Bücher im Grundblick VerlagBücher, die etwas zu sagen haben – Regionalgeschichte Im Grundblick Verlag werden Bücher von Autorinnen und Autoren präsentiert, die in unterschiedlicher Form Geschichten erzählen. Leitlinie ist dabei das Schaffen von Literatur mit Substanz, Texte die sich nicht mit dem Experimentieren von Formen zufriedengeben, sondern berühren wollen. Ein weiterer Schwerpunkt der Grundblick-Bücher ist die Regionalgeschichte im Marburger Land. In den Büchern „Damals - Band 1 und 2“ wird in verschiedenen Zeitepochen das Alltagsleben der Menschen in den Dörfern Mittelhessens rund um Marburg beschrieben. Der Roman "In die neue Welt" verbindet Literatur und Regionalgeschichte, der Roman erzählt aus der Zeit auf dem Dorf vor 100 Jahren. Mit einem ähnlichen Stilmittel beschäftigt sich der Roman "Sank Allendorf" in Bezug auf die mittelhessische Stadt Stadtallendorf. In das Verlagsprogramm hinzugekommen ist die DVD einer Verfilmung in Spielfilmlänge des historischen Romans "In die neue Welt", welches ebenfalls zum Schwerpunkt Regionalgeschichte gehört. Um die Bücher näher kennenzulernen, können Sie neben einer
Kurzbeschreibung in Leseproben schmökern und die Bücher natürlich auch direkt
bestellen. Die aktuellesten Bücher finden Sie nachstehend aufgelistet. Der Grundblick ist offen für Autorinnen und Autoren, die etwas zu sagen und zu erzählen haben. Sie können sich gerne mit ihrer Idee, ihrem Manuskript an uns wenden. Neuerscheinung: Ghiffas Seile, Roman von Dieter Gruner Eine deutsch-italienische Liebesgeschichte am Lago Maggiore 14,80 Euro, ISBN: 978-3-9817063-5-2, erhältlich über www.syntropia.de, den Grundblick-Verlag, post@grundblick.de, und im Buchhandel. Die 19-jährige Steffi aus Baden-Baden verweigert seit dem Tod ihrer Mutter das Essen. Vater Bernd bringt sie in eine Spezialklinik hoch über dem oberitalienischen See. Dort fällt Steffi ins Wachkoma. Der junge Laienschauspieler Marco liest der Patientin Sagen und Märchen der Gegend vor, die seine Mutter zusammengestellt hat. Steffi erwacht und erkennt später Marcos Stimme wieder, als dieser im Lago-Ort Ghiffa auf der Bühne steht. Eine nicht unkomplizierte Liebesbeziehung entsteht, die das Paar vom Lago Maggiore, in die Toskana, nach Rom, zum Comer See und schließlich wieder nach Baden-Baden führt.
Der Autor: Dieter Gruner wurde 1953 in Düsseldorf geboren. Nach dem Abitur schrieb er zunächst als freier Mitarbeiter für die „Westfälische Rundschau“, volontierte beim „Gießener Anzeiger“ und bei der „Oberhessischen Presse“ in Marburg/Lahn, wo er dann als Redakteur arbeitete. 1979 übernahm er die Leitung der Ostkreis-Redaktion in Stadtallendorf. In dieser Zeit deckte Gruner den bislang größten hessischen Umweltskandal auf: Rückstände aus der Sprengstoffindustrie des Zweiten Weltkrieges belasteten das Trinkwasser des gesamten ober- und mittelhessischen Raums. An die tausend Tonnen Rüstungsaltlasten lagerten auf Stadtallendorfer Grundstücken und mussten entsorgt werden. Die Sanierung kostete einen dreistelligen Millionen-Eurobetrag. Auf der Basis dieses brisanten Erbes der Nazi-Zeit entstand sein erster Roman „Stadt auf der Hölle“. Dieter Gruner lebt in Köln und arbeitete als Journalist, Redakteur, Reporter und Moderator für Hörfunk und Fernsehen, vornehmlich für den Westdeutschen Rundfunk. In jüngster Zeit erschienen vom ihm mehrere Sachbücher und Romane, zuletzt im Grundblick Verlag der Roman „Sankt Allendorf“. Die aktuellen Grundblick-Bücher: Sankt Allendorf, Roman von Dieter Gruner 13,50 Euro, ISBN: 978-3-9817063-4-5. Erhältlich im Internet-Shop „www.syntropia.de“, per
Mail-Bestellung im Grundblick über „post@grundblick.de“ (formlose Mail
genügt), telefonischer Bestellung, Tel. 06424/929240 oder im Buchhandel. Wenn Sie in der Nähe wohnen, können Sie die Bücher auch nach vorheriger Absprache in unserem Büro abholen. 1979. Ein Jahr im Journalistenleben eines
Jungredakteurs.
Viele kleine Geschichten über Scharlatane, Quiz-Gewinner und Nobelpreisträger. Und dann die ganz große, die 40 Jahre bis heute nachhallt. Die Aufdeckung des größten hessischen Umweltskandals, die dem Land Sanierungskosten in Höhe von einem dreistelligen Millionen-Betrag verursacht. Obendrein behauptet eine Frau, die im Zweiten Weltkrieg im jüdischen Untergrund gearbeitet haben will, dies sei doch gar nichts gegenüber der immensen Gefahr, die in der Unterwelt der ehemaligen Sprengstoffwerke in Stadtallendorf bis heute lauere. Zu guter Letzt kommt auch noch der schwedische Nationalheld Raoul Wallenberg als ihr Bräutigam ins Spiel. Der Journalist versucht, alles unter einen Hut zu bringen.
Dieter Gruner wurde 1953 in Düsseldorf geboren. Nach dem Abitur schrieb er zunächst als freier Mitarbeiter für die „Westfälische Rundschau“, volontierte beim „Gießener Anzeiger“ und bei der „Oberhessischen Presse“ in Marburg/Lahn, wo er dann als Redakteur arbeitete. 1979 übernahm er die Leitung der Ostkreis-Redaktion in Stadtallendorf. In dieser Zeit deckte Gruner den bislang größten hessischen Umweltskandal auf: Rückstände aus der Sprengstoffindustrie des Zweiten Weltkrieges belasteten das Trinkwasser des gesamten ober- und mittelhessischen Raums. An die tausend Tonnen Rüstungsaltlasten lagerten auf Stadtallendorfer Grundstücken und mussten entsorgt werden. Die Sanierung kostete einen dreistelligen Millionen-Eurobetrag. Auf der Basis dieses brisanten Erbes der Nazi-Zeit entstand sein erster Roman „Stadt auf der Hölle“. Dieter Gruner lebt in Köln und arbeitete als Journalist, Redakteur, Reporter und Moderator für Hörfunk und Fernsehen, vornehmlich für den Westdeutschen Rundfunk. In jüngster Zeit erschienen vom ihm mehrere Sachbücher und Romane. Der Ruf der Kraniche Gedichte von Willi Schmidt Bilder von Nina Kiefer 14,80 Euro Bestellung per Mail an: post@grundblick.de per Tel. 06424/929240 per Post: Grundblick Verlag, Holzhäuser Str. 17, 35085 Ebsdorfergrund-Wittelsberg oder www.synergia.de
Der Wind steht still. Schmutziger Schnee verdampft im Sonnenlicht. Aus einem Kinderwagen wachsen Blumen. Ein großer Zottelhund wacht gelassen. Lämmer begrüßen auf wackligen Beinen die Welt. Es klirrt leise, wenn das Eis auf dem Watt taut. Dann jagt ein Hase über kaltes Gras. Und Kraniche fliegen so niedrig, dass der Takt ihrer Schwingen zu hören ist. Und Wind bewegt sich warm und sanft.
In der Stille der Nacht, wenn die Klänge des Tages verklungen sind, wird Tieferes lebendig. Träume, Erinnerungen, verborgene Gefühle gelangen an die Oberfläche. Zeit steht still. Die Gesänge der Nacht sind zu hören. Wesentliches. Poesie. Inspiriert vom rauen Wind der Nordsee, von der winterlichen Weite des Himmels, dem Ruf der Kraniche, die sich auf den Weg machen, mit der Verheißung nach Wärme, Heimat, Liebe sind Bilder und Klänge mit Worten entstanden. Darin spiegelt sich auch immer der Augenblick mit Menschen, der Blick nach innen, das Seelenlicht, welches Menschen verbindet. Nach dem 2016 erschienenen Gedichtband “Festhalten was nicht festzuhalten ist” liegt jetzt ein neues Buch mit Gedichten von Willi Schmidt vor. Ergänzt wird es mit Bildern von Nina Kiefer, abstrakte Malerei, die sich mit den Worten in Verbindung setzt. Zur Einstimmung in die Atmosphäre der Gedichte der Video-Trailer des ersten Gedichtbandes "Festhalten was nicht festzhalten ist."
Das Land verlassen Mit ruhigem Schritt Hinauf auf den Deich Die Wolken öffnen sich
Blick folgt den Kranichen Stille streichelt die Stirn Himmel färbt die See hellblau Weiß glitzernd geschmückt
Sonne blüht neugeboren Wellen plätschern sanft Gesang des Wassers Wärmt das Herz Das Lindenhaus - Roman von Willi Schmidt Paul erinnert sich an das „Lindenhaus“, ein alternatives Tagungshaus, wo er bei einer Reise Anfang der 1990er Jahre das Mädchen Katrin kennenlernt, das sich nach einer Theaterfigur von Frank Wedekind „Lulu“ nennt. Sie wird Pauls große Liebe. Als er nach seiner ersten Begegnung mit Lulu später in das Lindenhaus zurückkehrt, um sie wiederzusehen, ist diese mit ihrer Freundin Jenny verschwunden. Viele Jahre später, in der Gegenwart, nimmt Lulu wieder Kontakt zu Paul auf, der sich inzwischen als politisch engagierter Journalist einen Namen gemacht hat und ihre Liebe erwacht aufs Neue. Sie fahren gemeinsam in das mittlerweile leerstehende „Lindenhaus“. Lulu hat sich politisch radikalisiert und ist untergetaucht, sucht dabei Pauls Hilfe. In einer Nacht im „Lindenhaus“ erzählen sie sich ihr Leben, wozu auch traumatische Erlebnisse aus Lulus Vergangenheit gehören, bis sich am anderen Tag die Lage dramatisch zuspitzt… So brüchig wie die Liebe ist auch die Form des Romans; so sind Gedichte, Film- und Theaterdialoge sowie politische Kolumnen eingearbeitet, welche den gesellschaftlichen Hintergrund der 90er Jahre bis in die Gegenwart beschreiben. ISBN:
978-3-9817063-2-1 - 16,50 Euro Die Bücher im Überblick- Aus der Tiefe der Hölle, ein Roman von Willi Schmidt über das Lebensgefühl von Jugendlichen in den 1970er Jahren, das Ende der dörflich-behüteten Kindheit und zugleich den Anfang einer radikalen Lebensveränderung. 10,00 Euro. - Am Ende der Welt, eine spannende Krimi-Erzählung von Joachim Berg, bei der
Phantasie und Wirklichkeit unmerklich miteinander verschwimmt. 10,00 Euro. - Und draußen regnet es, Prosa und Lyrik von Alice
Kerpen, Momentaufnahmen nüchterner Poesie. 8,00 Euro. - Damals, Band 1, Geschichten und Überlieferungen aus der Region Marburger Land - 18. Jahrhundert bis zur Zeit nach dem 2. Weltkrieg - 10,00 Euro. - Damals, Band 2, Geschichten und Überlieferungen aus der Region Marburger Land - Die Nachkriegszeit - 12,00 Euro - Das Wirtshaus an der Lahn, die gleichnamige
Erzählung von Willi Schmidt über die Zeit der Fuhrleute um 1900 zu dem
erfolgreichen Theaterstück in der Marburger Waggonhalle. 7,00 Euro. - Männer, Briefe, Depressionen von Nora Leminki. Aus der
Rubrik "amüsante Frauenliteratur": Nora Leminki präsentiert in ihrem
Erstlingsroman die Geschichte von Gabi, die sich mehr oder minder freiwillig in
einer Rehaklinik fern der Heimat wiederfindet. Auch, um sich die Zeit in der
Ferne zu vertreiben, erinnert sich die Protagonistin an vergangene
Männerbekanntschaften - augenzwinkernd und heiter, aber auch mal melancholisch
und nachdenklich. Und hier und da findet frau sich zwischen den Zeilen auch mal
wieder... 12,00 Euro. - In die neue Welt, von Willi Schmidt, ein
historischer Roman aus Oberhessen, spielt in den Dörfern rund um
Marburg, sowie im zweiten Teil auch im Auswanderer-Milieu in Hamburg,
vor Beginn des 1. Weltkriegs. 15,80 Euro. - Schlag auf Schlag: der Weg einer jungen, hochbegabten Frau nach einer Hirnblutung, ein Roman von Emely Oak, anhand von Tagebüchern und Erinnerungen über Schulzeit, Krankenhausaufenthalte und Reisebegegnungen. 16,50 Euro. - Vergessene Legenden - Phantasy und mehr .... Roman von Candrac von Hainrichs, nicht nur für Phantasy-Liebhaber ein spannendes Leseereignis. 24,00 Euro. - Das Lindenhaus, von Willi Schmidt, ein Liebesroman vom Finden, Verlieren und Wiederfinden im politisch-gesellschaftlichen Kontext der 90er Jahre und der Gegenwart... 16,50 Euro. - Sankt Allendorf, Roman von Dieter Gruner, der sich aus der Sicht eines Journalisten mit der mittelhessischen Stadt Stadtallendorf und der Geschichte der dortigen ehemaligen Sprengstoffwerke beschäftigt... 13,50 Euro Die Bücher sind erhältlich im Internet-Shop „www.syntropia.de“, per Mail-Bestellung im Grundblick über „post@grundblick.de“ (formlose Mail genügt), telefonischer Bestellung, Tel. 06424/929240 oder im Buchhandel. Wenn Sie in der Nähe wohnen, können Sie die Bücher auch nach vorheriger Absprache in unserem Büro abholen. Als CD erhältlich: Festhalten, was nicht festzuhalten ist ... Aktuelle Bücher:
Emely Oak: Schlag auf Schlag Roman, 260 S.,19x12cm, kartoniert, ISBN: 978-3-9802133-1-8, 16,50 Euro Eine hochbegabte junge Frau beschreibt anhand von Tagebüchern und Erinnerungen ihre Probleme während der Schulzeit: Einsamkeit und Depression führen zu Depersonalisation und selbstverletzendem Verhalten. Mit zwanzig Jahren erleidet sie eine Gehirnblutung. Der lange Krankenhausaufenthalt gibt ihr die Möglichkeit, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen und die erlittenen Traumatisierungen zu verarbeiten: Die Kindheit bei der alleinerziehenden psychisch kranken Mutter und das Leben in einer Pflegefamilie. Die Nahtoderfahrung durch den Hirnschlag gibt ihr den Mut, ihren eigenen Weg zu gehen und die Erwartungen der Umwelt hinter sich zu lassen. Sie sieht diesen Schicksalsschlag als Chance, das Streben nach Leistung aufzugeben und glücklich zu sein. Hier ein Bericht über einen Ihrer Auftritte:
Vergessene Legenden - Der Helden Berufung Roman, 536 Seiten, 14,8 x 21 cm, kartoniert, ISBN: 978-3-9817063-0-7, 24,00 Euro Kurzbeschreibung:
In einer kriegsbedrohten Welt, die durch anonyme Terrorangriffe und umstrittene Entscheidungen der Regierungsfürsten eines mächtigen Landes im Chaos zu versinken droht, suchen vier Freunde, durch persönliche Sorgen und Konflikte verunsichert, Hilfe bei einem uralten Orakel, um den Weg zu einem erfüllten Leben zu finden …"
Inhaltsangabe:
Nachdem der Adept Tantruid erfolgreich zum Erzwächter ernannt worden ist, verbringt er zusammen mit seinen Freunden Pokétragon, Lavenda und Jadegreif einige Zeit im Schloss des spirituellen Ordens. Doch obwohl sie innig verbunden sind, merken sie, dass jeder seinen eigenen Weg gehen muss, um im Leben etwas zu bewirken. Aber voneinander loszulassen fällt ihnen schwer. Zumal das kriegsbedrohte Land Abenmark vom regierenden Hohen Rat durch umstrittene Entscheidungen immer mehr ins Chaos gestürzt wird. Plötzlich erfahren sie vom Tod ihres einzigen Verbündeten im Hohen Rat. Tantruid erinnert sich daraufhin an die Weissagung eines Orakels und so beginnt er nach einem geheimnisvollen Lehrmeister zu suchen, der ihm beibringen soll, in kriegerischen Zeiten ein friedvolles Leben zu führen. Die heilkundige Lavenda zieht es nach dem Weggang ihres Freundes ins zerrüttete Königreich Liberak, in der Hoffnung, dort eine Anstellung am Hofe zu erhalten, während der Barde Pokétragon in der Hauptstadt Abenmarks mit der Veröffentlichung einer „Zeitenschrift“ die Bürger vor dem korrupten Hohen Rat warnen will. Und als der Dämonenjäger und Geschichtsforscher Jadegreif erfährt, dass man ihn zum Nachfolger des verstorbenen Ratsfürsten ernannt hat, entschließt auch er sich dazu, seinem persönlichen Schicksal im Kreis der Regierenden entgegenzutreten. Durch magische Kristallkugeln bleiben sie durch die Kraft der Gedanken weiter untereinander in Verbindung … Das Wirtshaus an der Lahn Erzählung von Willi Schmidt, als Grundlage für das gleichnamige Theaterstück 8,00 Euro Das Marburger Wirtshaus an der Lahn ist Legende. Über Jahrhunderte war der malerisch an der Lahn gelegene Fachwerkhof Treffpunkt für Fuhrleute, Soldaten, Studenten und Marburger Bürger. 1970 wurde das Wirtshaus an der Lahn abgerissen und stattdessen ein Hochhaus errichtet, der sogenannte „Affenfelsen“ am Fuß der Adenauerbrücke. Mit dem Abriss 1970 setzt auch die Geschichte von Willi Schmidt ein, bei dem das Wirtshaus an der Lahn zu neuem Leben erweckt wird: Es ist spät in der Nacht. Vom Abriss steht noch eine kleine Fachwerkruine. Das Studentenpärchen Peter und Gisela hat sich hierher zurückgezogen. Der Mond leuchtet kupfernfarben und nimmt die beiden jungen Leute mit auf eine Zeitreise, aus der sie am Ende des 19. Jahrhunderts erwachen. Mit ihnen nimmt man teil an den Schicksalen von Fuhrleuten, Studenten und Professoren, Landfrauen, Mägden und Gestrauchelten. Über die persönlichen Erlebnisse wird nicht nur ein Stück Marburger Geschichte lebendig gemacht, sondern auch ein Blick auf die Zeit kurz vor der Jahrhundertwende geworfen, mit ihren politischen und gesellschaftlichen Strukturen. Textauszüge
Das Holz knackte, als sich Peter schwungvoll auf einen der freistehenden Balken setzte. "Ich zieh dich hoch, das hält uns aus", lachte er zu seiner Begleiterin hinunter, die unschlüssig an der Fachwerkruine lehnte. Gisela war zierlich und ließ sich leicht von Peter hochziehen, auch wenn dieser alle andere als muskulös war, dafür aber lange Arme und auffallend große Hände hatte. "Hier muss die Tür vom alten Wirtshaus gewesen sein", überlegte Peter laut. "Und dahinter ging es in den Schankraum. Wir schauen uns gleich noch ein bisschen um. Vielleicht finden wir dahinten, wo die Ställe waren, ein Bettchen aus Stroh für uns." Gisela war unschlüssig: "Sieht schon unheimlich aus hier. Ist doch auch eine Baustelle. Bestimmt dürfen wir gar nicht hier sein." "Ach klar." Peter legte seinen Arm um ihre Schulter. So hockten die beiden Studenten dicht beieinander auf Balken, die von der Abrissmaßnahme noch stehen geblieben waren und blickten in die sternlose Nacht. Obwohl es schon nach Mitternacht war, hatte sich die Wärme des Tages noch etwas gehalten. Eine Wärme, die für die Vorfrühlingszeit ungewöhnlich hoch war, als sei es eben gerade noch Winter gewesen und jetzt, von einem Tag auf den anderen übergangslos Sommer geworden. Die dichte Wolkendecke lockerte sich ein wenig. Der Mond schwebte als flache Scheibe hervor und färbte sich kupfernfarben. "Schau mal, Pedro, der Mond!" rief Gisela. Sie nannte ihn Pedro. Das klang nicht nur schwungvoller, sondern auch fremdländischer, irgendwie nach weiter Welt, wie sie empfand. "Der Mond ist kupfernfarben." "Ja und?" Peter zuckte mit den Schultern. "Kommt manchmal vor." "Da muss ich immer an meinen Opa denken", fuhr Gisela fort. "Wenn der Mond kupfern ist, muss man sich davor hüten in den Wald zu gehen, hat er uns Kindern erzählt. Und dann fing er an, uns Geschichten zu erzählen. Von geheimnisvollen Wesen, die nachts im Wald leben und aus dem Geröll herauskommen, wenn der Mond kupfern ist." Peter kniff sie in den Nacken und sie erschrak quiekend und lautstark, wie gewünscht. "Das sind ja Schauergeschichten", lachte er, "ich studiere zwar keine Physik, aber ich glaube, dass hängt mit der Luftfeuchtigkeit zusammen, wenn sich der Mond so färbt. Ich mache mich da mal kundig." In dem Moment kam es Gisela so vor, als hörte sie eine fremde Stimme, die Peter nachäffte: "Kundig, kundig", echote es. "Lass das", erwiderte Gisela und boxte Peter leicht in die Rippen. "Was denn? Ich habe nichts gemacht." "Wusste gar nicht, dass du die Stimme so verstellen kannst." "Kann ich auch nicht." "Nicht? Bist vielleicht ein Quatschkopp." Gisela war etwas beunruhigt. "Selber Quatschkopp." Peter kniff ihr in die Rippen und lachte. "Hörst du Stimmen? Und ich dachte ihr Theologen würdet heutzutage ganz wissenschaftlich an die Sache herangehen." Er sprang vom Balken, hob Gisela herunter und beide ließen sich auf den weichen Grasboden fallen. Dann drückte Peter Gisela dicht an sich, seine Finger streichelten sich unter ihr Hemd und kitzelten sie, als sie ihren Bauch erreichten. Sie lachte auf. "Wenn ich mal Pfarrerin bin, werde ich auch Geschichten vom kupfernen Mond erzählen." Peter küsste sie auf das Ohr und eine wohlige Gänsehaut durchströmte sie. "Gisele", flüsterte er. "Gisele, Gisele", flüsterten daraufhin sanfte Stimmen. Und wurden zu einem Chor säuselnder Stimmen, die Peter und Gisela in den Schlaf wiegten, bevor sie anfangen konnten, sich verwunderte Gedanken zu machen.
(...)
Der erste Tag
1
Es war ein sonniger Frühlingsmorgen, als zwei ältere Herren in sorgfältiger Garderobe unschlüssig vor der mächtigen Wirtshaustür standen. Der größere der beiden strich sich über den fein säuberlich geschnittenen Schnurrbart, räusperte sich und klopfte ein drittes mal. Jetzt kräftiger. Zweimal hatte er es schon versucht, ohne dass sich hinter der Tür etwas zu regen schien. "Zu früh, wir sind zu früh", nuschelte der Kleinere und schien erleichtert. "Justus, Sie müssen konsequent bleiben und hartnäckig. Konsequent und hartnäckig", wiederholte der Größere mit strenger Miene und klarer Stimme. "Ja, natürlich, Herr Professor." Justus gab sofort auf. "Aber was sollen wir denn tun?" fügte er hinzu. "Wir können doch nicht einfach die Tür einschlagen." "Nein, das können wir nicht." Der Professor lächelte milde. "Das würde uns bei dieser Tür wohl schwerlich gelingen. Frühes 17. Jahrhundert, würde ich sagen. Beste, gut abgelagerte Eiche. Vortrefflich gearbeitet. Da würden auch die Muskelmänner vom Jahrmarkt scheitern. Nicht unser Stil, Justus. Kommen Sie, wir schauen uns mal um in diesem Etablissement." Das letzte Wort betonte er auf besonders abfällige Weise, als sie sich auf den Weg in den Garten des Wirtshauses begaben. Justus folgte widerwillig und begutachtete seine sauberen schwarzen Schuhe, die wohl oder übel ihre Schritte auf den feuchten Grasboden setzten mussten. Der Garten zog sich weit bis an den Fluss. Hinter knorrigen blühenden Apfelbäumen sah man träge die Lahn fließen, die Morgensonne glitzerte gemütlich auf dem Wasser. Der hohe Herr von der Universität und sein Untergebener hatten jedoch keinen Blick für den morgendlichen Fluss, sondern erhofften sich von hinten Einlass in das Wirtshaus an der Lahn, denn sie wollten in dringender Angelegenheit die Wirtin sprechen. Unter den kreuz und quer herumstehenden Holzstühlen und Bänken war das Gras zertrampelt, die Erde aufgeweicht, so dass Justus trotz aller Bemühungen eine leichte Verunreinigung seiner Schuhe nicht vermeiden konnte. Am Rande des verschiedenenartigen Gartenmobiliars wuchsen üppig Gräser und Büsche, ausladend gelb blühende Forsythien wechselten mit dem noch zarten Grün aufstrebender Brennnesseln. "Über einen Gärtner verfügen die Wirtsleute wohl nicht", mokierte sich Justus. "Ist das denn erlaubt, wenn Gäste bewirtet werden, alles einfach so wachsen so lassen?" wandte er sich an seinen Herrn Professor. "Das werden wir überprüfen, mein lieber Justus. Eine gute Anregung. Gute Anregung." Der Professor erhob die Stimme, als habe er seine Studenten vor sich im Hörsaal. "Wir müssen darauf bedacht sein, alle Eventualitäten des öffentlichen Lebens genauestens zu regeln, penibel genau, möchte ich sagen. Und wenn wir die lückenloseste Lücke entdecken, so dürfen wir nicht zögern sie sogleich mit exakt formulierten Paragraphen zu schließen. Denn es wäre denkbar bedenklich die winzigste Lücke nicht lückenlos zu schließen, ist sie doch der Keim aller Entgleisung, aller Ausschweifung, wie sie gerade hier in diesem Etablissement die jugendliche Sittlichkeit unserer Studenten erschüttert." Justus nickte zufrieden. Sie waren am Hintereingang angekommen. "Da", der Professor hob die Hand. "Die Tür ist angelehnt. Geh voran, mein Justus." Aber Justus zögerte. "Dürfen wir das denn? Einfach so in fremdes Eigentum eindringen." "Das ist ein öffentlicher Ort", erklärte der Professor. "Und sind wir denn nicht auch Hüter der öffentlichen Ordnung? Wer könnte öffentlicher die Öffentlichkeit repräsentieren als wir, die wir nicht nur die öffentliche Ordnung durchsetzen, sondern sie erschaffen zum Wohle der Öffentlichkeit. Also voran Justus. Mach die Tür auf." Und Justus ging voran. Durch dichte Haselnussbüsche, deren Knospen schon sanft gefärbt hervortraten, durch schilfiges Gras schritt er zügig auf die Tür zu, als er über etwas großes, weiches stolperte. Der Schreck durchfuhr ihn, als er sich um sah. "Herr Professor!" rief er hilfesuchend. Der war schon bei ihm und sah mit Justus zwei merkwürdig gekleidete junge Menschen, ein Mann und eine Frau, neben dem Hintereingang im dichten Gras liegen. "Was ist das denn?" fragte er sich laut und schüttelte den Kopf. Dann fiel sein Blick langsam auf die Beine der jungen Frau. Sie trug einen Rock, so kurz wie er es noch nie gesehen hatte. Auch Justus wurde von dem Anblick magisch angezogen. Seine Augen folgten den nackten Beinen der Frau bis an das Ende des Horizonts. Er seufzte schwer. "Unglaublich", sagte der Professor. "Ein solches Ausmaß an sittlicher Entgleisung. Unglaublich entgleisend." "Ist das denn echt?" Justus war ein wenig verwirrt. Und in seiner Verwirrung wurde er mutig. Ohne Anweisungen seines Professors abzuwarten, huschte er zu der Frau, befühlte an ihren Beinen ihre Echtheit, tastete sich voran Richtung Horizont, voller Erfüllung und Vorfreude auf ein neues, noch nie zuvor gesehenes Spielzeug. "Die verwahrloseste Verwahrlosung die mir je zu Augen gekommen ist!" donnerte die mächtige Professorenstimme hinter ihm. "Aber schön, so schön, och wie ist das schön", nuschelte Justus freudig erregt vor sich hin spielend und roch genüsslich an der fremden Frauenhaut. "Justus!" Der Professor musste eingreifen. Justus sprang sofort auf. "Ja, aber die sittlichste Vergleisung. Ja, unsittlich, meine ich. Unsittliche Verheißung." Justus schwitzte. Sein Hut war verrutscht. Jetzt prüfte der Professor selbst die Echtheit jener Frauenbeine, hob den Rock, tastete, schnupperte, als habe er eine Witterung aufgenommen. "Welch fremder Duft", murmelte er, "verruchte Versuchung. Teuflisch schön, hm..." Er wurde unterbrochen. Offen für neue Autorinnen und Autoren Bei der Erstellung unseres
Verlagsprogramms sind wir sehr darauf bedacht, dass nicht nur die Literatur,
sondern auch der Autor in unser Konzept hineinpasst. Denn wir sind interessiert an der kreativen Mitwirkung von Autoren an der Entstehung des Buches. Somit
gibt es neben der meist üblichen prozentualen Honorarausschüttung bei
uns als zweite Variante die Gewinnbeteiligung. Diese bedeutet, dass nach
Finanzierung der Entstehungsinvestition (Lay-Out, Lektorat, Herstellung
der Erstauflage) der Gewinn des Buches zwischen Autor und Verlag zu
gleichen Teilen geteilt wird. Hergestellt werden unsere Bücher im „book-on-demand“-Verfahren, die per hochwertigem Digitaldruck jederzeit nachgedruckt werden kann. Details müssten bei gegenseitigem Interesse natürlich noch besprochen werden. Falls Sie Interesse an einer solchen Zusammenarbeit haben, setzen Sie sich mit uns in Verbindung. Um dann gewissenhaft einschätzen zu können, ob Ihr Buch Teil unseres Verlagsprogramms werden könnte, bitten wir nach Zusendung der Inhaltsangabe noch um eine etwa 10seitige aussagekräftige Leseprobe sowie eine kurze Vita Ihrer Person. Kontakt: post@grundblick.de Tel. 06424/929240
Geschenktes Herz - Geschenktes Leben Erlebnisse und Erfahrungen vor und nach meiner Herztransplantation 2011, von Claudia E. Cloos, Ebsdorfergrund-Beltershausen, Preis: 11,00 Euro. Vertrieb: post@grundblick.de, Tel. 06424/929240 Die Autorin: Claudia Erika Cloos, geboren 1958 in Marburg an der Lahn. Ausbildung zur Bürokauffrau 1975-1978. Danach 33 Jahre Sekretärin/Verwaltungsangestellte an der Philipps-Universität Marburg. Meine ersten Gedichte und Geschichten entstanden zu Familienfeiern. Seit 2009 beschäftige ich mich mit Haiku. Während des langen Krankenhausaufenthaltes 2011 aufgrund meiner schweren Herzerkrankung fand ich wieder zum Dichten. In der Zeit eines nochmaligen Krankenhausaufenthaltes im Juli 2012 begann ich meine Erlebnisse aufzuschreiben – auswendig und „aus dem Bauch heraus“. Meine „Leidens- und Wartegenossin, Alma“, meine Mentorin und Lektorin Carla sowie Freund Eberhard haben mich zu diesem Büchlein inspiriert. Seit 1983 bin ich verheiratet und wohne mit meinem Ehemann in Ebsdorfergrund, nahe Marburg. http://www.youtube.com/watch?v=y2t457N5th0 Roman von Willi Schmidt Ein oberhessisches Dorf vor 100 Jahren. Nach dem Kirmes-Besuch ein paar Dörfer weiter kommen "Burschen" und "Weibsleute" im Morgengrauen auf dem Heimweg an den Bahnhof im Nachbardorf. Einer hat die Idee, den weiteren Weg nicht noch zu laufen, sondern mit der Bahn zu fahren. Sie schieben einen leeren Waggon vom Nebengleis auf das Hauptgleis und stellen die Weichen richtig. Bei dem Gefälle können sie auf die Lokomotive verzichten, der Wagen läuft von selbst und bringt sie nach Hause. Mit dieser Überlieferung beginnt der Roman um die beiden befreundeten Knechte Gotthard und Heinrich sowie der Bauerntochter Luise. Das Dorfleben ist bis hinein in persönliche Beziehungen streng reglementiert. Als sich Gotthard, der Knecht und Luise, die Bauerntochter verlieben, ist das eine Unmöglichkeit. Luises Schwester wurde schon "zwangsverheiratet" und als diese stirbt, soll sie - wie es in dieser Zeit nicht unüblich war - die neue Frau ihres Schwagers werden. Doch Luise ist widerspenstig, hat Träume von einem anderen Leben und Gotthard und Heinrich haben von Auswanderern nach Amerika gehört, wo alle frei sein sollen, wo es keine Standesunterschiede geben soll... Auf Grundlage der beiden ersten Theaterstücke der gleichnamigen Trilogie, die in der Marburger Waggonhalle uraufgeführt wurden, steht in Willi Schmidts Roman die intensive und unangepasste Gefühlswelt der jungen Luise im Mittelpunkt, die sie aus dem Dorf weg treibt. Aber auch in der Großstadtwelt des Hamburger Hafenmilieus, in der sie mit Gotthard und Heinrich im zweiten Teil des Romans landet, findet ihre Sehnsucht keine Erfüllung. Übrigens: Wenn Sie sich für Theater interessieren, schauen Sie doch mal auf die Seite www.theater-im-grund.de Die Autoren Alice Kerpen ist 1984 in Andernach am Rhein geboren, bis 2003 in Bad Nauheim zur Schule gegangen und studiert seit Herbst 2003 an der Universität Marburg Dipl. Pädagogik. 2002, 2004 und 2007 gehörte sie zu den Preisträgern beim „Jungen Literaturforum Hessen-Thüringen“. In diesem Zusammenhang wurden Texte von ihr in der Anthologie „Nagelprobe“ veröffentlicht. Zweimal gewann sie den Kurzgeschichtenwettbewerb der Fachschaft Germanistik an der Uni Marburg, jeweils sowohl Publikums- als auch Jurypreis (Januar und Juli 2006).
Willi Schmidt, Jahrgang 1960, gelernter Koch und Sozialpädagoge. In beiden Berufen arbeitete er gelegentlich nebenher. Seit Ende der 80er Jahre ist er beruflich selbständig und Mitbegründer des Marburger Kulturzentrums Waggonhalle. Hier entstehen seit 2007 unter seine Regie Theaterprojekte, die sich mit regionaler Geschichte beschäftigen. 1999 erschien nach verschiedenen Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien sein erstes Buch “Zerbrochene Zeit” in einem Dresdner Verlag.
Joachim Berg, geboren 1966, aufgewachsen in einem kleinen Ort im Harz, Studienaufenthalt in Frankfurt, lebt und arbeitet seit vielen Jahren in Hamburg. Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien. Nora Leminki, Jahrgang 1967, lebt mit ihrer Familie, Hund und Kater in einem kleinen |