Die Mühle

Geschichtliches

Die Wassermühle entstand im frühen Mittelalter als Mühle des Meyerhofes zu Venne. Die urkundliche Ersterwähnung erfolgte 1074/81, als der Edelherr Folker seine Venner Besitztümer dem Osnabrücker Bischof Benno II schenkte. Im Jahre 1240 gehörte die Mühle zum bischöflichen Tafelgut, dem alte Verpachtungs- und Verpfändungserlöse zuflossen. Sie galt als landesherrliche Mühle und wurde samt ihrer Privilegien vom Domkapitel verpachtet.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg um 1667 wird der Mühlenbetrieb als „gänzlich darniedergelegen“ bezeichnet, 1725 wurde das eingeschossige Mühlengebäude wieder errichtet. Vier Jahre später verpachtete das Domkapitel die Dominialmühle an den Kaufmann Linnenschmldt dessen Erben den Mühlenbetrieb fortsetzten. Im Jahre 1845 erwarb Johann Linnenschmidt die Wasermühle für 4083 Reichstaler. Anfang des 20. Jahrhunderts stockte sein Nachfolger das Gebäude auf. 1954 erfolgte der Anbau des Wohnhauses. Bis 1981 bewirtschafteten Pächter das Mühlenanwesen. Der Heimat- und Wanderverein Venne e. V. restaurierte ab 1985 das Gebäude und reaktivierte die Mühlentechnik mit finanzieller Unterstützung der Gemeinde Ostercappeln.

Übrigens blickt das Gasthaus Linnenschmidt auf eine 400-jährige Geschichte zurück. In der Hauschronik wird von indianisch gebratenen Hühnern, eigenem Kornbrand und der Auswanderung nach Amerika berichtet.

Mühlentechnik

Durch ein ausgeklügeltes teichähnliches Gräftensystem fließt der Venner Mühlenbach zur Wassermühle. Im 19. Jahrhundert bildeten zwei oberschlächtige, etwa 2,7 m hohe Wasserräder die Kraftquelle für die Mühlenwerke. Die Wasserräder wurden 1924 ausgebaut und durch eine Francis-Wasser-Turbine ersetzt. Bei Wassermangel übernahm seit 1935 ein Deutz-Diesel-Motor bzw. ein Elektro-Motor den Antrieb. lm Gebäude sind neben verschiedenen Transmissionen die funktionstüchtigen Mahlgänge der Mahl- bzw. Schrotmühlen zu sehen.

Freizeitmüller erklären gern wie das Kornschroten mittels der Mahlsteine funktioniert.