Der Autor beschreibt zum Teil typische Situationen, die sich in ähnlicher Weise in fast jeder Katzen-Menschen-Wohngemeinschaft abspielen. Ich kann die Lektüre allen Katzenfreunden und Tierschützern wärmstens empfehlen.

Die eigentliche Geschichte der weißen Katze "Eisbär" ist ergänzt mit historischem Wissen über die Katzen und ihre Stellung in anderen, frühen Kulturen. Außerdem erfährt man so einiges über gewagte aber erfolgreiche Tierschutzaktionen des Autoren und seines Teams.

 

Flüsternde Hände - Jerryl Jordan * * * * *

Die 16-jährige Marnie ist todunglücklich, als sie den unsympathischen Lord Isak heiraten soll und mit ihm in ein altes Haus an einer einsamen Bucht zieht, von dem es auch noch heißt, daß es verflucht sein soll. Als Isak gleich am zweiten Tag nach der Hochzeit vom Dach stürzt und stirbt, steht für die Dorfleute fest: Marnie ist eine Hexe. Die einzigen, die zu ihr halten, sind Pater Brannan und Raven, ein gehörloser junger Mann, der ebenfalls eine Außenseiterrolle hat. Ein spannender historischer Roman, der bis zum Ende fesselt.

Ich kann das Buch sehr empfehlen, es hat mich ab der ersten Seite in seinen Bann gezogen.

Die Problematik der Geschichte ist auch heute noch aktuell, daß es nicht einfach ist, anders zu sein.

 

Es ist ein Elch entsprungen - Andreas Steinhöfel * * * *

An den Weihnachtsmann glaubt Bertil Wagner schon lang nicht mehr. Doch am Abend des dritten Advent geschieht etwas Unglaubliches: Mit riesigem Getöse stürzt ein Elch durchs Dach und macht eine Bruchlandung auf dem Wohnzimmertisch. Und es kommt noch dicker. "Mein Name ist Mr. Moose", stellt sich der Elch vor. Mit einer Stimme, die so samten ist wie sein Geweih, erklärt er seine Geheimmission: Er ist im Dienste von Santa Claus auf Probeflug über Europa unterwegs. Und sehr zum Entzücken von Bertil und seiner Schwester Kiki quartiert sich Mr. Moose kurzerhand in Wagners leer stehender Garage ein. Doch dann taucht der "Chef" plötzlich auf.....

Eine wunderschöne, warmherzige und zugleich lustige Weihnachtsgeschichte. Eigentlich ist es ein Kinderbuch ab 8 Jahren, aber auch ich als Erwachsene habe es sehr genossen. Das Büchlein hat gerade mal 80 Seiten, man kann es also gut "am Stück" lesen. Es hat mir eine gemütliche Adventsstunde bereitet.