Samstag,
21.04.2012
2.
Etappe Mrzezyno - Darlowo
Entlang
der Ostseeküste
Tageskilometer:
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100
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Tageshöhenmeter:
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217
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Tagessattelstunden:
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5,5
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Tagesfotos:
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104
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Tourkilometer:
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213
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Tourhöhenmeter:
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932
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Toursattelstunden:
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12
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Tourfotos:
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178
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Route:
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Wetter:
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Unterkunft:
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Mrzezyno
– Kolobrzeg – Mielno – Darlowo (Rügenwalde)
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Erst
trocken mit sonnigen Abschnitten, 13°. Später Gewitter
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Hotel
Goscinec Darlowo
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Es
war wesentlich wärmer als gestern, auch hatte der Wind merklich
abgeflaut. So startete ich denn nach reichlichem Frühstück Richtung
Kolobrzeg (Kolberg).
Über
schwach befahrene Straßen, größtenteils mit extra Radstreifen
führte mein Weg immer in unmittelbarer Küstennähe nach Kolobrzeg.
Selbst die im super recherschierten Bikeline Buch als schwer zu
befahrenden Wege waren mittlerweile aufs allerfeinste befestigt.
Nachteil: Hier nutzten nun auch sehr gemütlich fahrende Rentner die
neue Strecke. Nicht auszudenken, was hier in der Hochsaison abgeht.
Kolobrzeg wurde zügig durchfahren, da es für eine Pause noch
wesentlich zu früh war.
Der weitere Weg nach Ustronie Morskie mußte
nun auch nicht mehr über die Haupststraße bewältigt werden –
auch hier steht nun ein erstklassiger Radweg direkt an der Küste zu
Verfügung. Laut Beschilderung geht der Neubau auf EU-Unterstützung
zurück. Das Geld ist gut angelegt, die Wege sind so erstklassig, die
Autofahrer erblassen vor Neid. Wo findet man das schon?
Nun wünschte
ich aber noch mal einen sandigen Waldweg, damit keine Lageweile
aufkam. Nach 5km ging der Wunsch den auch in Erfüllung, immer wieder
wechselten sich ruhige befestigte Strassen mit sandigen Strecken
durch durch den ufernahen Mischwald ab. Lichte, sonnendurchflutete Wälder mit Kiefern, Buchen und Birken
säumten den Weg. Ich fragte mich, wie die Bäume in dem teilweise
sehr sumpfigen Gelände so gut gedeihen.
Immer wieder hat man die
Möglichkeit über die Steilküste zum wunderschönen Sandstrand zu
gelangen. Über Treppen und steile tiefgründige Sandwege erreicht
man die Ostsee.
Von den ehemaligen Grenzbefestigungen ist nicht mehr
viel übriggeblieben. Ein Betonwachturm direkt in Strandnähe steht
noch als Relikt für die alten Zeiten. Hier wurden sicher nicht (nur)
Schwimmunfälle registriert.
Dann fand ich doch einen „Lehrpfad“ mir
vielen lustigen Bildern eine viel bessere Idee. An jeder Straßenlampe
erfreut ein Comic die Passanten.
Beim Leuchtturm Gaski kehrte ich
denn zur Mittagspause ein. Ein Biergarten lädt hier zum Verweilen
ein. Außerdem kann der Turm besichtigt werden und erlaubt nach dem
Erklimmen von gut 200 Stufen eine wunderbaren Ausblick.
Nach kurzer
Weiterfahrt gelang es mir dann doch noch, einen weniger steilen Zuweg
zum Strand zu finden und mit dem Rad zu Wasser vorzudringen –
natürlich um ein Foto zu schießen. Mittlerweile war es angenehm warm
geworden.
Beim Wechseln der Kluft von lang auf kurz hörte ich dann ein Donnergrollen in der Ferne. Schwarze Wolkenberge türmten sich
am Horizont.
Nachdem ich in Lazy Verpflegung gekauft und gegessen
hatte bog ich, nicht faul ;-), zügig Richtung Süden ab, um dem herannahenden
Gewitter möglichst noch zu entgehen.
Der Wind verstärkte sich und
die Wolken kamen bedrohlich näher. Etwa 10km vor Darlowo bekam ich
dann doch noch den befürchteten Guss ab. Wenige km später war die
Straße schon wieder trocken.
Viele, erstaunlich gut erhaltene Kirchen sind in allen polnischen Dörfern zu bewundern.
Nach einer weiteren, diesmal warmen
Dusche im (hervorragenden) Hotel hatte ich noch reichlich Zeit mir
die Stadt anzusehen. Darlowo (Rügenwalde) wurde im letzten Krieg nur
wenig beschädigt und kann so mit einer schönen Altstadt aufwarten.