Es wurde versucht, die Einschulung in allen
Testdurchläufen möglichst einheitlich abzuhalten. Je nach Vorwissen hat diese 15 bis 40 Minuten
in Anspruch genommen. Im Durchschnitt haben die TeilnehmerInnen für
den Aufgabenblock etwa 60 Minuten benötigt. Darin inkludiert sind bereits die
Befragung zu den einzelnen Testaufgaben, sowie weiterführende Erklärungen. Vor Beantwortung
der abschließenden Fragen hatte jede Testperson somit etwa 1,5 Stunden Erfahrung
mit dem Gerät gesammelt.
Ergebnisse der Testaufgaben
Im Allgemeinen reichte den TestteilnehmerInnen
die kurze Einschulung, um die gestellten Aufgaben selbstständig durchzuführen – sowohl
bei Interneterfahreneren als auch Internetneulingen. V.a. Letztere stockten jedoch
ab und zu bei folgenden Dingen:
- Welche
Elemente sind Weblinks und welche nicht? (Besonders bei den Google‐Suchergebnissen
wurde oft auf den ganzen Text getippt)
- Größe
der Links für Auswahl mit dem Finger (Erstaunlich war hierbei, dass einige der
Testpersonen ohne Hinweis auf diese Lösungsmöglichkeit selbstständig die
entsprechende Stelle mittels „Pinzettengriff“ vergrößert, und anschließend auf
den Link gedrückt haben.)
- Unterschied
zwischen „Zurück zum Startbildschirm“ und „Zurück innerhalb des Webbrowsers“ bereitete
einigen Nutzern anfangs Schwierigkeiten.
- Der
Umgang mit Eingabefeldern und die in den meisten Fällen anschließend notwendige
Bestätigung der Texteingabe über die „Enter“‐Taste (die zusätzlich in
verschiedenen Applikationen unterschiedlich beschriftet ist)
Nach nochmaliger Erklärung wurden die meisten
dieser Fehler in den folgenden Aufgaben jedoch nicht mehr gemacht.
Das Verfassen von E‐Mails hat bei allen
TeilnehmerInnen gut funktioniert. Sogar das zu kleine und sehr unauffällig platzierte
„Email‐Verfassen“‐Icon wurde von den meisten Usern selbstständig wieder gefunden, darauf wurde in
der Erklärung jedoch auch explizit hingewiesen. Von manchen wurde bemängelt, dass
man nicht deutlich genug darauf aufmerksam gemacht wird, dass die E‐Mail
gesendet wurde. (Anm: es erscheint links unten ein kurzer Hinweis darüber sowie ein Geräusch)
Die YouTube‐Applikation wurde im Großen und
Ganzen richtig bedient, lediglich der Titel „YouTube“ bereitete manchen Personen Probleme
beim Finden der Applikation. Leider lässt sich diese Beschriftung am Tablet nicht
ändern.
Ergebnisse der abschließenden Befragung
Nach Durchführung der Aufgaben wurden den
Testpersonen noch einige abschließende Fragen zur eigenen Einschätzung des Umgangs mit dem
iPad gestellt.
Generelle Bedienbarkeit des Gerätes und
Verständlichkeit der Applikationen
Die Frage, ob das Gerät einfach zu bedienen
ist, wurde von allen Befragten mit „ja“ beantwortet.
Zwar wurde von den meisten der
Internetneulinge eingeräumt, dass der Umgang doch etwas an Übung benötigt, doch
diese Aussage kam meist mit dem Zusatz, dass dies sehr schnell gehen würde, da
die Abläufe ziemlich logisch sind und es generell nicht so viele Möglichkeiten
der Bedienung gibt. „Wenn man geübt hat, ist es einfach – man muss eben lernen,
wo man drauf drückt und was dann passiert.“ „Man greift einfach hin und hofft,
dass es passt und meistens passt’s.“ Hervorgehoben wurde ebenfalls, dass das
Tablet nicht „nach einer Maschine aussieht“ und daher nicht einschüchternd
wirkt und auch aufgrund seiner handlichen Größe sehr praktisch ist. Auch die
Möglichkeit, die meisten Bildschirmelemente auf einfache Weise vergrößern zu
können wurde mit großem Lob bedacht.
Die Meinung der Interneterfahreneren ging
etwas auseinander. Einerseits wurde der Umgang mit dem Gerät von allen als sehr
einfach empfunden, ihrem gewohnten Computer würde es aber nur etwa die Hälfte
der Personen vorziehen. Als Gründe hierfür wurde genannt, dass manche
Funktionen mit dem Touchscreen umständlicher sind oder auch das Mail‐Programm zu
unübersichtlich ist, bzw. die Buttons
des Mailprogramms zu klein und unverständlich sind.
Positiv hervorgehoben wurde jedoch, dass man
die einzelnen Programme sehr einfach starten kann und alles sehr schnell geht.
„Man wählt es direkt an und ist sofort im Programm.“
Bewertung grundlegender Benutzungsaspekte
Die TestteilnehmerInnen wurden gebeten, die
folgenden Aspekte im Umgang mit dem Tablet nach dem Schulnotensystem von „sehr gut“ bis
„nicht genügend“ zu beurteilen.
- Lesen (sehr gut)
Dadurch, dass die dargestellten Elemente im
Bedarfsfall fast beliebig vergrößert werden können, wurde die Lesbarkeit von allen
TestteilnehmerInnen mit „sehr gut“ benotet. „Das Lesen ist herrlich, weil man ja vergrößern
kann“ Hier wurde ein klarer Zusatznutzen für die Usergruppe sichtbar.
- Schreiben (gut)
Das Schreiben auf der Tablet‐Tastatur wurde im
Schnitt mit „gut“ bewertet. Viele der Testpersonen hatten zuvor noch keine
Erfahrung im Umgang mit einer Schreibmaschine, wodurch diese Personen etwas
mehr Zeit für die Texteingabe benötigten. „Schreiben ist ungewohnt – v.a., wenn man nie
mit einer Schreibmaschine geschrieben hat. Aber man lernt es.“
Positiv erwähnt wurde, dass die Tasten der
Tastatur „schön groß“ sind.
- Bedienung über Gesten
Sowohl das Vergrößern/Verkleinern durch den
Pinzettengriff als auch das Weiterblättern durch Wischen wurde von allen Usern
als sehr leicht und intuitiv durchführbar eingestuft und daher mit „sehr gut“
benotet.
Das Tippen hat nicht immer einwandfrei
geklappt. Zu langes Tippen hat (verwirrende) zusätzliche Funktionen aktiviert;
wenn beim Tippen mit dem Finger etwas verwischt wird, wird es nicht als solches
erkannt. Im Schnitt wurde die Handhabung des Tippens mit „gut“ bewertet. „Das
Schreiben ist wunderbar, nur diese kleinen Linien sind schwer zu erreichen“ –
„Man bräuchte einen Eingabestift“
Beliebtheit der getesteten Funktionen
Von den gezeigten und getesteten Funktionen
war das Lesen aktueller Nachrichten die beliebteste, gefolgt von der generellen
Informationsrecherche („das ist am Vielseitigsten“, „damit kann man eh alles machen“) und dem
Suchen von bestimmten Adressen auf dem Stadtplan. „Wetter“, „YouTube“ und „E‐Mail“
wurde nur von einem Drittel als besonders interessant
eingestuft.
Von erfahreneren Internetnutzern wurde aber
auch angemerkt, dass man „über ‚Suchen’ eigentlich eh schon alles machen kann“.
Einkaufen über das Internet wurde vom Großteil beider Personengruppen als „zu riskant“ oder
„zu gefährlich“ eingestuft.
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