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SCHWEINFURT

Leuchtendes ConSonare-Ensemble

Sehr großen Zuspruchs hat sich das Vokalensemble ConSonare bei seinem Adventskonzert in der St.-Josefs-Kirche Oberndorf erfreuen können. Unter der Leitung von Udo Baake und begleitet vom Arsatius Consort erklangen drei Kantaten von Johann Sebastian Bach.

Schnell breitete sich weihnachtliche Stimmung aus, als Chor und Orchester „Nun komm, der Heiden Heiland“ anstimmten. Auf den Klang der historischen Instrumente musste man sich zwar erst einstellen, aber das Arsatius Consort erwies sich als gut vorbereiteter und verlässlicher Partner.

Meist nahm sich das Ensemble dezent zurück, um den warmen, homogenen Gesamtklang des Chores umso mehr strahlen zu lassen. In der Kantate „Geist und Seele wird verwirret“ musizierte das Consort dann überzeugend frisch und heiter und folgte den musikalischen Impulsen des Dirigenten.

Glänzend die Solistinnen: Johanna Klinger, Sopran strahlte mit erhabener Leuchtkraft. Barbara Werner hat eine volle facettenreiche Altstimme, gestaltet aussagekräftig und überzeugt durch hohe Sprechkultur. Klar ihre Koloraturen, perlend im Wechselspiel mit der Orgel, lang ihr Atem.

Das Solistenquartett wurde vervollständigt durch Christian Heidecker, der über eine weiche, klare Tenorstimme verfügt, angenehm in der Höhe, mitunter etwas kraftlos in den tiefen Lagen.

Bassist Eberhard Fasel wirkte leicht heiser, wodurch die Ausgewogenheit mit Johanna Klinger („Mein Freund ist mein“) litt. Er gab seinen Partien viel sanften und vibrierenden Schmelz. Schade, dass in der Sopran- und Bassarie „Wenn kömmst du, mein Heil?“ aus der Kantate „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ die Solovioline wenig Präsenz zeigte und über weite Strecken nicht überzeugend identifizierbar war.

Bestens mit der halligen Akustik arrangiert hatte sich das ConSonare-Ensemble. Ein gemeinsam schwingender, absolut ausgewogener Chorklang, füllige Männer- und klare, aber samtige Frauenstimmen, gute Sprechkultur, absolute Geschlossenheit bei den Einsätzen sprechen für sich. Hier ist jeder einzelne absolut sattelfest, hier werden auch kompliziert verschlungene musikalische Pfade für den Zuhörer gut nachvollziehbar.

Das sehr dankbar und stehend applaudierende Publikum wurde mit „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ in die Nacht entlassen.

Von unserer Mitarbeiterin Elke Tober-Vogt

[aus der Mainpost vom 01.12.2011]