Die „The Gentle Touch‟-Methode von Peter Kreinberg
Die Ausbildungsmethode von Peter Kreinberg, „The
Gentle Touch‟ (TGT) ist seit Jahren eine von Fachleuten anerkannte Methode. Im Rahmen
der Bodenschule und beim Reiten vermittelt sie Grundlagen einer feinen
Kommunikation zwischen Mensch und Pferd und fördert eine einfühlsame
Reittechnik.
Der Aufbau der TGT-Methode im Überblick
Die Methode ist thematisch in zwei Bereiche unterteilt:
A. TGT Bodenschule
B. TGT Reiten
A. Die TGT-Bodenschule
Die TGT-Bodenschule ist für Mensch und Pferd gleichermaßen ein systematisch
strukturiertes Übungs- und Lernprogramm, bei dem beide miteinander und
voneinander lernen.
Die Schwerpunkte beim Pferd sind dabei:
- das Verständnis für die Kontakt-Druck-Nachgiebigkeit -Signalkette auf
kurze Distanz im „direkten Körperkontakt‟ vermitteln und somit eine
eindeutige Verständigungsgrundlage zu schaffen;
- den Gehorsam in dynamischer Vorwärtsbewegung zu festigen;
- mehr Leichtigkeit, Körperkontrolle und Sicherheit im Umgang zu
fördern.
Die Schwerpunkte beim
Menschen sind:
- das Verständnis für die Bedeutung einer angemessenen, taktmäßigen und
feinen Signalgebung zu entwickeln;
- diese im Rahmen eines verfeinerten Signalsystems in die
Ausbildungsarbeit zu integrieren;
- die eigene Körperkoordination zu verbessern, die Reaktionsfähigkeit zu
schulen und die Entschlusskraft und Entscheidungsfähigkeit zu fördern;
- die Leitfunktion in der Sozialpartnerschaft Mensch/Pferd nach und nach
ohne Konfrontation zu festigen.
Die TGT-Bodenschule ist in vier Bereiche unterteilt:
1. Führtraining
Das Führtraining dient als Einstieg in die systematische Bodenarbeit. Hier
kommt es in ruhigen und gewohnten Bewegungsabläufen in den einzelnen Übungen
auf die Synchronisierung der Bewegungen, eine fein abgestimmte, taktmäßige
Signalgebung und gutes Timing an. Die Pferde lernen, auf feine Signale zu
reagieren und auf geraden Linien, in Wendungen, im Halt und Rückwärts und in
Schritt-Trab-Gangartwechseln koordiniert, ausbalanciert und kontrolliert
mitzuarbeiten. Der Mensch lernt, das Pferd nicht zu behindern, sein Signalement
zu ordnen und sich für das Pferd verständlich zu verhalten. Das Gefühl im
direkten Kontakt wird entwickelt. Respekt und Gehorsam werden in ersten
Schritten erarbeitet.
2. Schulung am Leitseil
Die Arbeit am Leitseil dient dazu, das „indirekte Gefühl‟, also das
kontrollierte Zusammenwirken auf Distanz hin zu erlernen. Der Mensch bestimmt
nach und nach immer deutlicher die „Leitfunktion‟ und räumliche Kontrolle in der Arbeit.
Dabei entwickeln sich in den Übungen
Feinmotorik, Haltung und Ausstrahlung, räumliches Gefühl und Entschlusskraft.
Das Pferd lernt, die Signalgebung im feinmotorischen Bereich zu verstehen und
umzusetzen und die
Fremdbestimmung durch den Ausbilder in Tempo, Richtung und Haltung immer
williger zu akzeptieren. Die Übungen haben einen lösenden Effekt, verbessern
Koordination und Balance und Reaktionsfähigkeit. Die Leitseilarbeit bereitet
das Pferd für effektives Longieren oder Arbeit in der Doppellonge vor.
3. Handarbeit mit Touchiergerte
Mithilfe der Arbeit an der Hand bereiten sich Mensch und Pferd für eine feine
Hilfengebung unter dem Reiter vor. Das Pferd erlernt auf geraden und gebogenen
Linien auf einem und zwei Hufschlägen haltungs- und bewegungsverbessernde
Lektionen. Körperkoordination, Geschmeidigkeit und Balance werden deutlich
verbessert. Die Übungen dienen als Vorbereitung für die körperlich
gymnastizierende Dressurarbeit unter dem Reiter.
4. Modifikation des Fluchtverhaltens
(Desensibilisieren)
In sorgfältig gestalteten Erfahrungs- und Lern-Situationen erlernen Mensch und
Pferd systematisch die kontrollierte Bewältigung von Schreck- oder
Stress-Situationen in abgestufter Abfolge und Beachtung der Sicherheit.
B. Reiten
I (Basis) Verständigung
Körperkontrolle bei Reiter und Pferd
Ziel dieses Themenkreises TGT Reiten ist es, vorrangig eine solide Grundlage
der Verständigung zwischen Reiter und Pferd zu schaffen. Dazu werden zunächst
mögliche Fehlhaltungen beim Reiter, Blockaden und Bewusstseinsstörungen
bei Mensch und Pferd aufgezeigt. Der Reiter erhält Anleitung, seine eigenen
Fehler zu erkennen und nach und nach abzubauen. Diese Phase könnte auch als
Korrekturphase gesehen werden. Weiterer Schwerpunkt ist dann eine Verbesserung
von Sitz, Haltung und Hilfengebung beim Reiter und Nachgiebigkeit und
Hilfengehorsam beim Pferd.
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