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Christenlehre

Als die Kirchen im Osten Deutschlands ab 1945 nach und nach aus dem Religionsunterricht in den Schulen verdrängt wurden, mussten sie eine Lösung finden, vor allem den getauften Kindern eine Unterweisung anzubieten. So erfanden sie die "Christenlehre", die zunächst im Vermitteln biblischer Geschichten bestand.Schnell ausgebildete Katecheten versuchten, in oftmals schlecht ausgestatteten Räumen, den Religionsunterricht fortzuführen. Bald entdeckten die Kirchen aber auch die Chance, Kinder in den eigenen Räumen Kirche erfahren zu lassen und mit ihnen ins Gespräch über Fragen des Glaubens und Lebens zu kommen.

Eigene Ausbildungsstellen wurden eingerichtet und bis heute werden junge Menschen als "Religionspädagogen" mit Fachhochschulabschluß ausgebildet. Sie sind befähigt, einerseits in den Gemeinden Christenlehre zu erteilen und pädagogisch in vielen Bereichen der Gemeinde wirksam zu werden und andererseits Religionsunterricht in den Schulen zu erteilen. Auch wenn der Religionsunterricht in Sachsen ordentliches Lehrfach ist, bleibt die Christenlehre unaufgebbar, weil hier unter anderen räumlichen und pädagogischen Möglichkeiten mit den Kindern gearbeitet werden kann. Die Christenlehre ist zugleich vielen Veränderungen ausgesetzt, denn die Kinder wohnen nicht immer mehr am Kirchort und noch weniger gehen sie am Ort zur Schule. Die Zeiten, in denen Kinder erreichbar sind, sind geringer geworden und die geplante Ganztagsschule wird es schwer machen, regelmäßige Angebote in kirchlichen Räumen zu finden. So wird das Wort "Christenlehre" in den kommenden Jahren für Vieles stehen und zugleich das Eine bleiben: ein eigenes kirchliches Angebot.

Natürlich ist die Christenlehre nicht nur für die getauften Kinder eingerichtet, sondern wir laden alle Kinder ein, es zumindest zu hören, dass es einen Gott gibt, der sie lieb hat und sie im Leben begleiten will. Wir helfen Kindern, biblische Geschichten zu verstehen und umzusetzen. Dazu stehen uns viele Methoden zur Verfügung, vom Erzählen übers bildnerische Gestalten bis hin zur darstellenden Auslegung der Texte. Zugleich sollen die Kinder erfahren, dass sie in einer größeren Gemeinschaft "gar nicht so wenige" sind. Darum suchen wir nach Möglichkeiten, Kinder verschiedener Gemeinden einander begegnen zu lassen durch gemeinsame Veranstaltungen und Freizeiten einen Blick für die Gemeinschaft der Christen zu entwickeln. So lernen sie frühzeitig, dass sie überall auf dieser Welt Christen finden können.