Zum wiederholten Male bekräftigte Herr Dr. med. Kaus Roman Hör, Facharzt für Allgemeinmedizin und klassischer Homöopath aus Waldmünchen, seine Verbundenheit mit unserem Homöopathieverein mit einem Vortrag und unterstützte so unser Ziel, Menschen für die Homöopathie zu gewinnen.
Das Thema, das er sich gewählt hatte, „Autoimmunkrankheiten – Heilung schwerer Fälle mit Homöopathie“ hatte einen großen Zuhörerkreis angezogen, ließ also darauf schließen, dass ein starkes Informationsbedürfnis zu dem Themenbereich „Autoimmunkrankheiten“ vorhanden war.
Bei Autoimmunkrankheiten, so Dr. Hör einleitend, hat sich das Immunsystem der körpereigenen Regelung entzogen mit dem Ergebnis, dass es körpereigene Zellen, Gewebe und Organe angreift. Es agiert „wild“, also unkontrolliert und unkontrollierbar. Die konventionelle Behandlung beruht auf einer „gewaltsamen“ Unterdrückung des gesamten Immunsystems, meist mit Cortison. Homöopathische Mittel müssen jedoch gerade die Regelkreise, die „wild“ geworden sind, ansprechen, und zwar punktgenau, soll es zu einer Heilung kommen. Dies ist durch den Einsatz sogenannter kleiner Mittel möglich, wobei „klein“ nicht bedeutet „klein“ in der Wirkung, sondern im Vergleich zu den „großen“ Mitteln, den sogenannten Polychresten, eher unbekannt.
Dr. Hör erläuterte eine solche Behandlung mit einem kleinen Mittel am Beispiel einer 31jährigen Frau, bereits einmal Mutter geworden, die auf aufgrund einer Hashimoto-Schilddrüsenentzündung, einer Autoimmunerkrankung, steril geworden war, die sich aber ein zweites Kind wünschte. Es handelte sich um eine Hebamme, deren beruflicher Ehrgeiz darin bestand, Schwangere auf eine natürliche Geburt vorzubereiten und die es als persönlichen Misserfolg empfand, wenn diese ihr Kind mit einem Kaiserschnitt zur Welt bringen mussten.
Ihr Zyklus schwankt stark, verbunden mit Reizbarkeit vor der Periode, sie schwitzt viel. Weiterhin berichtet sie über sexuell leidenschaftliche Träume. Gegenüber ihrem Kind empfindet sie sich als schlechte Mutter. In der Schule, aber auch im Beruf, wollte und will sie immer die Beste sein.
Zunächst ging es um die Frage, in welches „Reich“ oder „kingdom“ sie einzuordnen wäre: in das der Minerale, der Pflanzen, Tiere oder Pilze? Die Zuhörer waren sich einig, dass sie zu den „Tieren“ gehört, weil ihr Leben zu den die „Tiere“ kennzeichnenden Themen - sich durchsetzen, Erfolg, Karriere, Kampf – passt.
In einem zweiten Schritt der Mittelfindung sind die Geistes- und Gemütssymptome von ausschlaggebender Bedeutung, im Falle der Patientin der enorme Ehrgeiz, gepaart mit Versagensängsten. Aufgrund ihrer Träume war sie als „Schlangen“patientin einzustufen, als Verführerin, die zugleich das Gefühl hat, nicht in der Menschheit aufzugehen und der das Urvertrauen in andere Menschen fehlt.
Man muss an dieser Stelle festhalten, dass die Begrifflichkeit „Schlangen“patientin in Zusammenhang mit dem italienischen Homöopathen Dr. Massimo Mangialavorio zu verstehen ist. Er ist der Auffassung, dass jedes Mittel, also auch die kleinen, nach dem Ähnlichkeitsgesetz angewendet werden kann, wenn es nur genau genug auf den Patienten passt. Massimo Mangialavorio betrachtet ein Mittel als ein „anthropologisches Modell“, d.h. der Patient sollte auf allen Ebenen dem Mittel gleichen, ähnlich sein: Geist, Emotionen, Körper, Schlaf, Lebensgestaltung, Träume, Ansichten über das Leben, die Welt, die Gesellschaft usw. Er formuliert für jede Gruppe oder Familie von Mitteln Gemeinsamkeiten und nennt diese Fundamentale Themen.
Solche Fundamentalen Themen der Schlangen sind z.B. Verführung, Verlorensein, Misstrauen, Ehrgeiz, Kenntnisse, Blutungen usw. Jeder „Schlangenpatient“ sollte möglichst viele der Fundamentalen Themen abdecken.
Und dies war bei unserer Patientin der Fall. Sie erhielt zwei Gaben von Naja in der C 200.
Monatelang hörte Dr. Hör nichts von ihr, erst nach 15 Monaten meldete sie sich mit der Bitte um ein Mittel für ihr zweites Kind. Das ausgesuchte homöopathische Mittel hatte also bei ihr auf die „wild“ gewordenen Regelkreise angesprochen, bis hin zur kompletten Heilung, hier einer zweiten Schwangerschaft.
Wir haben alle verstanden, was mit punktgenauer Heilung im Falle von Autoimmunkrankheiten gemeint ist, und unser Horizont homöopathischen Heilens ist mit der Methode Massimos Mangialavoris erweitert worden. Danke, Herr Dr. Hör, dass Sie uns damit bekannt gemacht haben!