Jena ist eine Stadt mit vielen Gesichtern. Es gibt interessante Neubauten, ältere Häuser, Gärten, einen Fluss und überall ist viel Grün zu finden. Vor allem an solch schönen Tagen wie vom 25.-28. Mai begeben sich all die Jenaer ins sogenannte Paradies, um dort die Seele baumeln zu lassen, Sport zu treiben oder gar zu studieren. Ja, ein Besuch in Jena ist auf jeden Fall lohnenswert. Zumindest wenn es nicht gerade darum geht Schach zu spielen, denn dann sitzt man den ganzen Tag sowieso nur drinnen und kann das schöne Wetter kaum genießen. Diesen schlechten Aussichten trotzten aber die Schachfreunde Uwe Mehlhorn, Albrecht Töpfer und Kristoffer Falk um bei der Landesmeisterschaft ein tolles Ergebnis zu erzielen; hatten sich doch alle 3 einiges vorgenommen in diesem Jahr. Dass die 4 Tage gut auszuhalten war, lag vor allem am Hotel. Ein gut klimatisierter Spielsaal mit kostenlosen Getränken gepaart mit viel Freiraum für jeden einzelnen Spieler machten jede Partie erträglich. Gut gelaunt gingen die 3 dann auch in den ersten Tag. Dabei stotterte der Motor von Uwe zwar ein wenig, aber letzten Endes standen doch 2 Siege zu Buche. Auch Kristoffer konnte mit einem Auftaktsieg und anschließendem remis gegen einen der stärkeren Spieler sehr zufrieden sein. Albrecht kam mit seinem Pflichtsieg und einer erwarteten Niederlage gegen die Nr. 1 der Setzliste ordentlich in das Turnier. Immerhin konnte zwischen den Runden auch das Paradies besucht werden. Der zweite Tag sollte dann die Weichen für das restliche Turnier stellen. Albrecht zerlegte seine beiden Gegner ganz humorlos und spielte sich so in Richtung Spitze. Hier wollte auch Uwe sein, der jedoch gleich in der dritten Runde unnötigerweise einen halben Punkt liegen ließ. Durch einen weiteren Sieg war die Stimmung aber noch gut. Dies war bei Kristoffer nicht gerade der Fall. Einer vermeidbaren Niederlage am Morgen folgte ein remis am Nachmittag, obwohl er schon ganz klar auf Gewinn stand. Mit neuer Motivation wollte er am dritten Tag alles besser machen, aber manchmal läuft es nicht. In der fünften Runde zerlegte er seinen Gegner zwar noch souverän, aber am Nachmittag fand er zu viele falsche Züge und holte sich seine zweite Niederlage. Ähnlich schlecht erging es auch Uwe. Zuerst einigte er sich mit seinem Gegner auf ein gerechtes remis, aber nachdem er die sechste Runde in den Sand setzte, haderte er auch mit sich selbst. Dabei war in beiden Partien sogar mehr drin. Erfreulich aus Ilmenauer Sicht war hingegen Albrecht, der beweisen konnte, dass sich Endspiel-Training durchaus lohnt. Zunächst sicherte er sich in einem nicht ganz einfachen Damenendspiel ein remis, um danach ein kompliziertes Turmendspiel für sich zu entscheiden. Hier war er einfach besser als sein nominell stärkerer Gegner. Mit dem Wissen dieser eigenen Qualitäten spielte er auch die letzten Runde souverän und hielt, zum großen Ärger seines Gegners, ein technisches remis fest. Die 5 Punkte reichten am Ende für einen hervorragenden 10. Platz und machen Lust auf weitere starke Spiele von ihm. Diese werden bestimmt auch von den anderen beiden kommen, aber nicht in der 7. Runde dieses Turniers. Uwe spielte mal wieder seinen Gegner an die Wand, nur um sich dann in hochgradig taktischer Stellung einen Fehler zu leisten, der zum Turmverlust führte. Seine 4 Punkte reichten so nur für den 31. Rang. Auch Kristoffer konnte dem Turnier kein gutes Ende bereiten. Zwar spielte er wieder mal besser als sein Gegner aber der letzte Biss war weg, sodass wieder nur ein Unentschieden zu Buche stand. Der 52. Platz mit 3,5 Punkten ist bei weitem nicht, was er sich vorgenommen hat. Dennoch steht als Fazit, dass alle drei eine gute Spielanlage hatte, sich jedoch nur Albrecht belohnen konnte. Uwe und Kristoffer werden bei ihren nächsten Auftritten aber bestimmt wieder bessere Ergebnisse erzielen. |
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