Spaziert man durch den heutigen Klosterpark der Gemeinde Schortens in
Friesland, so bewegt man sich auf dem Gelände des einstigen Klosters
Oestringerfelde. Die Parkanlage liegt westlich des
Ortszentrum Schortens an der alten Straße von Schortens nach Jever im
Stadtteil Oestringerfelde.
Im 12 und 16. Jahrhunderts war das Kloster Oestringerfelde und dessen
geografischen wie herrschaftlichen Region ein Macht und geistiges Zentrum.
Nach diesem Kloster sind der Klosterpark und der Klosterweg benannt.
Im Klosterpark ist noch heute das Fundament des einstigen Turmes der
Klosterkirche erhalten. Das Stift war der Jungfrau Maria geweiht und ist wohl
an der Stelle eines heidnischen Heiligtums gebaut worden. Der Sage nach hat der
Heilige Willehad, der Missionar der ostfriesischen Halbinsel, 781 im
„Engelsmeer“, einem einstigen See nah der ehemaligen Klosterstelle, hier die
ersten heidnischen Oestringer getauft.

Der Klosterpark, so, wie er sich heute darstellt, weist eine weitestgehend
kreisrunde Struktur auf mit einem Durchmesser von etwa 300 m. Der Park wurde
1838 vom damaligen Hofrat Heinrich Georg Ehrentraut aus Jever erworben und in
Zusammenarbeit mit dem Gartenarchitekten Bose als Garten nach englischem
Vorbild gestaltet. Das 8,78 Hektar große Areal wurde durch die Neuaushebung des
alten Klostergrabens zu einem Kreis abgegrenzt, so dass sich aus der
Vogelperspektive eine fast runde Parkstruktur abzeichnet. 1842 erfolgte die
Freilegung des Turmfußes. 1869 errichtete der Sohn Ehrentrauts ein neues
Wohnhaus anstelle des alten Gutsgebäudes, das heutige RUZ (Regionales
Umweltzentrum.)
1920 erwarb die Gemeinde Schortens die Parkanlage. Seit 1985 ist der
Klosterpark Östringfelde als Landschaftsschutzgebiet eingetragen.
Auf dem Parkgelände fallen die vielen bis zu 4 m hohen Hügel auf.
Unter ihnen befinden sich noch heute die Schutthügel und Fundamente der
Kirche sowie anderer Baulichkeiten des Klosters. Die Klosteranlage ist bislang nie archäologisch untersucht worden, weil es dazu keinen akuten Anlass gab.
Diese Internetseite möchte dem Besucher die Geschichte
des Klosterparks näherbringen und zu sensibilisieren auf welch
geschichtsträchtigen Boden er sich zur Zeit bewegt.
Vielleicht nimmt sich der ein oder andere ein wenig Zeit auf einer Bank zu
verweilen, um den rauschenden Geschichten der uralten Bäume zu lauschen.
Mit einer App, die speziell für den Klosterpark aktuell erstellt wurde und auf der Internetseite des RUZ Schortens zum herunterladen bereit steht, wird der Park auch im Smartphone immer und überall verfügbar.
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