Schenken Sie sich und Ihren Mitmenschen etwas Zeit

Wer kennt ihn nicht, den vorweihnachtlichen Stress? Wie ein böses Gespenst verfolgt er uns, lässt uns nicht los. Er ist ein ständiger Begleiter, ein unerwünschter, den wir aber am liebsten von uns abschütteln würden. Stress bei der Arbeit, Stress in der Familie, und das nur, weil die Festtage vor der Türe stehen. Statt sich auf die Weihnachtstage zu freuen, wird uns beim Gedanken an das Fest der Nächstenliebe bange. Werden unsere Geschenke von unseren Liebsten geschätzt? Treffen wir mit dem Festtagsessen den Geschmack all unserer Verwandten und Bekannten? Und hebt sich die weihnachtliche Dekoration unseres Eigenheims von jener unserer Nachbarn ab? Schliesslich wollen wir mit der Weihnachtsdekoration doch auffallen, von unseren Nachbarn ein dickes Lob für unsere Bemühungen ernten.

Konkurrenzdenken, zu hohe Ansprüche an Geschenke und Essen, ein Hang zu Perfektionismus. So manchem kann Weihnachten gestohlen bleiben. Dabei würde es genügen, bei allen vorweihnachtlichen Aktivitäten einen Gang zurückzuschalten. Schliesslich soll man bekanntlich die Kirche im Dorf lassen. Das Wichtige ist doch, dass man Weihnachten im Beisein seiner Familie verbringen darf. Ob es dann an Heiligabend oder dem ersten Weihnachtstag einen Siebengänger geben muss, bei deren Zubereitung die Gastgeberfamilie den ganzen Abend in der Küche verbringt und gar keine Zeit für das gemütliche Beisammensein hat, muss jeder für sich entscheiden. Warum nicht einmal etwas ganz Einfaches kochen?

Wir haben in unserer Familie schon lange entschieden, uns gegenseitig nichts mehr zu schenken. So ist jedenfalls gewährleistet, dass es wegen der Geschenke nicht mehr zu Unmut kommen wird, wie es bisweilen in der Vergangenheit auch schon mal vorgekommen ist. Auch die panische Jagd durch die Geschäfte überlassen wir anderen. Uns geht es gut dabei. Leute bei den letzten Weihnachtseinkäufen zu beobachten ist definitiv angenehmer, als dabei voll mitwirken zu müssen. Wir sind froh, nicht zu den Gehetzten zu gehören, die kopflos durch die Läden stürmen, der Verzweiflung nahe, weil das perfekte Geschenk noch nicht gefunden werden konnte. Ich sage es ja, wir tendieren ungewollt zu einem Perfektionsdenken, wenn es um Weihnachten geht.

Deshalb: Atmen Sie tief durch und überlegen Sie sich in diesem Zusammenhang, was Weihnachten für Sie und Ihre Familie bedeutet. Entscheiden Sie dann, was richtig für Sie ist. Sollten Sie letztlich zum Schluss kommen, dass Sie nicht mehr zu den "Weihnachtsgeplagten" zählen wollen, dann schenken Sie sich und Ihrer Familie etwas Zeit. Ein wertvolleres Geschenk wird es neben guter Gesundheit kaum geben. Sie werden schnell merken: Es lebt sich mit weniger Weihnachtsstress einfacher. Auch in der Vorweihnachtszeit sollten Sie zumindest so viel freie zeitliche Ressourcen haben, dass Sie wichtige Termine weiterhin wahrnehmen und soziale Kontakte weiterhin pflegen können. Ihr Umfeld wird es Ihnen danken.

Die Sekundarschule Laufental wünscht Ihnen frohe, stressfreie Feiertage und einen guten Rutsch ins Jahr 2020.

Mathias Kressig